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„Liebling, komm, wir müssen langsam fahren, wenn wir nicht zu spät kommen wollen," rief meine Mutter aus dem Badezimmer, wo sie sich gerade noch schminkte.

Schnell packte ich meine kleine Handtasche, in der ich Parfüm und meine Wertsachen verstaute. Mein Handy nahm ich in die Hand, da es nicht mehr in die Tasche passte. Mit eiligen Schritten, aufpassend, dass ich nicht die Treppen hinunterfalle, eilte ich zu meiner Mutter.

„Wow, Liebling. Du siehst umwerfend aus," sagte sie, als sie mich zum ersten Mal heute sah. Ich lächelte nur, bevor wir zusammen aus der Haustür gingen und ins Auto stiegen.

„Liebling, ich hoffe, dir ist bewusst, dass du auch wieder in die Schule gehen musst," sagte sie, als wir losfuhren. Mit einem genervten Blick schaute ich in ihre Richtung. „Ich weiß, nur ich will Jimin nicht sehen, das weißt du auch!" Sie verzog ihre Lippen, als ob sie nachdenken würde. „Ich weiß, aber deine Noten leiden darunter... Wie wäre es, wenn du die Schule wechseln würdest und einen Neuanfang machen könntest? Davor müsstest du aber noch zwei Wochen in die Schule gehen, damit ich das mit dem Direktor absprechen und eine neue Schule für dich finden kann. Wie wäre das? Du musst mir jetzt noch keine Antwort geben, überleg es dir einfach mal."

Die Fahrt verlief gut, nur leider zu still, meiner Meinung nach. Wir saßen gerade im Restaurant und waren am Bestellen, als der Bekannte meiner Mutter anrief und sagte, dass er sich verspäten würde. Ich bestellte mir eine kleine Pizza und eine Cola, meine Mutter wählte eine Suppe und ein Glas Rotwein. Meine Sicht wurde plötzlich schwarz, als ich zwei kalte Hände um meine Augen spürte – das bedeutete, dass Juan und sein Vater da waren.

„Baby, ich hab dich vermisst!" rief Juan, ließ seine Hände von meinen Augen gleiten und zog mich in eine innige Umarmung. Ich hatte Juan wirklich sehr vermisst, da wir uns kaum sehen konnten, weil wir fast zwei Stunden voneinander entfernt wohnten, und telefonieren war nicht dasselbe. „Ich hab dich auch vermisst! Erzähl mal, wie läuft dein Leben gerade so?" fragte ich, während ich ihn wegdrückte, damit wir uns setzen konnten. Unsere Eltern waren schon in ein tiefes Gespräch vertieft.

„Ach Baby, was soll ich erzählen? Es ist nichts passiert, auch mein Liebesleben ist so trocken wie die Wüste, obwohl ich schon gerne wieder jemanden hätte, mit dem ich rummachen könnte," sagte er gespielt traurig und wischte sich die nicht vorhandenen Tränen weg. Ach, dieser Typ... „Was soll ich dann sagen? Ich bin eine ungeküsste Jungfrau mit zu viel von einer Katze am Körper," antwortete ich im gleichen gespielten Ton.

Wir lachten so viel, dass die Gäste um uns herum uns schon ganz komische Blicke zuwarfen, was uns aber egal war. Der Abend war einfach perfekt. Ich erzählte ihm, was zwischen mir und Jimin passiert war, woraufhin er aus allen Wolken fiel. Seine Reaktion war unbezahlbar.

Unsere Eltern erlaubten uns, ein Glas Rotwein zu trinken. Mit meinen 15 Jahren fand ich den Wein ekelhaft und hatte Probleme, ihn herunterzuschlucken, was bei Juan anders war. Er trank oft härteres Zeug, was mit seinen 18 Jahren verständlicher war.

Der Abend hatte sich gelohnt. Ich konnte vergessen, dass ich halb Katze bin, und wurde nicht schief von den Leuten um uns herum angesehen. Es war ein unvergesslicher Moment der Normalität und Freude in meinem ansonsten komplizierten Leben.

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Ich bin wirklich so unzufrieden mit dem Ergebnis von den Kapiteln, da es einfach so kompliziert war zu schreiben.

Kaum zu glauben das ich heute meine erste Prüfung hatte für denn Abschluss 😀

Lg, eure M

My Kitty | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt