35. Light

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I should have known better than to let you go alone
It's times like these I can't make it on my own
Wasted days and sleepless nights
And I can't wait to see you again
I find I spend my time waiting on your call
How can I tell you, babe, my back's against the wall
I need you by my side to tell me it's all right
'Cause I don't think I can take anymore
Is this love that I'm feeling?
Is this the love that I've been searching for?
Is this love or am I dreaming?
This must be love
'Cause it's really got a hold on me
A hold on me


Whitesnake - Is This Love



< R O B Y N >


Niall plötzlich vor mir zu sehen, löste jede Menge Emotionen in mir aus.

Da war der gestrige Abend, der so mies verlief, dass ich mich am liebsten verkriechen wollte. Ich hielt es für besser, einfach zu gehen und Liam tat mir den Gefallen, mich nach Hause zu bringen.

Mein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht von Niall verabschiedet hatte, meldete sich sofort. Doch noch schlechter ging es mir, als ich an die Sache mit Zayn dachte.

In dieser Sekunde bereute ich es noch mehr, dass ich diesen blöden One-Night-Stand überhaupt hinter mich gebracht hatte. Mit jemandem, den ich nicht kannte. Mit jemandem, mit dem mein Freund offensichtlich Stress hatte. Damals ahnte ich nicht, was auf mich zukommen würde. Ich war einfach nur dumm und naiv gewesen, hatte geglaubt, auf diese Art und Weise dem goldenen Käfig entfliehen zu können. Einem Käfig, aus dem Niall mich mit Leichtigkeit befreite. Weshalb hatte ich nicht auf ihn gewartet?

Die halbe Nacht hatte ich wach gelegen und geweint, nachgedacht, was ich Niall sagen wollte.

Und nun stand er hier und wollte mit mir reden.

Seine blauen Augen wirkten unheimlich traurig und er trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Kein Wunder, ich hatte ihm noch immer nicht geantwortet.

„Ja, wir können reden", erwiderte ich leise und vernahm sein leichtes Aufatmen.

Obwohl es warm im Penthouse war, begann ich zu frösteln. Niall zog seine Jacke aus, aber ich erlag der Versuchung, diese einfach an mich zu nehmen und überzuziehen. Vielleicht wollte er das gar nicht, weil er sauer auf mich war.

„Willst du auch einen Kaffee?", unterbrach ich die seltsame Stille zwischen uns.

Als er nickte, holte ich eine zweite Tasse aus dem Hängeschrank und setzte den Kaffeevollautomaten erneut in Gang. Durch die Geräuschkulisse, die das Ding kurzzeitig erzeugte, war es sinnlos, sich zu unterhalten. So gewann ich Zeit, meine Gedanken ein wenig zu sortieren. Denn es gab einiges, was ich Niall sagen wollte. Nur fand ich in meinem Kopf nicht die richtigen Worte. In mir herrschte das reinste Chaos. Ich fühlte mich wie in einem Irrgarten, aus dem man den Weg nach draußen nicht fand.

Verloren und hilflos.

Mit zitternden Händen stellte ich die beiden Kaffeetassen auf dem Glastisch vor dem Sofa ab. Zuerst Nialls, dann meine. Schließlich setzte Niall sich und ich tat es ihm gleich.

Innerlich zählte ich bis zehn, holte tief Luft und sprach: „Es tut mir leid, dass ich gestern einfach abgehauen bin."

„Das ist okay, Robs. Ich bin froh, dass du gut zuhause angekommen bist."

Nialls Stimme klang rauer als sonst und ich hob meinen Blick, um ihn anzuschauen. Er wich mir nicht aus und begann zu reden: „Es tut mir leid, dass... Verdammt, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll."

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