Der geheimnisvolle Zeitungsartikel

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Julian, Charles und Jill betraten den Raum indem sie den Jungen Mann untergebracht hatten. Der Arzt saß bei ihm am Bett und prüfte seine Lunge. »Kein Zweifel. Er muss viele Stunden lang im eiskalten Wasser verbracht haben. Ein Wunder das er noch lebt« erkannte er und packte sein Gerät in die Tasche. Julian fragte: »Meinst du er kann uns schon etwas über seine Identität verraten?«

Dr. Jet schüttelte den Kopf und erwiderte mit besorgter Stimme: »Er braucht viel Ruhe. So eine Lungenentzündung ist keine leichte Sache. Er braucht Zeit um gesund zu werden. Seine Identität kann man später immer noch herausfinden. Aber warum fragt ihr nicht mal in den Städten auf der Seite des Atlantiks herum? Vielleicht findet ihr ja einen Hinweis, oder jemanden der ihn kennt.« Der Vorschlag des Arztes war eigentlich gut, fanden Charles und Julian.

Doch Jill warf ein: »Aber wie soll jemand wissen ob er ihn kennt, wenn wir den Namen nicht sagen können?« Dr. Jet überlege kurz, dann antwortete er mit einem leichten Grinsen: »Personenbeschreibung oder so. Euch wird schon etwas einfallen. Ich habe vollstes Vertrauen.«

Nach einer Zeit verließen Jill, Charles und Julian den Raum um Dr. Jet mit dem Kranken allein zu lassen. Charles setze sich sofort an seine Schreibmaschine um einen Artikel zu verfassen. Julian half ihm dabei.

Am Abend des 15. Aprils 1912 wurde ein bewusstloser Mann aus dem Atlantik  gefischt. Wir gehen davon aus, dass die einzige logische Erklärung dafür, dass wir ihn mitten im Ozean gefunden haben, die wäre, dass er Passagier der RMS Titanic gewesen war. Dafür spricht auch, dass er viele Stunden im eiskalten Wasser verbracht hat. Dr. Jet mein, es wäre ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt. Wir konnten bis jetzt leider nichts über die Identität des Mannes herausfinden, hoffen jedoch dass wir in den Fahrkarten der Titanic und den Akten einen Hinweis finden.

Dieser Artikel wurde noch am selben Abend in der Daily Night veröffentlicht. Deswegen war es auch nicht verwunderlich, dass auch Rose und Aubrey die Zeitung in New York in die Finger kriegten. »Oh, vielleicht steht ja heute endlich mal was interessantes in der Zeitung.« gespannt beugte sich Aubrey über die Zeitung die Rose in der Hand hielt.

Sie setzten sich auf eine Bank im Park und blätterten in der Zeitung. »Aha. Der Untergang der Titanic gilt als eines der erschüttertsten Ereignisse der Geschichte.« las Rose laut vor und musste plötzlich wieder an ihre und Jack gemeinsame Zeit auf der Titanic denken. Eine Welle der Traurigkeit erfüllte sie. Aubrey wollte ihre junge Freundin aufmuntern, also laß sie einen einigermaßen lustigen Artikel vor.

»Amerikaner in die Freiheitsstatue verliebt. Er wurde von den, dafür zuständigen, Behörden dabei erwischt wie er der Freiheitsstatue das Jawort gab. Er hatte sogar einen Pfarrer bestellt der ihn mit der Statue trauen sollte, der ist jedoch schnell entflohen, als er gesehen hat, wer die Braut des Amerikaners ist. Nun blieb dem 25 Jährigen nichts anderes übrig als sich selbst zu trauen und allein seine Würstchen zu essen, die er eigentlich mit dem Pfarrer hatte teilen wollen. Er hatte so tun wollen, als würden die Würstchen vom Pfarrer von der Freiheitsstatue gegessen werden. Der Mann wurde sofort in eine Nervenheilanstalt gebracht.«

Als Aubrey geendet hatte lachte sie lauthals los. Auch Rose musste schmunzeln. Nach Lachen war ihr allerdings nicht zur Mute. Als sie sie Zeitung umblätterte sah sie unter der Schlagzeile: Ein Wrack schreibt Geschichte und nicht nur das... , einen Artikel der sie irgendwie anzog. Gebannt laß sie den Text. »Am Abend des 15. Aprils 1912 wurde ein bewusstloser Mann...« Als Rose zu Ende gelesen hatte, klatschte sie die Zeitung auf Aubreys Schoß und sprang von der Bank auf.

»Nein, nein! Das kann nicht sein! Das ist nicht wahr!« aufgebracht lief sie im Kreis herum.

Aubrey laß den Zeitungsartikel ebenfalls durch und murmelte dann: »Die haben doch einen Knall.« Mit schriller Stimme flüsterte Rose: »Alle Passagiere der Titanic, außer die die im Nachhinein noch gerettet werden konnten, sind tot. Ertrunken oder erfroren. Ich habe es gesehen.« Rose raufte sich die Haare. »Die wollten bestimmt nur eine Schlagzeile. Dabei ist es denen egal ob der Artikel rein erfunden ist oder nicht.« Aubrey sah das ganze gelassener als Rose. Natürlich, wie könnte sie es auch so ernst nehme wie Rose? Sie hatte ja auch ein komplett anderes Motto als sie.

Das Leben ist ein Glücksspiel, das Leben ist ein Glücksspiel, dachte Rose immer wieder um sich selber zu beruhigen. Doch das half ihr nicht im geringsten. Sie kam mit der momentanen Situation einfach nicht klar.

Rose lies sich auf die Knie fallen und fing an bitterlich zu weinen.

Zurück in der Unterkunft stellte Rose sich erstmal unter die Dusche. Sie zögerte ganz kurz, doch es tat gut zur Abwechslung mal warmes Wasser am Körper zu spüren. Das angenehm warme Wasser tröpfelte auf ihren Körper und löste eine innere Wärme aus, wie Rose sie ewig nicht mehr gespürt hatte. Sie hatte diese Wärme das letzte mal gespürt, als sie und Jack zusammen in diesem Auto, tief im Innersten der Titanic gewesen waren.

Doch das war Vergangenheit. Das warme Wasser vertrieb für einen kurzen Moment die Sorgen und die Trauer in Roses Herzen und sie fühlte sich sicher und geborgen. Das gute Gefühl hielt jedoch nur so lange an, bis Rose aus der Dusche stieg. Sie wickelte ihre  nassen Haare in einem weichen Handtuch ein und trocknete auch den Rest ihres Körpers mit einem Handtuch ab. Der weiche Stoff tat ihr gut.

Es fühlte sich beinahe so an, als würde Jacks Hand sie streicheln. Rose atmete tief ein und aus. Er war tot und konnte nun nicht mehr bei ihr sein. Mit einem dünnen Bademantel verlies Rose das Bad. Aubrey hatte versucht in dem Zeitungsartikel Hinweise auf eine mögliche Lüge zu finden. »Verfasst von einem Julian Eric und einem Charles Hammond. Florida.« berichtete sie.

»Florida?« fragte Rose verwundert. »Ja. Ein US Amerikanischer Bundesstaat am Atlantik.« erwiderte Aubrey. Genervt verdrehte Rose die Augen: »Ich weiß was Florida ist.« Aubrey hob beschwichtigend die Hände: »Entschuldigung. Nur weil du gefragt hattest.«

Rose seufzte: »Ich habe keine Lust mehr darüber zu reden. Lass uns über etwas anderes reden.« »Ok!« stimmte Aubrey zu und fing sogleich an über ihren Mann zu erzählen. Rose hörte nur halbherzig zu. Sie war mit ihren Gedanken bei Jack und der Titanic. Und bei der Sternschnuppe die ihren Wunsch nicht erfüllt hatte.

Titanic - You jump, I jump, remember?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt