Kapitel 22

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Pov. Eren

Es ist bereits Abend und jeder ist fertig mit packen. Ich ziehe mir noch meinen Mantel an, nehme meine Sachen und gerade als ich los laufen möchte, öffnet sich die Tür und Hanji steht in dieser.

,,Kannst du vielleicht Levi beim laufen stützen? Ich muss vor zu Erwin."

Fragt sie mich leise.
Als Antwort nicke ich ihr nur.

,,Und falls er sagt dass er keine Hilfe braucht, dann hilf ihm trotzdem weil sonst kippt der uns noch auf dem halben Weg um."

Wieder nicke ich nur. Sie verlässt das Zimmer und ich gehe kurz darauf auch in Richtung der anderen. Es kann ganz schön anstrengend werden ihn davon zu überzeugen, dass ich ihm helfen soll.
An Erwin's Zimmer angekommen öffne ich die Tür und trete ein. Mein Blick schweift durch den Raum. Es sind bereits alle da.

Erwin kommt zu uns und hinter ihm ist Hanji, welche Levi stützt.

,,Wir haben das 3D Manöver bereits der MP wieder gebracht. Das bedeutet dass wir, sollte es zu einem Angriff kommen, keine großen Flucht Möglichkeiten haben. Trotzdem sollten wir einem Kampf so gut es geht aus dem Weg gehen."

Erklärt Erwin kurz und alle hören ihm aufmerksam zu.

,,Wir sollten jetzt los gehen. Sollte es auf dem Weg irgendwelche Komplikationen geben, dann sagt mir bitte sofort Bescheid."

Führt er seine Rede noch zu Ende.
Alle sallutieren und Erwin läuft Richtung Tür.

,,Tut mir Leid Levi, aber ich muss dich leider über geben."

Höre ich die Braunhaarige, welche Levi stützt sagen.
Sie läuft langsam auf mich zu und bleibt genau vor mir stehen.

,,Also Eren, kann ich dir den Miesepeter anvertrauen?"

Fragt sie und zwinkert mir zu.
Ich nicke erneut.

,,Vierauge, du erwartest nicht wirklich dass ich mir von diesem Balg helfen lasse."

Sagt Levi und schaut etwas wütend zu Hanji.

,,Tut mir leid, aber ich muss vorne bei Erwin laufen und du weißt wie schnell er manchmal läuft, da komm ich mit dir nicht hinterher. Außerdem muss ich ihn doch dran erinnern dass wir langsam laufen müssen."

Antwortet sie ihm.

,,Tch. Ich kann auch allein laufen."

Höre ich den Schwarzhaarigen sagen und spüre seinen stechenden Blick auf mir.

,,Nein, das kannst du nicht."

Antwortet Hanji ihm erneut. Ohne ihn wiederreden zu lassen über gibt sie ihn mir.
Vorsichtig stütze ich ihn.

,,Dann können wir jetzt ja los."

Höre ich Erwin sagen und alle setzten sich in Bewegung.

,,Falls du eine Pause brauchst oder ich zu schnell laufe, dann sag es mir einfach."

Sage ich noch. Allerdings bekomme ich keine Antwort und so laufe ich still schweigend den anderen hinter her. Wir verlassen das Hotel und immer wieder schaue ich mich in der Gegend um, ob nicht doch irgendwo jemand auf uns lauert.
Nebenher achte ich auch immer darauf dass ich nicht zu schnell laufe oder Levi irgendwie weh tu.
Dieser würdigt mich keines Blickes und schaut einfach gerade aus.
Nach knapp zehn Minuten kommem wir bei dem Treppen an. Zum Glück hat uns niemand auf dem Weg hier her angegriffen. Wir laufen weiter die vielen Treppen nach oben, doch ich merke dass sich Levi immer schwerer tut, was das laufen angeht, und er sich mehr auf mich stützt.

,,Hey, ist alles okay? Brauchst du eine Pause?"

Frage ich ihn etwas besorgt.

,,Es geht schon, muss es ja."

Antwortet er harsch.
Wieso sagt er es nicht einfach wenn er eine Pause braucht? Wahrscheinlich will er einfach schnellst möglich von hier raus. Wer kann es ihm verübeln? Der Ort ist echt grausam und trostlos.

Pov. Levi

Tch, da muss ich mich wirklich von diesem Balg stützen lassen, als hätte ich es nicht geschafft allein zu laufen.
Wir kommen bei den Treppen an. Der Weg bis dort hin war echt anstrengend, aber ich darf jetzt nicht schlapp machen. Je früher wir hier raus sind desto besser. Mitten auf den Treppen spüre ich, wie mir etwas warmes über die Hüfte läuft. Verdammt, bitte nicht jetzt. Diese scheiß Wunde kann jetzt nicht wirklich aufgegangen sein.
Ohne es zu merken stütze ich mich mehr an Eren.

,,Hey, ist alles okay? Brauchst du eine Pause?"

Höre ich ihn besorgt sagen.
Mein Körper schreit nach einer Pause, oder danach jemandem zu sagen dass meine Wunde erneut aufgerissen ist. Allerdings möchte ich nicht noch länger hier sein.

,,Es geht schon, muss es ja."

Antworte ich ihm nur. Ich spüre seinen Blick auf mir. Hoffentlich sieht man nicht dass meine Wunde blutet.

,,Soll ich vielleicht dem Kommandant bescheid sagen? Er würde es bestimmt verstehen und eine kurze Pause einlegen."

Sagt er wieder nach einer kurzen Zeit des schweigens.

,,Wie schon gesagt, es geht schon."

Sage ich. Ich versuche so normal wie möglich zu laufen, doch ich komme immer mehr ins schwanken. Jetzt reiß dich mal zusammen!

,,Nein, es geht offensichtlich nicht."

Antwortet Eren wieder. Er holt gerade nach Luft um nach vorne zu schreien. Allerdings halte ich mit meiner Hand seinen Mund zu, bevor er einen Laut von sich geben kann.

,,Wehe du sagst es!"

Drohe ich ihm und schaue ihn mit meinem kalten Blick an. Ich glaube er dürfte es verstanden haben. Also nehme ich meine Hand wieder weg und zu meinem Glück ist er leise.

,,Wieso soll ich es nicht sagen. Du packst es so nicht bis nach oben."

Flüstert er mit leise zu.
Er hat Recht. Ich werde es in dem Zustand nicht nach oben schaffen. Immer wieder wird mir für einen kurzen Moment schwarz vor Augen und mein Körper sehnt sich nach einer Pause.

,,Verdammt denkst du das weiß ich nicht!?"

Versuche ich etwas leiser zu sagen, was mir aber nicht gelingt. Ein paar drehen sich zu uns um, aber schauen direkt wieder nach vorne.

,,Sobald wir hier draußen sind bekomme ich ja Hilfe. Ich hab keine Lust noch länger in dieser Hölle zu sein. Also lauf einfach weiter."

Sage ich ihm wieder. Meine Wunde blutet immer stärker und ich versuche es einfach zu ignorieren. Gleich bin ich hier draußen. Gleich bin ich Weg von dem Ort, welcher zu meiner persönlichen Hölle wurde.

,,Wehe du kippst hier um."

Höre ich den Braunhaarigen noch sagen. Ich versuche bei Bewusstsein zu bleiben und wir kommen endlich an der letzten Treppe an. Man sieht schon das schwache Sonnenlicht, und das Abendrot auf die Treppe scheinen. Ich bin draußen, ich bin endlich wieder draußen.
Ich schaue weiter auf das Abendrot und bemerke nicht, wie meine Beine schlapp machen und ich umkippe. Alles wird, wie schon so oft schwarz vor meinen Augen.
Ich bin endlich wieder draußen.

Mission im Untergrund AOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt