Die Tage vergingen, und meine Mutter war schon seit ein paar Tagen wieder da. Sie kümmerte sich um mich, als würde ich jeden Moment in Scherben zerbrechen. In die Schule ging ich auch nicht mehr, da ich Jimin einfach nicht sehen wollte. Die anderen haben mir zwar geschrieben, aber ich antwortete nicht.
Am Samstag, als meine Mutter wiederkam, kaufte ich mir Haarfarbe und färbte mir die Haare mit ihrer Hilfe. Sie half mir besonders bei den Ohren, da ich sonst einen Ausschlag bekommen könnte, worauf ich wirklich keine Lust hatte. Man könnte meinen, ich sehe aus wie ein Minzbonbon mit den neuen Haaren, aber es gefiel mir sehr, da ich mich verändern wollte. Es war der erste Schritt dazu.
Heute wird ein guter Tag, sprach ich wieder in Gedanken zu mir. Heute würde mir niemand meinen Tag kaputt machen können, bei der guten Laune, die in mir steckt. Das würde ich nicht zulassen, da es mir endlich wieder gut ging. Zudem freute ich mich auf heute Abend, weil ich mit einem alten Freund meiner Mutter essen gehen würde, der einen Sohn hat, mit dem ich mich blendend verstehe.
Meine Klamotten ließ ich auf den Boden fallen, bevor ich in die heiße, schaumige Wanne stieg. Obwohl ich Wasser immer noch nicht mochte, ging nichts über ein schönes Bad, in dem man Ruhe hatte und niemanden stören konnte. Ich rief über mein Handy, das auf einem Ständer im Bad lag, dass es Musik spielen sollte. Die ersten Töne begannen zu spielen und ich erkannte das Lied sofort. „The Night We Met" verschaffte mir eine Gänsehaut. Alles um mich herum fühlte sich unrealistisch und entspannt an. Mein Schweif lag an der Oberfläche des Wassers und trieb vor sich hin.
So lässt es sich leben.
Ich begann, meinen Körper abzubrausen, damit der ganze Schaum von mir lief, und nahm mir dabei alle Zeit der Welt. Meine Haare massierte ich mit Conditioner, damit sich die Farbe nicht auswusch, bevor ich sie auch gründlich ausspülte. Schnell stieg ich aus der Wanne, was mir ein Keuchen entlockte, wegen der Kälte, die mich umhüllte.
Mit allen Pflegeprodukten, die ich besitze, setzte ich mich in mein Handtuch, achtete darauf, dass mein Schweif über dem Handtuch lag, damit es nicht wehtat, und begann, mein Gesicht zu pflegen. Ich ließ die Produkte in meine Haut einziehen, während ich meine Nägel-Krallen in einem schönen Rot lackierte, was ich sonst nie gemacht habe.
Meine Haare ließ ich lufttrocknen, musste aber meine Ohren föhnen, auch wenn es keinen Sinn ergab. Aber ich wollte, dass ich heute Abend schön aussah. Mein Fell an den Ohren würde sonst in alle Richtungen stehen, und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. So wie ich mich verhielt, könnte man denken, ich hätte ein Date, was mich zum Lachen brachte.
Die Auswahl meiner Klamotten war schwerer als gedacht, da ich mich nicht entscheiden konnte. Leicht genervt probierte ich die Jeans an, die auf meinem Bett lag, da ich wusste, dass ich sie auf jeden Fall anziehen würde. Sie schmeichelte mir sehr und ließ mich nicht dick aussehen, da sie etwas weiter an den Oberschenkeln war und Löcher hatte. Jetzt fehlte nur noch das Oberteil. Zur Auswahl standen ein rotes und ein leicht beiges, beide sahen gut aus, da sie enger am Oberkörper lagen. Nach langem Überlegen entschied ich mich für das rote, weil es besser zu den Farben passte. Es sah elegant und lässig aus, was also nicht zu viel des Guten war.
Meine Mutter müsste in einer Stunde nach Hause kommen, da wir um 19:30 Uhr losfahren wollten und sie sich auch noch fertig machen musste. Die Fahrt dauerte 40 Minuten.
Ich ließ meinen Blick nochmal in den Spiegel wandern, der an der Wand hing. Ich musste zugeben, dass ich wirklich schön aussah, was ich nicht gedacht hätte. Aber ich gefiel mir gerade wirklich mehr, als ich glauben konnte, auch wenn die negativen Seiten an mir immer noch da waren. Kurzerhand schlug ich meinen Schweif um mein Hüftgelenk, damit man ihn nicht sehen konnte. Meine Ohren knickte ich um und versteckte sie in meinen Haaren, sodass man sie nicht sehen konnte.
Ich konnte es nicht glauben, dass ich wirklich wie ein Mensch aussah, ohne meine Makel, die sonst sichtbar wären. Mein Make-up würde ich erst kurz vor dem Losfahren machen, da ich nicht wollte, dass sich alles auf der Haut absetzte.
Mit einem Apfel in der Hand ließ ich mich aufs Bett fallen und checkte mein Handy, ob ich irgendwelche Nachrichten bekommen hatte.
Jinnie | Alles okay? Du kamst wieder nicht in die Schule? 14:33
Kook | Jimin ist enttäuscht, dass du wieder nicht da bist. 14:25
Jennieee | Kann ich morgen mal vorbeikommen? 15:01Auf keine der Nachrichten würde ich jetzt antworten, weil ich wusste, dass meine Laune sonst in den Keller gehen würde.
_________
Ich bin recht zufrieden mit dem Kapitel, obwohl ich eigentlich eine andere Idee hatte aber gut.
Ich werde einfach montag schon meine erst Prüfung schreiben und das in deutsch, was mir Angst macht 😬
Lg, eure M
DU LIEST GERADE
My Kitty | Yoonmin
Fanfiction„Du bist der Inbegriff von Perfektion in meinen Augen. Warum lässt du mich nicht einfach an deinem Leben teilhaben, verdammt? Ich liebe dich, Yoongi" Doch diese Worte kamen zu spät, denn ich war schon zu weit entfernt, um sie zu hören. Hätte ich gew...