Kapitel 70

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Zweites Kapiteeeel

Pov. Erwin

Nachdem ich den Bericht über die Expedition fertig geschrieben habe, schaue ich aus dem Fenster und bemerke, dass bereits die Sonne wieder aufgeht.
Nachdem wir gestern Nachmittag von der Expedition zurück gekommen sind, habe ich allen Rekruten gesagt, dass sie sich ausruhen sollen. Der Weg zurück zu den Mauern verlief zwar ohne weitere Probleme, dennoch war die Expedition sehr kräftezehrend. Ich selbst musste noch zur Militärpolizei um von Dawks Verrat zu berichten. Er hat ziemlich sicher noch mehr Verbündete und aus diesem Grund habe ich beschlossen, dass es das Beste sei wenn wir Kenny vorerst bei uns behalten. Zum Glück waren die meisten damit einverstanden und es sind keine Diskussionen entstanden.

Ich lege den fertigen Bericht in eine Schublade und verlasse mein Büro.
Bevor ich nach Levi sehe, sollte ich noch nach Kenny schauen.
Bei den Zellen im Keller angekommen, begrüßen mich direkt ein paar der Aufpasser.

,,Ah, der Kommandant persönlich."

Höre ich Kenny spöttisch sagen und bleibe vor seiner Zelle stehen.

,,Falls du mich wieder ausfragen möchtest, ich bleib bei meiner Forderung."

Sagt er und schaut auf die ihm gegenüberliegende Wand.

,,Vergiss die Forderung, die werden wir dir nicht erfüllen."

Sage ich kalt und höre ein seufzen von ihm.

,,Dann werdet ihr auch nie etwas über die Substanz und über die Titanen erfahren. Weder von mir noch von meinen Leuten."

Redet er weiter und man hört, dass ihn diese Situation amüsiert.
Ohne einem weiteren Wort verlasse ich den Kerkerabteil wieder.
Die Forderung könnten wir erfüllen aber ich möchte nicht, dass er ihn beeinflussen kann.
Ich entscheide mich dazu Hanji über Kenny's Forderung zu informieren und sie nach ihrer Meinung zu fragen. Ich hab nämlich das Gefühl, dass sie zu jedem einzelnen eine ziemlich persönlich Verbindung hat und dadurch wird sie die Situation vielleicht auch besser einschätzen können.
So wie ich sie kenne war sie aus Sorge die ganze Nacht bei Levi. Aus diesem Grund laufe ich direkt zu seinem Zimmer und als ich eintrete, liegen sofort zwei Augenpaare auf mir. Zum einen die von Levi und wie zu erwarten die von Hanji.

,,Wie ich sehe bist du wach."

Sage ich zu Levi und bin erleichtert. Trotzdem beeindruckt mich sein Durchhaltevermögen jedes Mal aufs Neue.

,,Wie geht es dir?"

Frage ich weiter. Natürlich rechne ich nicht mit einer ausführlichen Antwort aber Fragen schadet ja nicht.

,,Könnte besser sein."

Sagt er knapp. Genau mit so einer Antwort habe ich gerechnet. Ich nicke nur kurz und wende mich dann an Hanji.

,,Hanji, ich muss kurz mit dir sprechen."

Sage ich und sie schaut kurz zu Levi. Natürlich macht sie sich große Sorgen um ihn und hat ihn wahrscheinlich seit gestern auch nicht mehr allein gelassen. Nachdem die beiden dies aber kurz geklärt haben, verlasse ich zusammen mit ihr den Raum.

,,Kenny möchte nicht reden es sei denn wir erfüllen seine Forderung."

Sage ich leise und schaue zu ihr.

,,Die da wäre?"

Fragt sie direkt und schaut etwas neugierig zu mir.

,,Er möchte für ein paar Minuten allein mit Levi reden."

Antworte ich ihr und sie schaut nachdenklich zu der Tür hinter der er sich befindet.

,,Denkst du er möchte ihn beeinflussen?"

Fragt sie weiter und ich zucke mit den Schultern.

,,Das kann man jetzt noch nicht sagen. Ich weiß auch nicht, ob er sich überhaupt beeinflussen lässt aber dadurch, dass er einer der letzten Verwandten von ihm ist könnte es sein, dass er etwas leichtgläubig wird."

Erkläre ich ihr meine Bedenken.

,,Und wenn wir heimlich mithören oder ihn darum bitten uns zu sagen was er herausgefunden hat?"

Macht sie einen Vorschlag.

,,Es könnte dennoch sein, dass er etwas für sich behält. Wenn Kenny ihn durch irgendeiner Familieninfo dazu bringt nichts zu sagen, werden wir es womöglich nie erfahren.
Aber wenn er seine Abmachung einhält, erzählt er uns später alle wichtigen Informationen über die Substanz und all das, was sie über die Titanen herausgefunden haben. Auf diese Informationen können wir nicht verzichten. Es könnte uns bei der Forschung um einiges weiterbringen."

Rede ich weiter und sie nickt verstehend.

,,Vielleicht sollten wir erstmal abwarten... wenn Kenny weiterhin eingesperrt ist, wird er vielleicht irgendwann von selbst reden wegen der starken psychischen Belastung. Oder wir drohen ihm mit seinen Verbündeten und der Militärpolizei, die werden wegen Dawk nicht gut auf ihn zu sprechen sein."

Macht sie den Vorschlag.

,,Außerdem sollten wir sowieso erstmal abwarten bis es Levi wieder besser geht."

Fügt sie noch hinzu und ich nicke.

,,Vielleicht hast du Recht. Aber wir können Kenny nicht ewig bei uns behalten, sobald die Verräter in der Militär Polizei gefunden wurden, müssen wir ihn aushändigen."

Antworte ich auf ihren Vorschlag.

,,Kenny weiß aber sicher nicht, dass wir ihn aushändigen müssen. Wir sollten ihn erstmal in dem Glauben lassen, dass er für immer hier bleibt. Wenn er psychisch genug belastet ist wird er schon sprechen. Falls die Zeit knapp wird erfüllen wir seine Bedingung, aber erst dann."

Redet sie weiter und ich stimme ihr zu.

,,Okay, dann machen wir es so."

Beende ich die Konversation. Wirklich hilfreich ist abwarten zwar nicht aber es könnte uns mehr bringen als unüberlegte Entscheidungen zu fällen. Hanji eilt schnell wieder in Levi's Zimmer und ich entscheide mich dazu etwas Schlaf von der vorherigen Nacht nachzuholen.

Pov. Eren

Ich konnte diese Nacht kaum schlafen, zu groß war die Sorge um Levi. Auch jetzt liege ich hellwach in meinem Bett und kann meine Gedanken und Sorgen nicht loslassen. Seufzend setzte ich mich auf und schaue aus dem kleinen Fenster. Es wird schon wieder hell und ich fühle mich kein bisschen erholt. Leise stehe ich auf und mein Blick wandert zu Armin, welcher friedlich in dem Bett neben meinem schläft. Ich entscheide mich dazu mir einen Tee zu machen in der Hoffnung, das könnte mich irgendwie beruhigen. Darauf bedacht Armin nicht zu wecken verlasse ich das Zimmer und laufe in die Küche. Schnell ist das Wasser aufgekocht und ich entscheide mich für einen Earl Grey. Unwillkürlich muss ich an Levi denken. Er mag Schwarztee doch auch so gern also vielleicht könnte ich ihm einen vorbeibringen... aber wahrscheinlich ist er noch nicht aufgewacht und ich möchte ihn nicht stören.

Mission im Untergrund AOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt