1. Unerwartete Begegnung

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Es war ein Tag wie jeder andere im Bundestag. Keiner freute sich riesig darauf, schließlich würde die heutige Sitzung, wie jede andere auch, im Chaos enden. Die heute anstehende Generaldebatte war kein besonderes Ereignis. Außer für Alice Weidel. Schließlich war jede Möglichkeit, die Wagenknecht zu beobachten, der beste Zeitvertreib, den es gab.

Gestern Nacht war sie in komplett schwarzen Klamotten in den Bundestag eingebrochen, um im Plenarsaal heimlich versteckte Kameras aufzustellen. Mittlerweile war es zur Gewohnheit der Faschistin geworden, da es für sie eine hervorragende Möglichkeit war, Sahra Wagenknecht heimlich zu filmen und schließlich zu Hause auf ihre schlanken Beine zu mastubieren. Sie kannte die besten Verstecke für ihre Kameras, eine davon filmt direkt in den Ausschnitt der Kommunistin, die andere fing ihr makelloses Gesicht mit den zarten Lippen ein. Wie gerne die AfDlerin diese rosigen Lippen küssen würde...

Weidel konnte sich nicht auf die Rede von Amthor konzentrieren, sie versuchte es nicht mal, denn dieses Gelaber des kleinen Knaben könnte sie sich definitiv sparen. Stattdessen beobachtete sie die süße Wagenknecht. Wie sehr sie es vermisst hatte, die Rosa Luxemburg des 21. Jahrhunderts live zu sehen und ihr immer wieder unauffällige Blicke zuzuwerfen.

Ihre Blicke blieben jedoch bei der linken Politikerin nicht unbemerkt. Schon seit Monaten fühlte sie sich andauernd beobachtet. Sie wusste, dass es Alice Weidel war. Sahra sah immer wieder, wie die Lesbe ihren Kopf schnell in eine andere Richtung drehte, wenn Wagenknecht zur AfD Fraktion schaute.

Sie fand den Gedanken, dass die Spitzenkandidatin der AfD eventuell ein Auge auf sie geworfen haben könnte, erstaunlicherweise gar nicht abstoßend. Ganz im Gegenteil. Sie fühlte sich äußerst geschmeichelt, dass anscheinend auch Frauen Interesse an ihr hätten. Außerdem war es für sie höchst amüsant, Frau Weidel so verlegen und schüchtern zu sehen. Normalerweise kommt sie eher dominant hinüber, auch wenn die Faschistin sich dessen nicht bewusst war.

Nachdem der kleine Amthor seine Rede endlich beendet hatte und Christian Lindner zum Pult marschierte, sah die linke Politikerin, wie Alice Herr Gauland etwas zuflüsterte, dieser nur nickte, und Weidel schließlich aus dem Raum verschwand. Die Kommunistin sah dies als Chance, die AfDlerin durcheinander zu bringen, damit sie sich bei ihrer Rede völlig blamiert. Schließlich machte sie sich, nachdem sie zur Sicherheit einige Minuten wartete, auf die Suche nach der Faschistin.

Auf der Damentoilette sah sie jedoch nur Linda Teuteberg, die gerade ihr Makeup auffrischte. Enttäuscht machte sie sich auf den Rückweg zum Plenarsaal, als jemand um die Ecke bog und direkt in sie hineinrannte. Als die dampfend braune Flüssigkeit auf der weißen Bluse der Frau, die in Sahra gerannt war, landete und sie daraufhin einen schrillen Schrei von sich gab, schauten sie sich zum ersten Mal in die Augen.

„Oh... Entschuldigung Frau Wagenknecht, ich habe sie gar nicht gesehen." Stotterte eine nervöse Alice Weidel.

mit dem Essen spielt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt