Kapitel 1

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pov.oikawa
"Hey kleiner." "Hey." "Wie heißt du?" "Oikawa." "Freut mich sehr dich kennenzulernen Oikawa. Ich bin Yuan. Was hälst du davon wenn ich dir einen neuen Drink besorge?" "Liebend gern."
So haben wir uns vor etwas mehr als einem Jahr,auf irgendso einer protzigen Houseparty,kennengelernt. Damals hätte ich nicht im geringsten daran denken können,dass alles so schief laufen würde. Anfangs war ja auch noch alles super. Yuan war wirklich nett und fürsorglich und auch wenn er anfangs nur ein Platzhalter war,weil Iwaizumi die ganzen Sommerferien nicht da war,habe ich irgendwann wirklich Gefühle für ihn entwickelt. Das war der größte Fehler den ich bisher in meinem ganzen Leben gemacht habe.

"Mach die scheiß Tür auf Oikawa!",schrie Yuan und hämmerte gegen die Badezimmertür,was mich zusammenzucken ließ. Ich wusste,dass er wütend war. Sehr wütend. Und ich wusste was passieren würde,wenn ich die Tür jetzt öffnen würde. Das was immer passierte. Es würde weitergehen wo es vor einigen Minuten aufgehört hatte. Als ich mich ins Badezimmer geflüchtet hatte und die Tür abgeschlossen hatte. Nun konnte ich nur beten,dass er nicht so wütend war,dass er die Tür einschlug. "Bitte mach dass es aufhört. Bitte...bitte...",flehte ich immer wieder leise,während Yuan weiterhin gegen die Tür hämmerte und mich weiterhin anschrie. "Das wird noch Konsequenzen haben. Jetzt will ich aber,dass du verschwunden bist bevor ich wiederkomme. Sonst wirst du es bereuen",drohte er mir,bevor ich hörte wie er sich von der Tür entfernte und wenig später die Wohnungstür zufiel. Erleichtert sackte ich ihn mir zusammen. "Das tue ich doch schon",flüsterte ich,bevor ich mich aufrappelte und vorsichtig die Tür aufschloss. Ich hatte Angst,dass Yuan mich vielleicht nur verarscht hatte und doch noch hier war. Vorsichtig lief ich den kleinen Flur entlang,welcher zum Wohnzimmer führte und atmete wieder einmal erleichtert aus,als ich feststellte,dass ich tatsächlich alleine war. Ich nahm mir noch schnell mein Handy,welches auf dem kleinen Tisch lag und beeilte mich dann zur Tür,wo ich mir Schuhe anzog und schnell die Wohnung verließ. Ich wusste nicht wann er wiederkommen würde,also wollte ich einfach nur so schnell wie möglich hier weg.
Der ganze Weg war für mich wie eine Qual. Ich hatte die ganze Zeit Angst,dass Yuan irgendwo auf mich wartete,selbst wenn das total unrealistisch war. In der Öffentlichkeit würde er niemals so etwas tun wie er vorhin getan hat. Als ich dann endlich Zuhause ankam zitterte ich noch immer am ganzen Körper und mein Herz schlug schwer gegen meinen Brustkorb. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte verließ mich meine Kraft und ich sank auf die Knie. Ich wartete einen Moment ab und als ich feststellte,dass meine Eltern immer noch nicht da waren,hielt ich meine Tränen nicht mehr zurück. Ich wusste nicht genau wieso ich weinte. Ob es aus Erleichterung,Frust,Angst,Wut oder allem zusammen war,aber das war mir gerade auch so ziemlich egal. Irgendwann fand ich dann wieder meine Kraft und schleppte mich nach oben in mein Zimmer. Dort zog ich mir mein Oberteil aus und betrachtete mich einen Moment im Spiegel. Neue,aber auch ältere blaue Flecken zierten meine blasse Haut. Ich löste meinen Blick ziemlich schnell wieder von diesem erbärmlichen Bild und zog mir meinen Pulli wieder an. Als ich mich gerade in mein Bett legen wollte klingelte es an der Tür. Für einen kurzen Moment erstarrte ich und Angst machte sich in mir breit. Doch als mir wieder einfiel,dass es unmöglich Yuan sein konnte,entspannte ich mich wieder. Er hasst die,wie er sie nannte,verarmte Gegend in der ich wohnte und hätte mich schon längst angerufen um mir zu sagen,dass ich nach draußen kommen solle. Aber wenn ich so genau drüber nachdachte mochte ich die Gegend hier. Sehr sogar. Hier kümmerten sich die Leute umeinander und jeder war irgendwie für jeden da. Im Gegensatz zu dieser reichen Schnöselgegend in der er wohnte,da war es jedem egal was mit dem anderen passierte. Zudem war es ja nicht mal so,dass wir wenig Geld hatten. Nein im Gegenteil meine Eltern waren Ärzte,aber es war ihnen schlichtweg egal,dass wir in dieser Gegend wohnten,da sie ja sowieso fast mir Zuhause waren. Ein weiteres klingeln riss mich aus meinen Gedanken und ich machte mich schnell auf den Weg nach unten. Vor der Tür hielt ich aber noch einmal Inne,wischte mir die restlichen Tränen weg und setzte mein gewohntes,alles läuft super perfekt in meinem Leben,Lächeln auf.
Ich öffnete daraufhin die Tür und zu meinem überraschen stand Iwaizumi,mein bester Freund,vor der Tür. Wobei so sehr sollte es mich gar nicht überraschen,ich meine wer sollte sonst vorbeikommen. "Hast du geweint Shittykawa?",war das erste was er sagte und man konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören. "Wie kommst du denn darauf Iwa-lein?",lachte ich daraufhin nervös und bevor er noch etwas dazu sagen konnte kam ich direkt mit der nächsten Frage:"Warum bist du eigentlich hier?" "Ich wollte fragen ob du lust hast bei uns Abend zu Essen? Deine Eltern sind wieder nicht da,oder?",stellte er fest und ich nickte ein bisschen niedergeschlagen. Schon lange interessierten sich meine Eltern nicht mehr für mich und irgendwie verletzte es mich mehr als ich zugeben wollte. "Ich komme gerne mit",beantwortete ich dann Iwas erste Frage und zog mir schnell meine Schuhe an,bevor ich mir noch den Haustürschlüssel schnappte und das kleine Haus verließ. Wir mussten knapp 20Minuten bis zu Iwaizumi laufen,da dieser etwas weiter weg wohnte. Auf dem Weg unterhielten wir uns die meiste Zeit über Volleyball und ich fühlte mich direkt besser. Das war genau das was ich jetzt gebraucht habe. Doch kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht,konnte ich ihn auch eigentlich wieder wegschmeißen,da mir Iwa aus Spaß gegen die Schulter schlug. Ich zischte überrascht auf. Nicht weil sein Schlag weh getan hatte,das hatte er noch nie. Der Grund war,dass ich genau dort einen frischen blauen Fleck hatte. Sofort zuckte er zurück und sah mich entgeistert an. "Ich hab dich doch nicht so fest geschlagen?",wollte er sich direkt vergewissern und ich schüttelte meinen Kopf. Mittlerweile waren wir stehen geblieben und Iwa sah mich eindringlich an. "Was ist dann mit deiner Schulter?",fragte er ernst,doch ich wank nur ab. Die Gedanken an das,was vor nicht einmal zwei Stunden passiert ist,versuchte ich so gut es ging abzuschütteln und mein Lächeln aufrecht zu halten. "Scheiße Oikawa was ist mit deiner Schulter!?",schrie er daraufhin,doch er durfte es nicht wissen. Niemand durfte das...

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Hey,
ich möchte mich schon einmal im Voraus bei allen bedanken die meine Story lesen und ich hoffe,dass euch das Kapitel gefallen hat😊
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LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt