Alice lächelte in ihr weißes Kissen hinein. Endlich hatte sie es mal wieder geschafft, gut zu schlafen. Zu oft hatten Albträume sie in letzter Zeit geplagt, weshalb sie jede Nacht aufwachte. Die ständige Angst davor, dass die Träume wahr wurden, und der Schlafmangel hatten an ihrer Psyche gekratzt. Zwar hatte sie sich den übermäßig hohen Alkoholkonsum abgewohnt, jedoch hatte sie es nicht geschafft, auf die Zigarette zu verzichten, während sie nachts auf ihrem Balkon stand und über ihr Leben nachdachte.
Doch diesmal war ihre Nacht komplett friedlich gewesen. Keine Albträume. Kein ständiges Aufwachen. Keine Angst vor ihrer Zukunft. Das hatte sie ausschließlich Sahra Wagenknecht zu verdanken, die sich in dieser Nacht in Alices Unterbewusstsein geschlichen hatte. Die AfD Politikerin erinnerte sich an das Bild der braunhaarigen Frau an ihrem Esstisch, als wäre es tatsächlich so geschehen. Wie sie unerwartet in einer Anzughose und einer weißen Bluse in der Garderobe stand und dadurch eine neue Seite von sich preisgegeben hatte, da man sie im Normalfall in Rock und Blazer sah. Wie sie dort mit geröteten Wangen saß und ein Glas Rotwein in ihrer Hand hielt. Diese Eleganz, die diese Frau ausstrahlte, hatte Alice absolut verzaubert.
Ganz zu schweigen von der wunderbaren Nacht, die sie in ihrem Traum miteinander verbracht hatten. Sahras geweiteten Pupillen, als sie der Faschistin ins Gesicht gesehen hatte. Sahras unglaublich attraktiver Körper, der ihre Augen magisch angezogen hatte. Sahras weiche Hände, die überall auf ihrem Körper herumgewandert sind und überall ein angenehmes Kribbeln hinterlassen hatten. Und wie sie schließlich nebeneinander eingeschlafen sind.
Schlagartig wurde Alice jedoch wieder in die Realität zurückgeholt, als ein lautes Geräusch sie aus ihren Träumereien riss. War das nicht das Geräusch ihrer Haustür? Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein. Sie fuhr sich durch ihre blonden Haare und ließ ihre Hände anschließend auf die andere Seite des Betts plumpsen, die zu ihrem Entsetzen warm war. Außerdem war sie nackt, obwohl sie normalerweise immer Klamotten beim Schlafen trug. Vor ihren Augen konnte sie wieder Sahra sehen, wie sie neben ihr lag, nachdem sie eine gemeinsame Nacht verbracht hatten. Schnell schüttelte sie den Gedanken ab und richtete sich auf. Es war nur ein Traum und die Geräusche hatte sie sich nur eingebildet. Außerdem war ihr Bett bestimmt nur warm, weil sie sich im Schlaf auf die Seite gedreht hatte. Sie sollte sich wegen solchen Kleinigkeiten nicht verrückt machen. Vielleicht wurde sie ja krank und halluzinierte nur.
Alice schlurfte mit in ihr Wohnzimmer. Trotz ihrem erstaunlich erholsamen Schlaf brauchte sie doch ihren täglichen Kaffee. Jedoch stoppte sie plötzlich, als ihr auffiel, dass ihre Vorhänge sich bewegten. Schnell rieb sie sich ihre Augen und schaute noch einmal dorthin, um sicherzustellen, dass sie sich das nur vorgestellt hatte. Doch das hier war echt.
In ihrer Garderobe wackelten die Kleiderbügel, an die sie ihre Jacken gehängt hatte, die leise quietschende Geräusche von sich gaben. Fast schon so, als wäre gerade der kühle Morgenwind durch die Haustür hereingeweht.
Sie war sich zu hundert Prozent sicher, dass es eine plausible Erklärung dafür gab. Es war nicht möglich, dass der Wind durch ihre Haustür hineingekommen war. Bestimmt war eines ihrer Fenster noch gekippt.
Zur Sicherheit schaute sie jedoch aus dem Fenster, um zu sehen, ob jemand vor ihrer Haustür war. Doch die Straße war, bis auf einige Autos, die zur Arbeit fuhren, noch leer. Vielleicht sollte sie sich wirklich einen freien Tag nehmen. Hier wurde sie noch komplett wahnsinnig.
Kopfschüttelnd machte sie sich schließlich auf den Weg in ihre Küche. Doch auf ihrem Weg dorthin musste sie feststellen, dass noch Geschirr auf ihrem Tisch lag. Nicht nur Reste von ihren einsamen Abendstunden. Es waren zwei Gläser, die zur Hälfte mit Wein befüllt waren. Plötzlich schossen ihr alle Erinnerungen durch den Kopf. Sie konnte es nicht mehr stoppen. Alles brach auf einmal über sie ein.
„Wow, ich hoffe, dass es genauso gut schmeckt, wie es aussieht." Sahras Lippen verformten sich zu einem frechen Grinsen. Die Faschistin stellte die zwei dampfenden Teller auf dem Tisch ab. „Du hast das aber nicht vergiftet, oder? Bei AfD Mitgliedern kann man ja nie wissen..." kommentierte Sahra neckend. Eigentlich sollte Alice über diesen Kommentar sauer sein, doch als sie das Gesicht der schönsten Frau der Welt sah, machte es ihr unmöglich. Sie lächelte nur und stellte eine Flasche Rotwein auf den Tisch.
„Sag mal, hast du den extra für mich gekauft? Wusstest du überhaupt, dass dieser Wein einer meiner Lieblinge ist?"
„Oh echt? Das wusste ich nicht. Was für ein Zufall. Ich mag den auch sehr gerne." Antwortete Alice und versuchte dabei, so erstaunt wie möglich zu wirken. Natürlich wusste sie, dass Sahra diesen Wein besonders gern mochte. Sie öffnete die Flasche und goss die rote Flüssigkeit in zwei Gläser ein, während Wagenknecht vorsichtig die Nudeln probierte. Sahras entsetzter Gesichtsausdruck machte ihr plötzlich ein wenig Angst. „Stimmt etwas mit dem Essen nicht?" fragte sie vorsichtig nach."
„Was? Nein! Die Nudeln sind absolut perfekt. So gute Nudeln habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Woher kannst du so gut und vor allem so schnell kochen? Du hast dafür nicht einmal zehn Minuten gebraucht." Staunte Sahra. Sie war wirklich positiv beeindruckt von den versteckten Talenten dieser AfD Politikerin.
Versunken in ihren Erinnerungen strich sie über eines der Weingläser und starrte auf den kaum sichtbaren Abdruck von Sahras Lippen auf dem Glas. Vorsichtig setzte sie die Stelle des Glases an ihren Mund, trank daraus und stellte es wieder zurück, während sie sich über ihre Unterlippe strich. Sie sah noch klar und deutlich Sahras Gesicht und diese weichen Lippen, von denen sie immer geträumt hatte, vor sich.
Als sie das Geschirr in die Küche brachte, warf sie einen Blick auf die offene Schublade. Auf dem großen Stapel voller Süßkram sah sie ihre Lieblingsschokolade, die dort nur achtlos draufgeschmissen wurde.
Alice wühlte in der Schublade herum und fischte die Schokolade heraus. Endlich hatte sie ihre geliebte Schoki gefunden und wollte gerade aufstehen, als sie einen warmen Körper an ihrem Hinterteil spürte und vor Schreck die Schokolade fallen ließ. Sahra.
Als nächstes spürte sie Hände an ihren Brüsten, welche jedoch schneller verschwunden waren, als sie denken konnte. Auf Sahras Befehl, sie zu küssen, reagierte sie sofort und schloss die Lücke zwischen ihr und der Kommunistin. Das Aroma des Weins vermischt mit Sahras eigenem Geschmack drang in ihren Mund ein. Diese Erinnerung war für immer in ihr Gehirn eingebrannt.
Langsam sollte Alice sich anziehen, um noch pünktlich in die Arbeit zu kommen. Mittlerweile waren einige Minuten vergangen, in denen sie nur nackt in ihrer Wohnung herumlief und an Sahra dachte. Doch als sie ihr Schlafzimmer betrat, wurde sie wieder von ihren Erinnerungen überwältigt. In dieser Ecke, wo sie gerade stand, hatte sie die linke Politikerin vorhin gesehen.
Im Halbschlaf hörte sie leise Schritte in ihrem Zimmer, die sich von ihr weg bewegten. Alice rollte zur Seite, während sie versuchte, ihre Augen zu öffnen. Für einen Moment sah sie Sahra Wagenknecht, die panisch versuchte, ihren nackten Körper zu bedecken. Komischer Traum.
Plötzlich realisierte sie, woher die Geräusche gekommen waren. Sie hatte tatsächlich ihre Haustür gehört, da Sahra in dem Moment ihre Wohnung verlassen hatte. Doch wieso ist sie ohne ein einziges Wort gegangen? Nicht einmal einen Zettel hatte sie hinterlassen. Keine Begründung, wieso sie so früh aus der Wohnung verschwand. An der Arbeit konnte es eher nicht liegen. Dafür war es noch zu früh. Egal wie lange sie ihren Kopf darüber zerbrach, konnte sie keine logische Erklärung finden...
Außer eine. Sahra hatte die Nacht bereut.
Dieses Kapitel ist viel länger geworden, als ich geplant habe... Ich bin mal wieder zu faul, um es auf Fehler zu überprüfen. Falls ihr irgendetwas findet, was keinen Sinn macht, sagt mir gerne Bescheid.
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mit dem Essen spielt man nicht
MizahSahra Wagenknecht vermutet, dass Alice Weidel ein Auge auf sie geworfen hat. Ihr Ziel ist es, Alice mit 'zufälligen' Begegnungen und Streichen im Bundestag wahnsinnig zu machen, um sie und die AfD zu schwächen. Doch wie weit wird sie gehen? Und wird...