Der gestrige Abend war ein voller Erfolg. Ich hatte mich frei gefühlt, ohne an meine Makel zu denken. Auch Juan trug dazu bei, da wir nur geredet hatten. Wir sind erst um zwei Uhr nachts nach Hause gekommen, nachdem wir noch eine Runde spazieren gegangen waren. Glücklicherweise bin ich zu Hause direkt eingeschlafen, sobald ich die Haustür aufgemacht hatte. Meiner Mutter ging es wahrscheinlich nicht anders, da ich sie heute Morgen leise schnarchend auf der Couch gefunden habe, als ich ins Wohnzimmer kam.
Morgen würde ich wieder normal zur Schule gehen, für zwei Wochen. Bis dahin muss ich mich entscheiden, ob ich die Schule verlassen oder bleiben möchte. Ich hatte mir vorgenommen, Jimin zu ignorieren und alles wieder so zurecht zu machen, dass es nicht auffallen würde.
Ich hatte mit Jennie ausgemacht, dass wir uns gleich treffen würden. Sie wollte sich treffen, aber ich wollte nicht, dass sie zu mir nach Hause kommt, da ich meiner Mutter ein wenig Ruhe gönnen wollte.
Ich sah mich noch einmal im Hausflur an, um sicherzugehen, dass alles perfekt saß. Ich trug ein Crop-Top und dazu eine schwarze Cargo-Hose, in der ich meinen Schweif um den Oberschenkel geschlagen hatte, sodass man nichts sah. Meine Haare und mein Gesicht hatte ich zurechtgemacht. In meinen Haaren hatte ich wieder Klammern für meine Ohren, sodass man sie nicht sah. Mein Gesicht war mehr geschminkt als gewöhnlich, aber es gefiel mir sehr, wenn ich jetzt so in den Spiegel schaue.
Jennie saß schon im Café und war am Bestellen, bevor sie mich sah. Lächelnd umarmte ich sie, was sie erwiderte, bevor sie zu sprechen ansetzte. „Oh wow, Suga, ich wusste gar nicht, dass du dich schminkst – also, ich meine, du siehst wirklich gut aus." Sie versuchte, die passenden Worte zu finden, was ich ihr nicht übelnahm, da sie die erste von meinen Freunden war, die mich so sah. „Danke! Ich hatte einfach Lust und Laune dazu," antwortete ich, obwohl das nicht ganz stimmte. Ich wollte mich verändern, und wie ich sehe, klappt das auch gut.
Sie erzählte mir, dass sie Lisa auf ein Date ausführen wollte, aber Angst hatte, dass sie nicht auf Mädchen steht. Ich machte ihr Mut, es einfach zu versuchen. Ich wusste schon die ganze Zeit, dass Jennie einen Crush auf Lisa hatte, wenn man es nicht übersehen konnte, so wie sie Lisa anschaute. „An deiner Stelle würde ich sie einfach fragen, da ich auch sehe, dass sie dich mit Herzaugen anschaut, wenn du es nicht siehst," riet ich ihr ehrlich. „Ehrlich? Vielleicht hast du recht und ich bin zu dumm, um es zu sehen. Aber jetzt mal zu dir, was ist da zwischen dir und Jimin? Seit du nicht mehr in die Schule gekommen bist, ist er deprimiert und läuft wie ein Kartoffelsack herum. Und wenn ich ehrlich bin, er sieht wirklich beschissen aus," lachte die Schwarzhaarige mir entgegen. Ich konnte ihr nur ein Schulterzucken antworten, was ihr zeigte, dass ich nicht in Stimmung war, darüber zu reden. Sie nahm es einfach hin, wofür ich ihr sehr dankbar war.
Wir saßen zwei Stunden im Café. Gegessen hatte ich nichts, da ich abnehmen wollte, trank ich nur einen Smoothie, der nach Erdbeeren schmeckte. Jennie hatte es sich wohl gutgehen lassen und hatte sich zwei Kuchenstücke geholt, eines mit Kirschen und das andere war Schoko-Vanille. Beides sah lecker aus, leider.
Als wir zahlten, wollte ich mich schon aus der Umarmung lösen, in die ich plötzlich von ihr gezogen wurde. „Denk nicht, dass du dich vor Jimin verstecken kannst. Früher oder später wirst du mehr darunter leiden als er selbst. Bis morgen!" Sie drehte sich um, bevor ich überhaupt antworten konnte. Perplex schaute ich ihr hinterher, unfähig, mich zu bewegen.
Nicht ich werde leiden, sondern Jimin. Denn eines steht klar: Ich mache die Spielregeln.
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Spannung baut sich auf~
Naaa ihr wie geht es euch?
Mir geht's jedenfalls gut, der Prüfungsstress is jetzt vorbei und es fehlt nur noch eine und dann bin ich fertig 👏🏼
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My Kitty | Yoonmin
Fanfiction„Du bist der Inbegriff von Perfektion in meinen Augen. Warum lässt du mich nicht einfach an deinem Leben teilhaben, verdammt? Ich liebe dich, Yoongi" Doch diese Worte kamen zu spät, denn ich war schon zu weit entfernt, um sie zu hören. Hätte ich gew...