Kapitel 21

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pov.oikawa
"Ich...ich...also ich werde nach Amerika gehen",sagte ich und musste mich extrem zusammenreißen nicht in Tränen auszubrechen. Als Iwa nichts dazu sagte,bekam ich Panik. Er hasst mich jetzt. Scheiße was habe ich getan. Ich hätte Volleyball aufgegeben sollen. Fuck warum muss das alles jetzt passieren? Ich will doch gar nicht gehen. Ich will hier bei ihm bleiben. "Oikawa verarsch mich nicht",war das einzige was er kurz darauf sagte. Er rückte ein Stück weg von mir,weswegen ich dachte er würde gehen und aus Panik,dass er gehen würde,seine Hand packte. Doch er hatte dies nur getan um sich so hinzusetzten,dass wir einander ansehen konnten. "Ich...mach ich nicht",versicherte ich ihm und auf einmal wurde sein Blick traurig. "Warum?",wollte er dann wissen und ich merkte wie sich die erste Träne ihren Weg über meine Wange bahnte. "Mein...mein Vater er...er hat mir keine andere Wahl gelassen. Ich...ich will nicht gehen Iwa",kaum hatte ich das gesagt brach ich in Tränen aus. Sofort wurde ich von Iwa in eine Umarmung gezogen und da war sie,diese lang ersehnte Nähe. "Ich...ich wollte es dir er-erzählen aber ich...ich habe mich nicht getraut. Ich ha-hatte Angst,dass...dass du wütend wirst",gab ich zu und krallte mich immer mehr in sein Oberteil. Ich wollte nicht,dass diese Nähe verschwand. Ich wünschte ich könnte ihm für immer so nah sein. Ich wünschte ich müsste nicht nach Amerika gehen. "Heeey ist schon gut. Beruhig dich wieder und dann reden wir darüber. Alles wird gut",versuchte er mir gut zuzureden,doch es brachte nichts. Ich wusste,dass nichts gut werden würde. "Nein wird es nicht. Ich...ich will nicht gehen. Ich will hier bleiben. Bei...bei dir bleiben. Wie...wie soll ich das in Amerika denn alleine schaffen? Ich...da ist n-niemand der für mich da ist",redete ich einfach drauf los und steigerte mich unbewusste immer mehr in das Ganze rein. "Oikawa beruihg dich bitte. Ich bin hier und auch wenn du in Amerika bist wird das nichts daran änderen,dass ich immer für dich da sein werde",erklärte er und so langsam hatte ich mich wieder ein wenig beruhigt. Ich sah ihn daraufhin an und schüttelte meinen Kopf. "Nein du...du wirst nicht da sein ich. Wir...wir werden tausende Kilometer voneinander entfernt sein." "Und wenn schon. Wenn es sein muss setzte ich mich ins Flugzeug und komm zu dir. Das wird schon irgendwie und du wirst doch wieder kommen,oder?",wollte er dann wissen und in seinem 'oder' war so viel Hoffnung und Unsicherheit zu hören. Hat er Angst,dass ich nicht mehr wieder komme? Ich nickte daraufhin sofort und wischte mir die Tränen weg. "Nach...nach den Frühlingsferien,aber da gibt es noch was,dass du nicht weißt",gab ich dann zu. "Und das wäre?",wollte Iwa wissen und sah mich erwartungsvoll an. "Mein Vater zwingt mich dort zu studieren,also werde ich nach den...nach den Som-som-sommerferien wieder gehen",erklärte ich und versuchte die wiederkommenden Tränen zurück zu halten. "Warte,was?" Schockiert sah er mich an,doch auch daran konnte ich nichts ändern. Das war mein Schicksal. "Ich habe einen Platz in Harvard seitdem ich fünf Jahre bin. Ich muss dort Medizin studieren damit ich so werde wie meine Eltern. Ich...ich will eigentlich nicht Medizin studieren,aber das interessiert sie nicht. Das ist der Preis dafür,dass ich Volleyball spielen darf",erklärte ich und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Ich wollte nie so ein Leben führen. Ich wusste,dass es mich niemals glücklich machen würde,doch was sollte ich schon machen. Sie hatten schon mein ganzes Leben durchgeplant. "Ok aber hast du schonmal versucht mit deinen Eltern darüber zu reden?",wollte Iwa dann wissen und ich nickte niedergeschlagen. "Meine Eltern sind nicht wie deine. Sie interessieren sich nicht für mich. Ich muss einfach nur so funktionieren wie sie wollen und wenn ich versuche etwas dagegen zu tun artet es in Streit aus",erklärte ich. "Aber ich meine du wirst doch bald 18,kannst du dann nichts machen?",wollte er daraufhin wissen und ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte tatsächlich noch nie darüber nachgedacht. Ich hatte mich einfach damit abgefunden. "Können wir jetzt vielleicht das Thema wechseln? Ich...ich will nicht mehr über Amerika reden",gab ich zu,da ich der einen Frage die noch offen war entgehen wollte. Ich wollte ihm noch nicht sagen,dass ich nächste Woche schon gehen würde. Ich legte daraufhin meinen Kopf wieder auf seine Schulter,während er seinen Arm um mich legte und mich näher an sich ran zog. "Klar können wir das",sagte er und ich war froh,dass Iwa so unfassbar verständnisvoll war.

pov.iwaizumi
Ich hatte zwar zugestimmt das Thema zu wechseln,doch für mich war es noch immer nicht ganz beendet. Mein Kopf war noch voller Fragen,doch ich wusste,dass es egoistisch wäre auf Antworten zu beharren. Ich meine ich würde diese früher oder später eh bekommen und mir war klar,dass das Ganze für Oikawa nicht einfach war. Er wurde einfach aus seinem Leben gerissen,auch wenn er nach den Frühlingsferien wieder kommen würde. Ich konnte nicht verstehen wie seine Eltern ihn zu etwas zwingen konnten,dass er eigentlich gar nicht wollte. Das einzige was Oikawa je wollte war Volleyball spielen,doch seine Eltern hatten dies nie unterstützt. Irgendwie machte es mich wütend. Sie verletzten Oikawa dauerhaft mit ihrem Verhalten,doch es schien sie nicht eine Sekunde zu interessieren,sie merkten es wahrscheinlich nicht einmal. Ich meine wie kann man nur so sein. Oikawa ist so unfassbar toll. Er versucht ihnen immer alles recht zu machen,doch es scheint ihnen nie zu gefallen. Immer meckern sie an ihm rum und sie merken gar nicht wie sie ihm damit eigentlich schaden. Ich merkte wie es auf einmal unfassbar still geworden war und stellte fest,dass Oikawa eingeschlafen war. Er sah so ruhig und friedlich aus,also entschied ich mich dazu ihn in sein Bett zu bringen,damit er dort noch etwas schlafen konnte. So vorsichtig wie möglich hob ich ihn also hoch und trug ihn in sein Zimmer. Nachdem ich ihn in sein Bett gelegt und zugedeckt hatte,setzte ich mich neben ihn auf die Bettkante und musterte ihn für einen Moment. Auf einmal musste ich wieder daran denken,dass er bald in Amerika sein würde. Dass er bald nicht mehr hier,bei mir sein würde. Tausende Kilometer von mir entfernt und auch wenn ich vor ihm so getan hätte,als würde die Entfernung nichts bedeuten,als würde ich damit klar kommen,war dem nicht so. Scheiße. Warum macht mich der Gedanke daran so fertig? Ich weiß,doch dass er nicht für immer gehen wird und dann finden wir eine Lösung dafür,dass er auch nach den Sommerferien nicht gehen muss. Also wovor habe ich eigentlich Angst?
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