Kapitel 53

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pov.oikawa
"Oikawa du musst aufstehen",wiederholte Iwa immer wieder,während er mich wachrüttelte. "Ey! Wir müssen gleich los zum Flughafen,wenn du nicht aufstehst bleibst du eben hier",sagte er dann und sofort war ich hellwach. "Geht doch",meinte Iwa dann,während ich Kerzengerade im Bett saß und mein Herz gegen meine Rippen hämmerte. Ohne etwas zu sagen stand ich auf und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich wäre echt lieber im Bett liegen geblieben,denn er Gedanke daran heute zu Iwas Großeltern zu fliegen machte mir Angst. Vor allem wusste ich nicht wie es dann weiter gehen sollte. Denn mein eigentlicher Plan war bei einem erfolgreichen Team Volleyball spielen zu können,doch ich war noch immer nicht im Stande vernünftig zu spielen. Da ich immer davon ausgegangen war,dass alles so nach Plan laufen würde hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht was ich sonst machen sollte. Ich wusste nicht einmal,ob ich studieren wollte,geschweige denn was. Warum musste alles nur so schief gehen? Ich meine warum? Warum ich? Womit habe ich das verdient? "Oikawa?",holte mich Iwa aus meinen Gedanken und ich stellte fest,dass ich noch immer vor dem Bett stand. "Alles gut? Du weißt dass ich das vorhin nicht ernst gemeint habe oder?",fragte er dann,woraufhin ich nur nickte. Warum musste ausgerechnet heute alles so schwer sein? Ich meine gestern war doch auch noch alles gut und dass obwohl wir bei mir Zuhause waren um noch meine restlichen Sachen zu holen,welche nun in Iwas Zimmer standen. "Ich geh ins Bad",sagte ich dann nur,nahm mir die Klamotten die ich mir gestern rausgelegt hatte und ging. Nachdem ich fertig war stellte ich fest,dass Iwa gar nicht mehr oben war,weswegen ich einfach nach unten ging,da er wahrscheinlich in der Küche war. Wir mussten schon früh los,da wir knapp viereinhalb Stunden fliegen würden und einmal umsteigen mussten,was bedeutete,dass wir knapp sechs bis sieben Stunden unterwegs waren je nachdem wir viel Zeit zwischen den beiden Flügen lag. Als ich in die Küche kam saßen Iwa und sein Dad schon am Tisch während seine Mum noch Kaffee machte. "Guten Morgen Tooru,willst du auch einen Kaffee?",wollte Naomi wissen und lächelte mich warm an. "Nein danke",lehnte ich ab und setzte mich neben Iwa. Ich merkte auf einmal wie dieser unter dem Tisch meine Hand nahm und sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich. Wenn ich mich nicht so scheiße fühlen würde,wäre es mir wahrscheinlich in diesem Moment unfassbar unangenhem und ich wäre rot angelaufen. Doch jetzt zeigte er mir dadurch mur,dass er für mich da war und bewahrte mich davor zusammenzubrechen. Eigentlich konnte ich mit diesen Downphasen mittlerweile ganz gut umgehen,doch es war lange her,dass ich die Letzte hatte und zudem war sie auch nicht so schlimm. Scheiße warum ausgerechnet jetzt? Warum ausgerechnet heute? Ich kann ja nicht einmal richtig mit ihm darüber reden,weil er ja auch einen Teil dazu beträgt. Fuck und das alles nur weil ich ihn...liebe. Dieser Gedanke brachte mich tatsächlich ein wenig aus dem Konzept denn ich hatte es,seitdem ich mir meine Gefühle eingestanden hatte,nicht einmal so direkt gesagt,oder besser gesagt gedacht. Und um ehrlich zu sein machte mir dieser Gedanke Angst,denn Liebe tat weh. Früher oder später. "Wir gehen hoch unsere Koffer holen",sagte Iwa dann,stand auf und zog mich mit auf die Beine. Er ließ meine Hand noch immer nicht los und das war mir dann doch ein bisschen unangenehm. Ihn schien das kein bisschen zu stören denn er ging einfach nach oben und zog mich sozusagen hinter sich her. "Was ist los Oikawa?",wollte er dann wissen,als wir in seinem Zimmer angekommen waren. "Ich weiß es nicht. Es...es ist alles so viel irgendwie",gab ich zu und versuchte meine Tränen zurück zu halten. Doch kaum hatte Iwa mich in seine Arme gezogen,hatte ich keine Kontrolle mehr. Er hielt mich schweigend fest,bis ich die Umarmung löste und meine Tränen wegwischte. "Du musst das nicht alleine durchmachen. Ich bin da und egal was los ist du kannst mit mir darüber reden",ließ er mich wissen und fast hätte ich gelacht. Nur nicht darüber,dass ich mich in dich verliebt habe. Dieser Gedanke klang so absurd,dass es echt lustig war,aber zugleich tat er auch unfassbar weh,da ich wirklich nicht mit ihm darüber reden konnte. "Ich weiß. Wir sollten jetzt nach unten gehen,deine Eltern warten bestimmt schon",sagte ich dann um der Situation ein wenig zu entkommen und nahm meine Sporttasche in welcher sich meine Handgepäck befand. Iwa nahm ebenfalls sein Handgepäck und unsere beiden Koffer,da ich noch nicht schwer heben durfte und vor allem so auch keine Treppen laufen konnte.
Auf der Fahrt zum Flughafen hörte ich die meiste Zeit Musik um mich etwas abzulenken,doch schon das erste Lied was kam half mir nicht mal ansatzweise dabei auf andere Gedanken zu kommen. Es war 𝐿𝑜𝑜𝑘 𝑎𝑓𝑡𝑒𝑟 𝑦𝑜𝑢 von 𝑇ℎ𝑒 𝐹𝑟𝑎𝑦 und ich liebte dieses Lied,da ich aus irgendeinem Grund immer an Iwa denken musste. Doch jetzt war es ziemlich kontraproduktiv,da mich das Lied so schön es auch war ziemlich runterzog. Als wir beim Flughafen ankamen,war es ziemlich stressig,da alles voll und unübersichlich war und wir deswegen fast unser Gate nicht gefunden hätten. Doch als wir dann durch alle Kontrollen waren und im Flugzeug saßen war wieder alles so entspannt wie vorher. Was man aber auch nicht sonderlich entspannt nenne konnte denn die letzten Tage waren generell sehr angespannt,doch ich wusste nicht wieso,denn niemand wollte mir sagen was los war und warum wir eigentlich so dringend zu Iwas Großeltern fliegen mussten. Als wir dann in Tokio am Flughafen umstiegen hatten wir knapp zweieinhalb Stunden Zeit weswegen wir uns nicht stressen mussten. "Deine Schwester hat mir gerade geschrieben,dass sie erst am Mittwoch kommt,weil sie noch was wegen der Uni klären muss",sagte Naomi zu Iwa,während wir in einem der Cafés nahe unseres Gates saßen und warteten. Iwa nickte daraufhin nur,während ich einen Moment brauchte um zu realisieren was Naomi da gerade gesagt hatte. "Du hast eine Schwester?",fragte ich Iwa dann perplex,woraufhin dieser wieder nickte. "Und auch einen Bruder. Beide sind älter als ich",meinte er nur,als wäre es nichts. "Warum hast du mir das nie erzählt?",wollte ich dann wissen,woraufhin Iwa nur mit den Schultern zuckte. "Meine Schwester will eigentlich nichts mit dem ganzen zu tun haben und studiert deswegen in Amerika und mein Bruder ist nicht erwähnenswert",sagte er woraufhin ihn Naomi streng ansah. "Sowas kannst du doch nicht über deinen Bruder sagen",schnauzte diese ihn an,während Enzo schweigend neben ihr saß und seine Kaffee trank. "Wie du siehst kann ich das und ich habe auch jedes Recht dazu. Ich will jetzt nicht weiter über ihn reden",erklärte Iwa und gerade wollte Naomi noch etwas sagen,als Enzo seine Hand auf ihren Arm legte. Diese sah ihren Ehemann daraufhin etwas entsetzt an,beließ es aber dabei. Irgendwie kam dieses ungute Gefühl in mir auf,dass es ziemlich schnell zu Familiendrama kommen könnte. Kurz darauf wurde unser Flug angesagt und wir machten uns auf den Weg zum Gate. "Alles gut?",fragte ich Iwa leise,da dieser auf einmal ziemlich schlecht gelaunt und leise war. "Ja,alles gut. Mach dir darüber keine Gedanken",wank er ab,doch ich konnte nicht aufhören mir Gedanken darüber zu machen und mich zu Fragen warum er seinen Bruder so wenig leiden konnte. Als wir dann im Flugzeug saßen wurde ich auf einmal unfassbar nervös,da wir nur noch eineinhalb Stunden fliegen mussten bis wir in Nagoya waren. Das Flugzeug startete und mir wurde klar,dass es von nun an definitiv kein Zurück mehr geben würde.
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