Kapitel 16

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Pov. Levi

Langsam und erschöpft öffne ich meine Augen. Sofort spüre ich einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Gerade als ich meine Hand an meinen Kopf legen möchte, stoppt etwas meinen Vorgang. Noch etwas benommen versuche ich es erneut. Doch das einzige was ich schaffe ist ein klimpern mit meinen Handschellen. Wo bin ich?
Ich versuche etwas zu erkennen, doch das einzige, was ich sehen kann ist komplette Dunkelheit. Trotz dessen versuche ich weiterhin etwas zu erkennen. Nach kurzer Zeit haben sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich schaue mich in dem Raum um. Er ist fast ganz leer, das einzige was hier steht ist ein Schrank und ein paar Fässer. Ich versuche mich krampfhaft daran zu Erinnern wie ich hier her gekommen bin. Doch dadurch werden meine Kopfschmerzen nur schlimmer. Eigentlich machen mir Kopfschmerzen nichts, ich hab sie immer, weil ich zu wenig Schlaf bekomme. Allerdings bezweifel ich, dass sie diesmal etwas mit zu wenig Schlaf zu tun haben. Ich höre, wie sich Schritte nähern. Schnell lasse ich meinen Kopf hängen, um den Eindruck zu machen, als dass ich noch nicht wacht bin. Man hört eine gedämpfte Stimme von draußen etwas fragen. Ich versuche etwas zu verstehen, was allerdings meine Kopfschmerzen wieder verstärkt. Trotzdem versuche ich weiterhin etwas zu verstehen.

,,Ist er schon wach?"

Fragt eine Fremde Stimme von draußen.

,,Wir haben zuletzt vor zehn Minuten geschaut, doch er war noch nicht wach."

Sagt eine Männliche Stimme. Na toll jetzt werde ich auch noch überwacht

,,Allerdings hat man vorhin etwas von drinnen gehört."

Fügt die männliche Stimme noch hinzu.

,,Ich werde nach ihm schauen."

Sagt eine Weibliche Stimme. Kurz danach öffnet sich die Tür und ein gedämpftes Licht wird angeschaltet. Ich schließe meine Augen. Den Geräuschen nach kniet sich jemand vor mich hin und mustert mich. Zum Glück zucken meine Augen nicht und mein Körper bleibt entspannt. Nach kurzer Zeit gehen die Schritte wieder Richtung Tür.

,,Das kann doch nicht sein, er sollte schon seit einer Stunde wach sein."

Sagt die weibliche Stimme etwas genervt. Danach geht das Licht aus und die Tür schließt sich. Dennoch kann man die Stimme von draußen weiterhin hören.

,,Ich werde Kenny holen, bewacht ihn."

Befiehlt die Männliche Stimme.
Verdammt, das kann nicht sein, ich bin doch nicht von Kenny entführt worden. Aber wer sollte mich sonst entführen? Ich muss hier raus, er wird bemerken dass ich bereits wach bin. Das letzte an das ich mich erinnern kann ist, dass ich das Balg angeschrien hab und raus gerannt bin. Verdammt, wieso musste ich auch raus rennen, wenn ich doch schon die Drohung von dem Brief hatte, wieso musste ich unbedingt an diesen Ort zurück rennen. Noch weiter Minuten Versuche ich mich an das Geschehene zu erinnern.

Die Tür wird mit einem lauten Knall aufgetreten. Ich bin zwar kurz zusammen gezuckt, doch das war bevor das Licht anging. Ohne zu schauen, kann ich mir denken, wer es ist. Die Schritte nähern sich mir.

,,Jo Levi, ich weiß genau dass du wach bist. Also mach schon die Augen auf. Du bist verletzlich wenn du schläfst."

Eigentlich habe ich gehofft, dass er es nicht ist. Auch wenn ich es schon geahnt habe. Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen. Ich versuche die aufkommende Panik zu verstecken.

,,Hast du etwa vergessen, dass ich dich leider zu gut kenne?"

Fragt er genau neben meinem Ohr. Gänsehaut breitet sich an meinem ganzen Körper aus.
Plötzlich packt er mich an den Haaren und schlägt meinen Kopf gegen die Wand direkt hinter mir. Ich versuche mir ein zischen zu unterdrücken. Ich spüre, wie warme Flüssigkeit langsam mein Gesicht runter läuft.
Mein Kopf wird nach hinten gerissen und er legt seine Hand auf meinen Mund und meine Nase, so dass ich keine Luft mehr bekomme. Ich versuche ruhig zu bleiben, doch durch den Aufkommenden Luft-Mangel kann ich nicht mehr normal denken. Ich versuche irgendwie Luft zu schnappen, was leider nicht funktioniert. Mir wird langsam schwindelig. Ich kann doch hier nicht einfach ersticken, aber vielleicht lässt er von mir ab, wenn ich mich nicht wehre. Ich öffne meine Augen einen Spalt und meine Sicht wird immer verschwommener. Ohne noch weiter darüber nachzudenken versuche ich trotz der gefesselten Hände mich irgendwie zu wehren. Ich fange an um mich zu treten, doch durch die verschwommene Sicht fällt es mir sehr schwer irgend etwas zu treffen.

Auf einmal verschwindet die Hand von meinem Gesicht und hustend senke ich meinen Kopf Richtung Boden.

,,Ich wusste doch dass du wach bist."

Höre ich die verspottende Stimme von Kenny. Langsam schaue ich zu ihm auf, doch bekomme direkt einen Tritt in den Magen.

Pov. Erwin

Das kann doch nicht sein, wir suchen schon den ganzen Tag nach ihm. Doch es gibt kaum Orte, an denen man einen Menschen verstecken könnte.
Doch aufgeben und Kenny's Anweisungen von dem Brief befolgen möchte ich erst Recht nicht. Gerade sitzen wir versammelt in meinem Zimmer.

,,Und wenn wir uns Kenny's Brief zu nutze machen?"

Fragt Armin.

,,In wie fern?"

Frage ich und schaue dem Blonden in die Augen.

,,Wir können sagen, dass wir damit einverstanden sind und sie dann überwältigen."

Erklärt er.

,,Das macht doch kein Sinn. Sie rechnen bestimmt damit. Und wie willst du ihnen bitte sagen, dass du einverstanden bist. Wir wissen nicht einmal wo sie sind."

Antworte ich. Eine Stille herrscht nun in dem Raum, bis Mikasa plötzlich etwas sagt.

,,Auf dem Brief muss doch noch irgend etwas stehen. Sie sollten wissen, dass wir kein Kontakt mit ihnen aufbauen können. Also wäre es sinnvoller, wenn sie ein Treffpunkt auf den Zettel schreiben, anstatt nur zu sagen was ihr Plan ist. Es sei denn sie haben vor uns einen weiteren Zettel zu geben. Doch das wäre viel zu riskant."

Natürlich hat sie Recht. Doch das ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Auf dem Brief steht aber kein Treffpunkt.

,,Vielleicht ist es ja in geheim Schrift geschrieben oder so, dass man es nicht direkt sieht!"

Ruft Hanji dazwischen und holt sich den Brief, welcher in der Mitte des Raumes liegt. Sie mustert ihn genau und fährt mit den Fingern über das Papier.

,,Sie wollen dass du dich auslieferst Erwin, und wir von hier verschwinden. Also muss doch etwas wie ein Treffpunkt drauf sein."

Sagt sie eher zu sich selbst als zu uns.

,,AHAAAAAAAA!!!"

Ruft sie auf einmal. Fragend schaue ich sie an.

,,Ich denke ich hab es gefunden, sieh doch."

Sagt sie aufgeregt und zeigt die Rückseite des Blattes.

,,Und was genau sollen wir da jetzt sehen?"

Fragt Connie und ich schaue weiterhin irritiert auf das Blatt Papier vor mir.

,,Ja jetzt noch nichts."

Sagt sie und grinst wieder. Wie kann sie in so einer Lage nur so positiv sein? Ich und die anderen schauen sie weiterhin fragend an.

,,Und wieso zeigst du uns es dann?"

Fragt Eren und versucht krampfhaft irgend etwas auf dem Papier zu sehen.

,,Kann mir jemand eine Kerze und Streichhölzer geben?"

Fragt sie wieder mit ihrem lächeln.
Armin steht auf und läuft zu seinem Nachtisch. Mit einer Brennenden Kerze kommt er zurück.

,,Hanji, wehe du verbrennst den Brief."

Warne ich sie vor.

,,Vertrau mir doch mal."

Sagt sie und hält den Brief über die Flamme. Und tatsächlich, nach kurzem Warten sieht man eine Schrift, die auf der Rückseite des Briefes auftaucht.

Mission im Untergrund AOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt