Den ganzen Morgen über hielt ich mich von Jimin fern, aus Angst, dass er über das Geschehene sprechen wollen würde. Er schlief auch nicht mit mir im Bett, sondern auf der Couch. Am Abend kam er nicht nochmal in mein Zimmer, sondern blieb unten, obwohl ich ihn gerne bei mir gehabt hätte, was mich unwohl fühlen ließ. Die Nacht schlief ich nicht wirklich viel und wälzte mich die meiste Zeit hin und her.
Ich glaubte sogar, Reue in seinem Gesicht gesehen zu haben, als ich ihn beobachtete, wie er am Handy saß, ohne mich zu bemerken.
Heute war aber auch schon Donnerstag, und somit musste ich das komische Gefühl nicht mehr lange mit mir herumtragen, da meine Mutter am Samstag kommen würde und Jimin dann auch gehen könnte. Vielleicht würde er schon früher gehen, wegen dem, was passiert war.
Für heute hatte ich geplant, das Haus ein wenig auf Vordermann zu bringen und aufzuräumen, da ich nicht raus wollte und meine Mutter sich darüber freuen würde.
Also erklärte ich Jimin wohl oder übel, was ich vorhatte, wobei er meinte, dass er nochmal nach Hause gehen würde, weil seine Eltern ihm geschrieben hätten. Traurig legte ich meine Ohren an den Kopf, konnte aber nichts daran ändern, ihm zu glauben, ohne nachzufragen.
Jimin ging gegen 13 Uhr aus dem Haus, da er mit dem Bus fahren wollte. Somit war ich allein, was mich einsam fühlen ließ.
Mit Handschuhen, Putzmittel und Lappen fing ich in der Küche an, die Schränke sauber zu machen und neu zu sortieren, da vieles nicht an seinem Platz war. Nebenbei ließ ich Musik über die Anlage laufen, die laut meine Playlist abspielte.
Beim Putzen fiel mir erst auf, wie viel Dreck und Staub sich in der Küche angesammelt hatte, was man mit dem menschlichen Auge nicht sehen konnte, da alles fein wie Sand war. Das war eine meiner Fähigkeiten als Hybrid, dass ich vieles sehen und hören konnte, was Menschen nicht konnten. Diese Fähigkeit machte mich besonders und darauf war ich stolz.
In meinen eigenen Gedanken, ohne auf die Außenwelt zu achten, schwang ich meine Hüften im Takt der Musik. Mein Katzenschwanz bewegte sich um mich, als würde er mit mir tanzen.
Nebenbei schweiften meine Gedanken zu Jimin. Ich fragte mich, was er gerade machte, wie es ihm ging und wann er wieder hier sein würde. Ich war ihm so nahe gewesen, dass ich fast mein Herz gespürt hatte, wie es aus meiner Brust sprang, gestern Abend. Wir hatten uns fast geküsst, was mehr von ihm ausging, während ich nur unbeholfen unter ihm stöhnte. Doch so wie es heute Morgen war, hätte ich es bereut, wenn er mich geküsst hätte. Ich war eine ungeküsste Jungfrau mit 15 Jahren, was ich bei Jimin nicht denken konnte, da er zwei Jahre älter war und wahrscheinlich schon Erfahrungen mit Jungs und Mädchen gesammelt hatte. Ich hatte keinerlei Erfahrungen.
Jimin war wirklich die Schönheit in Person. Er hatte gute Muskeln, die mich schwach machten, allein beim Anblick, und eine reine Haut. Er hatte die passende Größe zum Küssen. Seine Hände waren ein reines Kunstwerk, die mir eine Gänsehaut bescherten, als er mich auf seinen Schoß gezogen hatte. Er allein hatte eine komische Auswirkung auf mich und meinen Körper. Dazu strahlte er Dominanz, Liebe und Fürsorge aus.
Die Küche, das Wohnzimmer und das Badezimmer waren fertig geputzt, so sauber, dass man sich darin spiegeln konnte.
Ich legte mich mit einer Decke aufs Sofa und sah auf die Uhr, die an der Wand hing. Es war gleich 18:30 Uhr, in einer halben Stunde hatten wir es dann auch 19 Uhr, und Jimin war immer noch nicht zurück. Das war mies, da ich mich allein fühlte in dem Haus, auch wenn die Musik immer noch leiser lief.
Genervt ging ich in mein Zimmer und ließ mich ins Bett fallen. Ich kuschelte mich ein und überlegte, ob ich ihm vielleicht schreiben oder anrufen sollte, um zu fragen, wann er wieder da sein würde. Doch ich tat es nicht, weil ich mich nicht aufdrängen oder wie ein verzweifeltes, kleines Kind klingen wollte.
Von unten hörte ich die Tür leise öffnen, bevor ich mich umdrehte und einschlief. Ich schlief wohl so tief, dass ich nicht merkte, wie ich in zwei starke Arme gezogen wurde.
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Überarbeitet 1.6.2024
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My Kitty | Yoonmin
Fanfiction„Du bist der Inbegriff von Perfektion in meinen Augen. Warum lässt du mich nicht einfach an deinem Leben teilhaben, verdammt? Ich liebe dich, Yoongi" Doch diese Worte kamen zu spät, denn ich war schon zu weit entfernt, um sie zu hören. Hätte ich gew...