Träume

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»Du erinnerst dich wirklich?« Julian konnte es nicht glauben. »Ja. An jedes Detail.« beteuerte Jack und lehnte sich im Sessel zurück. Die zwei Forscher Charles und Julian hatten sich auf dem Sofa breit gemacht. Es war spät am Abend doch die Forscher ließen Jack einfach nicht in Ruhe. Dabei war es das was er wollte. »Julian! Charles! Es ist spät und ich würde gerne ins Bett gehen.« sagte Jack nach einer Weile entnervt und sprang auf.

Julian und Charles nickten und erwiderten: »Kannst du. Steht dir frei.« Darauf hin  ging Jack schweigend in sein Zimmer. Dort legte er sich auf das Bett, welches federnd unter ihm nachgab, und starrte die Decke an. Es war so still, dass er seinen eigenen Herzschlag hören konnte. Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Gedanken die er weder deuten noch orten konnte. Jack stand nochmal auf und zog sich das Hemd aus, welches er achtlos auf einen Stuhl warf.

Danach ließ er sich nochmal kraftlos auf das Bett fallen und schloss die Augen. Jack spürte wie ihn seine Sinne langsam verließen. Blumengeruch flog durch die Luft. Die Sonne fühlte sich warm auf seiner Stirn an als Jack im Gras lag. Er atmete tief durch die Nase ein und schloss die Augen. Plötzlich hörte er es rascheln. Er schreckte auf und blickte in zwei schöne blaue Augen über denen ein paar rot gelockte Strähnen hingen.

»Jack.« wisperte die Frau mit brüchiger Stimme. »Rose.« hauchte Jack und sprang auf. Er schloss die Frau vor sich in die Arme und sie drückte ihn ebenfalls eng an sich. Als sie sich wieder lösten sah Rose die Liebe in Jacks Blick und ihr wurde ganz warm ums Herz. Liebevoll strich sie ihm über die Wange und flüsterte: »Ich vermisse dich.«

Jack legte seinen Kopf auf ihre Schulter und erwiderte leise: »Ich will bei dir sein.« Jack sah auf und Rose sagte: »Jack. Ich brauche dich!« Ihre durchdringende Stimme trieb Jack tränen in die Augen. Jack streichelte Rose zärtlich über den Kopf. Sie wischte ihm eine Träne weg und wiederholte: »Ich brauche dich! Dringend!« Jack schüttelte verzweifelt den Kopf und flüsterte: »Ich dich auch. Aber wie?« Rose antwortete schwach: »Ich bin nicht mehr gefangen im Korsett der Reichen. Ich bin frei. Zumindest bis er kommt. Ohne dich schaff ich das nicht.« Jack sah Rose verwirrt an: »Bis wer kommt?«

»Er wird mich holen kommen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit.« Rose sah Jack flehend an,: »Bitte! Ich brauch dich!« Und dieses Echo hallte Jack noch außerhalb des Traums hinterher. Unerträglich wiederholten sich die Worte »Ich brauche dich.« in seinem Kopf und in seinen Ohren. Auch noch als Jack aufwachte. Das Sonnenlicht hatte ihn geweckt. Doch an seinen Traum konnte er sich genauestens erinnern. Noch während er die, vom Tageslicht erleuchtete Decke, anstarrte wurde ihm eines klar: der Traum war ein realer Hilferuf.

»Rose!« stieß er hervor.

Rose hatte sich von Candy verabschiedet und war nun mit Aubrey und Molly auf dem Heimweg. Schweigend liefen sie die Straße entlang. Molly und Aubrey wussten, dass Candy das einzige war, was Rose im Moment über Wasser hielt. War das Pferd nicht dabei, war alles beim alten. Rose war traurig und trostlos. Und ihre Sehnsucht nach Jack wurde trotz ihrer Freundschaft zu Molly, Aubrey, Jasmin und Candy, immer größer.

Im Apartment lief Rose direkt in die Küche und griff instinktiv nach einer Flasche. Der warme Alkoholgeschmack tat ihr gut. Sie spürte wie ihr Körper beruhigt wurde. Doch plötzlich riss Molly Rose die Flasche vom Mund und rief laut und drohend: »Oh nein, meine Liebe! Das habe ich mir lange genug angesehen.« Rose stiegen die Tränen in die Augen. »Molly ich brauche es!« rief sie panisch und griff blindlings nach der Flasche. Alarmiert stürmte Aubrey in die Küchen und fragte: »Was ist denn da los?«

Rose viel auf die Knie und flehte verzweifelt: »Ich brauche es! Bitte Molly! Aubrey! Bitte nur einen Schluck!« Molly beugte sich hinunter und erwiderte: »Rose deinen ,,einen Schluck,, kenn ich. Dann saufst du direkt die ganze Flasche leer und fällst sturzbetrunken in dein Bett.« Unter lautem Geschrei und Geheule schleppten Molly und Aubrey Rose genau dahin. Ins Bett. Nur nicht sturzbetrunken. Sie verschlossen die Tür und nach mehreren Fluchtversuchen ließ Rose sich schreiend aufs Bett fallen.

Tränen der Wut rannen ihr über die Wangen. Ihre Augen waren vor Tränen gerötet, als sie endlich zur Ruhe kam und einschlief. Sie fand sich alleine an einem See wieder. Es war Nacht und ihr Spiegelbild blickte ihr im See entgegen. Starker Wind blies ihr durch das lockige Haare und trocknete ihre Tränen. »Rose. Du hast mich vergessen.« hörte sie eine Stimme. Ihr Kopf fuhr herum sie sah niemanden. »Hallo!« rief sie. Sie war ein wenig ängstlich, da ihr die Stimme so merkwürdig bekannt vorkam. »Du hast das Versprechen vergessen. Und mich.« Jetzt wusste Rose wer mit ihr sprach.

Jack. »Nein! Das könnte ich nicht.« rief sie in den Wind hinein. »Du hast vergessen was du mir versprochen hast, wer du bist und somit auch mich. Du bist für etwas anderes bestimmt worden als betrunken in der Wohnung zu liegen.« Rose drehte sich im Kreis, doch sie sah immer noch niemanden. »Ich habe gelernt wie ein Mann zu reiten!« beteuerte Rose. »Du hast dich aufgegeben. Es ist die Stute nicht das Versprechen.« Jacks Stimme kam von allen Seiten.

Er fuhr fort: »Hör auf dein Herz. Gib nicht auf. Wir werden uns wiedersehen.« Verwirrt blickte Rose in den Himmel und rief: »Aber wie sollen wir das machen. Du... du bist Tod! Und ich... ich bin nicht mehr die selbe. Ich habe mich verändert.«

»Ich bin immer bei dir. Ich habe dich nie verlassen. Und ich bin auch nicht was du denkst. Meine Liebe zu dir wird niemals aufhören. Hast du gehört. Niemals. Aber wie steht es bei dir?« Rose spürte wie ihr erneut Tränen über die Wange liefen: »Ich liebe dich! Nur dich! Und ich brauche dich!« »Rose! Das was du gesehen hast, ist nicht das wie die Dinge stehen. Ich bin da! Ich bin da.«

Rose schreckte auf. Sie war schweißgebadet. Was sollte das heißen? Was hatte der Traum zu bedeuten?

»Jack!« stieß sie hervor.

Titanic - You jump, I jump, remember?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt