05. Troubles

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A/N: Ich wäre euch sehr dankbar, wenn alle die Fragen unter dem Kapitel lesen und darauf antworten.


"One life, I'm gonna live it up
I'm takin' flight, I said, I'll never get enough
Stand tall, I'm young and kinda proud
I'm on the top as long as the music's loudIf you think I'll sit around as the world goes by
You're thinkin' like a fool 'cause it's a case of do or die
Out there is a fortune waitin' to be had
You think I'll let it go you're mad
You've got another thing comin'"


Judas Priest - You've Got Another Thing Comin'


< N I A L L >


„Nan! Bist du zuhause?"

Atemlos stand ich im Flur und zwei Sekunden später kam meine Großmutter aus der Küche gelaufen. Erwartungsvoll schaute sie mich an, da sprudelten die Worte aus meinem Mund: „Ich bin aufgenommen."

Großmutter kullerten Freudentränen über die Wangen und ich trat auf sie zu und umarmte sie fest.

„Danke, Nan, ohne dich hätte ich das alles nicht geschafft", murmelte ich noch immer ein wenig neben der Spur. Ich konnte es nicht fassen, dass ich an der Juilliard Musik studieren würde.

Mein größter Traum ging in Erfüllung.

„Ach, Niall, das habe ich gerne getan. Außerdem habe ich nicht viel dazu beigetragen, sondern du selbst."

„Das ist nicht wahr." Langsam ließ ich sie los und blickte sie an: „Ohne dich wäre ich längst ein Vollzeitkrimineller und hätte wahrscheinlich auch die High School schon geschmissen." Die besten Voraussetzungen dafür hatte ich auf jeden Fall gehabt.

Meine Großmutter war die Konstante in meinem Leben. Auf sie konnte ich mich immer verlassen und sie war stets für mich da, wenn ich sie brauchte.

„Nun werde mal nicht sentimental", wehrte sie ab und wischte sich die letzten Freudentränen aus den Augen. „Ich bin stolz auf dich, aber ich wusste auch, dass du es schaffen wirst."

Ihren Optimismus hätte ich gerne, aber genau das machte meine Nan aus.

„Nimm dir nachher nichts vor, denn ich habe eine Überraschung für dich", ließ sie mich wissen. Erstaunt drehte ich mich zu ihr.

„Was hast du wieder ausgeheckt?"

Großmutter schmunzelte breit: „Das kann ich nicht sagen, sonst ist die Überraschung hin."

Noch immer stand ich im Flur und holte mein Handy aus der Hosentasche, um Agnes anzurufen. Sie freute sich riesig über meinen Erfolg und gratulierte mir überschwänglich. Ich versprach ihr, so bald wie möglich vorbeizuschauen, um zu üben und ein wenig zu reden.

Danach suchte ich mein Zimmer auf und schickte eine Nachricht an Louis. Prompt rief er mich zurück: „Mensch, Niall, ich gratuliere dir! Das ist die tollste Neuigkeit seit langem. Du kannst echt stolz auf dich sein."

Das war ich auch, zumindest ein bisschen. Schließlich bekam man nicht jeden Tag ein Stipendium an der Juilliard angeboten und mir war durchaus bewusst, dass damit eine Menge Arbeit und nicht nur Spaß auf mich zukam.

„Das feiern wir am Wochenende, oder?", sprach ich und Louis stimmte zu: „Aber sowas von."

Ich hatte keinen blassen Schimmer, welche Überraschung Großmutter für mich bereithielt, denn nach wie vor schwieg sie sich aus. Sie tischte mir etwas zu Essen auf, nahm sich selbst von dem Nudelgericht und sprach davon, dass wir uns bald auf den Weg machen müssten. Vielleicht war das auch nur ein Trick, damit Colin nichts von ihrer Lüge bezüglich Agnes merkte, falls er nachkontrollieren wollte, ob wir nicht doch zuhause seien. Aber Großmutter machte Ernst. Sie zog sich um und spätestens als sie ihren Hut aufsetzte, wurde mir klar, dass wir wirklich ausgingen.

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