27

6 1 0
                                    

Wie konnte es nur sein, dass ich mein Zeitgefühl völlig verloren hatte? Es fühlte sich an, als hätte sich die Welt um mich herum weitergedreht, während ich einfach stillstand, unfähig, zu reagieren. Und doch war es plötzlich Montag, der 6. September, 8 Uhr, und ich konnte kaum fassen, wie schnell die Zeit vergangen war.

Mein Blick wanderte immer wieder zum Fenster, wo draußen sanft die ersten Schneeflocken fielen. Es sah so schön und friedlich aus, dass ich am liebsten nach draußen gegangen wäre, um mich in den Schnee zu legen und einfach alles hinter mir zu lassen.

Yoongi und ich hatten uns wieder angenähert, aber nicht so, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Ich dachte, er würde mich abstoßen oder mich anders ansehen als vorher. Doch er glaubte meiner Lüge, viel mehr als ich jemals gedacht hätte.

Er suchte meine Nähe, und ich gab sie ihm. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er mich küssen wollte – so sehr glaubte er mir. Und das tat weh. Es tat weh, weil ich wusste, dass es nicht echt war.

„Jimin, wenn du nicht aufpassen kannst, dann geh vor die Tür! Wir haben die erste Stunde, also tu wenigstens so, als ob es dich interessiert!" Die Stimme von Herrn Dong riss mich aus meinen Gedanken.

Ich nickte nur stumm, versprach mir selbst, mich zu konzentrieren. Doch als ich mir die Aufgaben durchlas, merkte ich, dass ich nichts davon verstand. Der Stoff war mir völlig fremd, und das machte alles nur noch schlimmer. Der Tag konnte einfach nicht beschissener werden, dachte ich.

Doch in Gedanken sprach ich mir Mut zu: „Nur noch ein paar Stunden, Jimin. Dann hast du den Tag hinter dir. Aber nicht die Woche..."

Die ersten beiden Stunden gingen dann doch schneller vorbei, als ich erwartet hatte, auch wenn ich mir sicher war, dass meine Aufgaben voller Fehler waren. Aber das war mir in diesem Moment egal.

In der Pause ließ ich mich neben Jin fallen, der sich gerade mit Namjoon unterhielt. Yoongi saß entspannt daneben, schnurrte leise, während Jin sanft seinen Nacken kraulte. Ich klopfte auf meinen Schoß, ein Zeichen für Yoongi, dass er sich hinsetzen konnte. Als er sich setzte, spürte ich, wie kalt er war.

„Du bist ja eiskalt, und dein Katzenschwanz verrät, dass du aufgeregt bist," raunte ich ihm ins Ohr und legte eine Hand um seine Taille, um uns beide ein wenig aufzuwärmen.

„J-ja... ich wollte fragen, ob du... ob du bei mir schlafen willst?" Seine Stimme war unsicher, fast schüchtern, und ich konnte spüren, wie er nervös wurde.

„Kitty, du weißt doch, dass wir unter der Woche haben und du dich immer noch ausruhen musst," flüsterte ich ihm sanft zu und schmiegte mich an seinen zarten Körper.

Im Augenwinkel sah ich, wie seine Wangen sich rot färbten und er begann, leicht beleidigt zu schmollen. Mein Herz schmolz bei diesem Anblick, und ich wusste, dass ich ihm niemals wirklich nein sagen konnte.

„Ich rede mal mit deiner Mom, was sie davon hält. Wenn sie zustimmt, dann geht es klar," sagte ich schließlich und hinterließ einen sanften Kuss auf seinem Nacken, woraufhin er sich leicht streckte.

Jin wackelte mit den Augenbrauen und Namjoon grinste wissend, als hätten sie ein Geheimnis, von dem ich nichts wusste. Es machte mich nur verlegen, und ich drückte mein Gesicht noch tiefer in Yoongis Nacken, um es zu verstecken.

Yoongi hatte seinen Katzenschwanz fest um sich gewickelt und wartete nur darauf, dass ich ihn kraulte. Ich wusste, dass ich vorsichtig sein musste. Hybriden hatten besondere Stellen, an denen sie besonders empfindlich waren, und die Vorstellung, ihn aus Versehen zu stimulieren, machte mir Angst. Ich wollte nicht mit ihm schlafen, zumindest nicht, solange alles nicht wieder „normal" war.

Aber was war überhaupt noch normal? In diesem Moment schien nichts mehr so, wie es einmal gewesen war.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

My Kitty | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt