46. Protection

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You got me runnin', goin' out of my mind
You got me thinkin' that I'm wastin' my time
Don't bring me down
No, no, no, no, no
Ooh-ooh-hoo
I'll tell you once more before I get off the floor
Don't bring me down
You wanna stay out with your fancy friends
I'm tellin' you, it's got to be the end
Don't bring me down
No, no, no, no, no
Ooh-ooh-hoo
I'll tell you once more before I get off the floor
Don't bring me down


Electric Light Orchestra - Don't Bring Me Down


< L O U I S >


Strafarbeit!

Es fühlte sich an wie eine seelische Qual. Anstatt Speisen für die Gäste zuzubereiten, stand ich in der Spülküche und kümmerte mich um das dreckige Geschirr.

Morgen würde Laurent wieder hier sein und meine ganze Hoffnung lag auf ihm. Vielleicht konnte er diesem Desaster ein Ende bereiten. Egal, ob man mich nun entließ, mir war es wichtiger, dass Eleanor wieder ihren Job bekam.

Seufzend polierte ich die dickbauchigen Weingläser, als jemand meinen Namen rief: „Louis Tomlinson?"

Erschrocken zuckte ich zusammen, denn ich kannte weder die Stimme noch den Mann, der nach mir verlangte.

„Ja, der bin ich", erwiderte ich hastig.

„Gut, dann kommen Sie bitte mit mir."

Neugierig musterte ich den elegant gekleideten Mann, dessen braunes Haar an den Schläfen mit silbernen Fäden durchzogen war und folgte ihm den langen Gang entlang, der zu Ricks Büro führte.

Ach du Scheiße! Sicher bekam ich gleich meine Kündigung präsentiert.

Der Mann stieß die Tür zum Büro des Managers auf und ließ mich zuerst eintreten. Schockiert stellte ich fest, dass nicht nur Rick und Donald, sondern auch Laurent und Eleanor durch Anwesenheit glänzten. Letztere wirkte nervös, doch als sie mich erblickte, schenkte sie mir ein zaghaftes Lächeln.

Seit ihrem Rauswurf hatten wir uns nur einmal in ihrer Wohnung getroffen und sie hatte schrecklich geweint. Eleanor brauchte ihren Job genauso wie ich.

„Bitte nehmen Sie Platz, Louis", forderte der große schlanke Mann mich auf, dessen Namen ich noch immer nicht wusste. Ich tat wie mir geheißen und fühlte prompt Laurents Blick auf mir, als ich mich setzte.

Wie enttäuscht musste er von mir sein, oder besser gesagt von meiner Lüge. Ihm vorzuschwindeln ich sei ein ausgelernter Koch kratzte sicher an seinem Ego und ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie er sich fühlte.

Betrogen, belogen und vor den Kopf gestoßen. Dennoch keimte in mir ein kleines Fünkchen Hoffnung auf, denn Laurent war derjenige, der meine Fähigkeiten am besten zu beurteilen vermochte. Von ihm ein Lob zu erhalten, war wie ein Sechser im Lotto und mir wurde diese Gnade bereits dreimal zuteil.

Meine Gedanken wurden durch den großen schlanken Mann unterbrochen, der erneut zu reden begann.

„Louis, bevor wir hier starten, möchte ich mich kurz vorstellen, denn wir hatten noch nicht das Vergnügen, miteinander bekannt gemacht zu werden. Mein Name ist Robert Fitzgerald."

ROBERT FITZGERALD!

Heilige Scheiße!

Der höchste Boss persönlich, der Mann, dem der Laden gehörte, saß vor mir. Das konnte nur mein Todesurteil bedeuten. Sicher verschwendete er seine kostbare Zeit nicht für irgendwelche Lappalien, die seine Angestellten allein zu klären vermochten. Und noch dazu an einem Sonntag.

SOUTH BRONXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt