pov.oikawa
"Und...und was ist mit Volleyball?" "Das können wir jetzt noch nicht hundertprozentig sicher sagen. Die Verletzungen in ihrem Knie sind schwerwiegend. Je nachdem wie die OP verläuft sehen wir wie es nun weitergeht. " Die Worte des Arztes machten mich nervös und ich drückte Iwas Hand immer mehr,da dieser neben mir saß. Er war mir nicht eine Sekunde von der Seite gewichen. Vorderer Kreuzbandriss,durch den Sturz. Meniskusschaden wegen Kreuzbandriss. Überdehnte Seitenbänder wegen der andauernden Überlastung. Nur wegen ihnen bin ich gestürzt. Nur wegen ihnen hängt nun alles nun am seidenen Faden. Aber ich schaffe das. Ich werde schneller gesund,als die Ärzte denken und dann steh ich bald wieder auf dem Feld. Dann bin ich besser denn je. Ich versuchte mir irgendwie Mut zuzureden. Ich meine Momentan war da ja auch noch irgendwo Hoffnung. Noch war nichts klar. "Bis zur OP darf das Bein unter keinen Umständen belastet werden",betonte der Arzt noch einmal und erklärte dann wie die OP ablaufen würde. Ich würde nächste Woche Dienstag operiert werden und müsste dann noch 2-3 Tage stationär bleiben. Dann würde der schwierige Part und zwar die richtige Behandlung Anfangen. Als wir damit fertig waren mit dem Arzt zu reden,half mir Iwa dabei aufzustehen und ich nahm mir meine Krücken. Wir verabschiedeten uns und machten uns dann auf den Weg zur Cafeteria,wo seiner Mum die die ganze Zeit auf uns gewartet hatte. "Du hättest echt nicht hier bleiben müssen Naomi. Du hast jetzt dreieinhalb Stunden hier gewartet",sagte ich dann und umarmte diese so gut es ging. "Ach das ist doch gar nichts. Ich liebe dich wie einen Sohn das weißt du doch",flüsterte sie dann und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich umarmte sie noch fester und flüsterte ebenfalls:"Danke. Du kannst dir nicht vorstellen wie viel mir das bedeutet."
Die Autofahrt verlief schweigend. Ich wusste nicht wie es nun weitergehen würde. Was nun aus mir werden würde. Was passieren würde wenn ich nie wieder Volleyball spielen könnte. Ich hatte mein Knie nun endgültig zerstört und ich wusste ganz genau was es bedeutete,wenn das vordere Kreuzband riss. So gut wie alle Sportler müssen ihre Leidenschaft deswegen aufgeben. "Oikawa?",holte Iwa mich aus meinen Gedanken. Mir war gar nicht aufgefallen,dass wir schon bei ihm waren und er in der offenen Autotür stand. "Sorry war in Gedanken",entschuldigte ich mich und Iwa half mir beim Aussteigen. Allein schon die kleine Treppe hoch zur Tür machte mir Probleme und ich wusste nicht wie ich es bis nach oben in Iwas Zimmer schaffen sollte. Die Erkenntnis,dass das nun mein Leben für die nächsten Monate sein würde frustrierte mich einfach nur enorm. Iwa half mir dann dabei meine Schuhe auszuziehen. "Warte ich helf dir",ließ er mich wissen,als wir bei der Treppe ankamen und wollte mich gerade stützen,doch ich drückte seinen Arm weg. "Ich schaff das",sagte ich nur stur und wusste selbst nicht wem genau ich jetzt etwas beweisen wollte. Ich drückte ihm meine Krücken in die Hand,klammerte mich ans Geländer und hievte mich nach oben. Immer wieder taumelte ich doch schaffte es jedes Mal gerade so noch mich festzuhalten. "Oikawa du brauchst niemandem irgendwas beweisen. Vor allem mir nicht. Bitte lass mich dir helfen",redete Iwa auf mich ein,doch ich ignorierte ihn. Ich musste das schaffen. Alleine.pov.iwaizumi
Ich konnte nicht verstehen warum er sich das antat. Es fiel im sichtlich schwerer Stufe für Stufe. Wem wollte er was beweisen? Ich versuchte auf ihn einzureden,doch auch das war vergeblichst. Als wir dann endlich oben ankamen,sah er so aus,als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Sogar das stolze Lächeln passte dazu. "Ich hab's geschafft",sagte er dann leicht schnaufend. "Ja das hast du. Ich bin stolz auf dich",ließ ich ihn wissen und er sah mich mit riesen großen Augen an. Ich wusste ganz genau,dass ich mit meinen Worten das erreicht hatte was ich erreichen wollte. Ich wollte ihm klar machen,dass er sich selbst nicht für all das bestrafen musste was heute passiert war und das hatte ich anscheinend geschafft. "Komm lass uns ins Zimmer gehen",sagte ich dann und gab Oikawa seine Krücken. Er war wieder zu Atem gekommen und die paar Schritte schienen ihm jetzt auch nichts großartig auszumachen. Ich holte frische Klamotten aus dem Schrank und legte diese neben Oikawa auf's Bett. "Schaffst du es alleine dich umzuziehen?",erkundigte ich mich und dieser nickte als Antwort. Ich ging darauf ins Bad,machte mich etwas frisch und zog mich dann ebenfalls um. Als ich wieder ins Zimmer kam saß Oikawa noch immer auf dem Bett und kämpfte damit seine Hose auszuziehen. Wütend riss er an dieser und versuchte sie von seinem Fuß zu schießen,doch es klappte nicht. Dadurch,dass er sein Knie nicht beugen konnte,kam er an diese nicht ran. "Oikawa..." "Nein verdammt ich schaff das. Ich...ich schaff das. Das...das kann doch nicht so schwer sein",unterbrach er mich und auch wenn er mich nicht ansah konnte man klar und deutlich in seiner Stimme hören,dass er weinte. "Hey es ist ok. Du brauchst dich nicht so unter Druck zu setzten. Heute war ein anstrengender Tag,der zudem auch noch extrem beschissen war. Es ist also ok nach Hilfe zu fragen,vor allem wenn ich es bin. Du brauchst mir nichts zu beweisen"redete ich auf ihn ein und versuchte ihn zu beruhigen. Total überfordert brach er zusammen und fing an laut zu schluchzen. Sofort ging ich zu ihm und nahm ihn in den Arm. Er vergrub sein Gesicht an meinen Bauch und schluchzte einfach nur. "E-es ist so un-unfair. W-warum? W-warum i-i-ich?",fragte er dann,als er sich ein bisschen beruhigt hatte. "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht",sagte ich dann und es zerriss mich ihn so zu sehen. Er würde wahrscheinlich das wichtigste in seinem Leben verlieren. Es dauerte einige Zeit bis er sich soweit beruhigt hatte,dass er sich von mir helfen ließ. Wir legten uns dann ins Bett und so ziemlich direkt schlief Oikawa auch schon ein.
Ich war noch eine ganze Weile wach,da ich mit den anderen aus dem Team geschrieben hatte. Oikawa schlief friedlich neben mir,bis sich sein Gesicht auf einmal schmerzlich verzog. Er fing an sich unruhig zu bewegen und mrumelte dabei:"Nein...nein...bitte nicht...hört auf." Er wurde immer unruhiger und ich fing an mir Sorgen zu machen. "Bitte hört auf...aufhören!",schrie er dann auf einmal und saß Kerzengerade im Bett. Er Atmete schnell und versuchte verzweifelt sich aus der Decke zu winden. "Hey...hey...hey was ist denn los?",wollte ich wissen und versuchte ihn zu stoppen,doch er sah mich nur flehend an und machte dann sofort weiter. "Mein...mein Bein. Es ist weg. Sie...sie haben es Am-am-ampu...",seine Panik wurde immer größer und ich zog ihm schnell die Decke weg,damit er sehen konnte,dass alles gut war. "Hier siehst du. Es ist alles gut. Dein Bein ist noch da. Niemand jaz es amputiert und das wird auch niemand tun",erklärte ich ihm und er sah mich erleichtert an. Ich legte meine Hand auf seine Wange und wischte ihm sanft die Tränen weg. "Es war nur ein Traum,ok? Alles ist gut,dir kann nichts passieren",redete ich weiter auf ihn ein und er nickte vorsichtig,bevor er noch einmal zu seinem Bein sah und dann wieder zu mir. Wir sahen einander tief in die Augen und sein Atem passte sich meinem an. Er beruhigte sich vollends und rückte dann vorsichtig zu mir,bevor er sich an mich lehnte. "Danke Iwa. Ich wüsste echt nicht wie ich das ohne dich schaffen würde. Bitte...bitte verlass mich nicht. Ich brauche dich",flehte er schon fast. "Verprochen ich werde dich niemals verlassen. Komme was wolle ich werde an deiner Seite bleiben." Ich versprach ihm etwas,dass ich eigentlich niemals versprechen durfte. Das hatte ich gelernt,doch was hätte ich anderes tun sollen? Oikawa die Wahrheit sagen? Jetzt wo er schon mit so vielem klar kommen musste? Nein das konnte ich nicht machen. Und nein ich würde dieses Verprechen trotz allem nicht brechen. Wie ich es versprochen hatte,komme was wolle.
-1375Wörter
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Lies
FanfictionDeine Haare,deine Augen,dein Lächeln alles scheint so perfekt. Du scheinst so perfekt. So verdammt perfekt,dass es mich wütend macht. Denn ich weiß es ist nicht echt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es gab Zeiten in denen mir Lügen leichter über die Lippen kam...