Mission im Untergrund AOT

Kapitel 71

Drittes Kapitel von der Lesenacht

Pov. Levi

Nach nicht allzu langer Zeit betritt Hanji wieder den Raum und hat ihr typisches grinsen aufgesetzt.

,,Worum ging es?"

Frage ich so monoton wie möglich und schaue zu ihr.

,,Ähm... nur um die Expedition... nichts wichtiges..."

Stammelt sie vor sich hin und setzte sich wieder auf den Stuhl neben meinem Bett.

,,Und wieso konntet ihr das nicht hier besprechen?"

Frage ich sie weiter und sie kratzt sich verlegen am Hinterkopf und schaut sich in dem Raum um, um möglichen Blickkontakt zu vermeiden.

,,Es war nichts wichtiges und wir wollten dass du deine Ruhe hast und dir nicht zu viele Gedanken um das geschehene machst."

Sagt sie verlegen und schaut mir weiterhin nicht in die Augen.
Tch, sie ist wirklich eine unglaublich schlechte Lügnerin.
Ich nicke nur und überspiele meine eigentliche Interesse, allerdings habe ich Teile des Gesprächs mitgehört und kann mir nun denken worum es geht. Dadurch dass sie es vor mir verbergen wollen, wird es um mich gehen und Kenny's Forderung hab ich ebenfalls mitgehört. Ohne weiter darauf einzugehen stelle ich nun meine vorherige Frage erneut.

,,Wie bin ich eigentlich hier her gekommen und wie habt ihr es geschafft Kenny zu besiegen?"

Frage ich Hanji und sie schaut grinsend zu mir. Da ich nicht deuten kann worauf das Grinsen bezogen ist, spüre ich ein leichtes Unbehagen in mir aufsteigen, welches mit ihrer darauffolgenden Antwort sofort wieder verschwindet

,,Ich war die meiste Zeit zwar nicht da aber wie ich es mitbekommen hab, hat Eren die Kontrolle verloren und ein Großteil von Kenny's Anhänger getötet aus Wut darüber, dass er dich nicht retten konnte. Du warst nach dem Kampf gegen Dawk nämlich ziemlich mitgenommen und bist ohnmächtig von dem Ast gefallen und als Eren dich retten wollte sind Kenny's Leute dazwischen gegangen."

Erklärt sie und stoppt kurz. An ihrem Blick erkennen ich, dass sie gerade etwas am überlegen ist. Wahrscheinlich gibt es was das sie mir nicht sagen möchte oder darf. Hanji ist viel zu durchschaubar.

,,Schlussendlich wurdest du dann aber doch gerettet und Kenny hat sich ergeben da wir in der Überzahl waren. Der zurück Weg war zum Glück auch nicht weiters kompliziert und Eren war die ganze Zeit bei dir um sicher zu gehen, dass du nicht verblutest. Das allerbeste war aber, dass Moblit und ich es geschafft haben einen neu verwandelten Titanen mitzunehmen!!!!"

Ruft sie den letzten Part laut und ich schaue genervt zu ihr. Das Zwinkern und die Anspielungen die sie gemacht hat, während sie von Eren geredet hat ignoriere ich vorübergehend erstmal.

,,Und wo ist Kenny jetzt?"

Frage ich und unterdrücke die Neugierde in meiner Stimme.

,,Wir konnten ihn nicht der Militär Polizei übergeben bis wirklich alle, die mit Dawk zusammen gearbeitet haben bewiesen haben, dass sie keine Verräter sind. Also mussten wir ihn noch hier in einer Zelle behalten."

Antwortet sie und ich nicke nur. Es könnte durchaus noch wichtig sein zu wissen wo er ist.

Erneut öffnet sich die Tür und ich schaue genervt zu der Person, welche gerade eintritt.

,,Ich hoff ich stör nicht, ich hab Tee gemacht und wollte dir auch einen bringen."

Höre ich Eren sagen und sehe, dass er leicht lächeln muss als er bemerkt, dass ich wach bin.

,,Nawwww Eren, das ist so süß von dir, nicht wahr Levi!?"

Ruft die Verrückte laut und ich spüre, wie die Kopfschmerzen schlimmer werden.

,,Schrei nicht so laut Brillenschlange."

Ermahne ich sie und schaue ernst zu ihr.

,,Ich sollte dann vielleicht auch mal ein wenig schlafen, jetzt bist du ja in guten Händen."

Sagt sie schnell und tätschelt mir den Kopf, jedoch zieht sie ihre Hand schnell zurück als sie meinen Blick bemerkt und verschwindet im nächsten Moment aus der Tür.
Mein Gegenüber schmunzelt leicht und stellt die zwei Tassen auf den Nachtisch.

,,Wie geht es dir?"

Fragt er und ich verdrehe leicht die Augen weil mich die Frage anfängt zu nerven.

,,Könnte besser sein."

Antworte ich gleich wie bei Erwin zuvor und Eren nickt nur. Ich nehme mir eine der beiden Tassen, was er mir gleichtut und probiere einen Schluck. Er wird wirklich immer besser darin einen perfekten Tee zu machen.

,,Weißt du noch was alles passiert ist?"

Fragt er und trinkt ebenfalls.

,,Hanji hat mir vorhin alles erzählt was nach Dawk's Tod passiert ist."

Antworte ich ihm wahrheitsgemäß und er nickt.

,,Ich verstehe aber nicht, was Kenny's Motiv für deine Rettung gewesen ist."

Sagt der Braunhaarige nachdenklich und rührt in seinem Tee. Es dauert einen Moment bis ich begreifen kann was er gerade gesagt hat.

,,Was?"

Frage ich ihn um sicher zu gehen, dass ich es nicht falsch verstanden hab.

,,Oh... hat Hanji es dir nicht erzählt?"

Fragt er vorsichtig. Ich schüttle leicht den Kopf und schaue abwartend zu ihm.

,,Kenny hat dich gerettet nachdem ich von seinen Leuten davon abgehalten wurde."

Erklärt er etwas zögernd und schaut zu mir. Erstarrt und ungläubig erwidere ich seinen Blick und habe meinen Entschluss gefasst. Ich werde Kenny in seiner Zelle besuchen und ihn zur Reden stellen, und das noch heute Nacht.
Schließlich ist es nicht das erste Mal dass er mich ,gerettet' hat. Natürlich war das im Untergrund keine direkte Rettung aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er bei meiner Flucht genau wusste wo ich mich versteckt hab und dennoch hat er mich nicht verraten. Falls es aber eine Falle von ihm sein sollte, werde ich mich mit meinem momentanen Zustand kaum verteidigen können.

,,Ist alles in Ordnung?"

Höre ich Eren fragen und nicke ihm leicht zu. Es jemandem zu sagen wäre zu riskant. So wie ich es bei Erwin und Hanji's Gespräch verstanden habe, wollen sie vorerst verhindern dass ich Kenny besuche.

Pov. Eren

Als ich Levi auf Kenny anspreche merke ich, dass Hanji es ihm scheinbar noch nicht gesagt hat und bereue es direkt darüber gesprochen zu haben.
Nachdenklich sitzt Levi in seinem Bett und trinkt den Tee. Wie immer bemerke ich, wie komisch er die Tasse hält und schmunzle leicht.

,,Was gibt es da zu grinsen Balg?"

Höre ich Levi genervt fragen.

,,Nichts nichts."

Antworte ich auf seine Frage und spüre seinen prüfenden Blick auf mir.
Trotzdem bemerke ich, dass seine Gedanken wohl wieder abschweifen und entscheide mich dazu, ihn darauf anzusprechen.

,,Worüber denkst du so angestrengt nach?"