Nur vage bekomme ich mit, wie sie Ava raus schleppen. Ich rappele mich auf, schnappe mir eine Waffe eines toten KU's und eile raus.
Ich sehe Alan wie er da liegt, doch er atmet noch, also kümmere ich mich gleich um ihn. Zuerst muss ich Ava holen.Ich hebe die Waffe, schaue durchs Visier, als ich meinen Vater und ein paar der Söldner erkenne die Ava zum Van schleifen.
Ohne zu zögern schieße ich, treffe einen der Bastarde unterhalb des Helmes.
Wütend fährt mein Vater herum, starrt mich an. Er hebt seine Waffe, zielt auf mich, doch dann werden er und die Männer des KU aus mehreren Richtungen beschossen. Es trifft ihn vollkommen unvorbereitet und so tobt er wie verrückt als auch der letzte der KU zu Boden geht. Es scheint als hätte man absichtlich an ihm vorbei geschossen, damit er unbeschadet übrig bleibt. Blitzschnell greift er nach Ava, drückt ihr die Waffe an den Kopf.Verwirrt sehe ich mich um, erkenne aber erst in den Gebüschen und Hecken niemanden. Bob gibt sich zu erkennen, zeigt mir aber das ich ihn nicht verraten soll.
Er hat wohl Verstärkung mitgebracht...
Die Waffe werfe ich fahrlässig zu Boden, stapfe auf meinen Vater zu.
"Riskier nichts, mein Junge! Ich glaube das letzte was du möchtest ist das eine Kugel einen Weg in ihren hübschen Kopf findet!" schreit er, doch ich bleibe nicht stehen.
Zum ersten Mal seit ich meinen Vater kenne höre ich so etwas wie Angst in seiner Stimme. Er ist ganz allein. Mein Vater bemerkt das treiben hinter ihm nicht da er sich mit aller Gewalt auf mich konzentriert. Kurz bevor ich ihn erreiche stoppe ich.
"Lass sie los. Sofort." sage ich ruhig, doch ich koche innerlich. Meine Hände sind zu Fäusten geballt.
Die Leute, angeführt von Bob, kommen näher, schleichen sich an. Vater zielt immer noch auf ihren Kopf, ich gerate in Panik da sein Finger direkt am Abzug ist. Eine falsche Bewegung und der Schuss würde sich lösen und ihr Leben wäre vorbei.
"Was immer du von ihr willst kannst du auch von mir haben. Ich bin unbewaffnet. Lass sie frei und ich tue was du sagst." spreche ich. Die Verzweiflung kriecht aus meinen Eingeweiden.
Er denkt über das was ich gesagt habe nach. Ich kommuniziere stumm, mit einem leichten Kopfschütteln, mit Bob. Wenn er jetzt angreift, könnte alles zu spät sein.
"Niemand... Auch nicht die Waschlappen hinter mir... Werden uns folgen. Wenn deine Schlampe uns folgt, werde ich sie höchstpersönlich vergewaltigen und foltern, bis sie bettelt erlöst zu werden. Genauso wie die jämmerliche Hure die du Mutter nennst gebettelt hat."
Tränen bilden sich in meinen Augen. Die Erinnerung an meine Mutter schwächt mich für einen Moment, doch sie ist tot. Ich konnte sie damals nicht beschützen weil ich zu schwach war, unwissend. Jetzt kann ich nur dafür sorgen das Ava überlebt.
"In Ordnung. Uns wird niemand folgen."
Ich gebe Bob und seinen Leuten ein Zeichen und widerwillig laufen sie an Vater vorbei, positionieren sich hinter mir.
Er beobachtet es und lächelt, ehe er an Ava riecht und mit der Zunge über ihre Wange fährt."Schönheit... Vielleicht sehen wir uns wieder...."
Langsam trete ich näher und nehme Ava in meine Arme. Er zielt dabei stets auf ihren Kopf. Ich drücke sie an mich, küsse ihre Stirn und flüstere ihr zu das ich sie liebe. Bob tritt vor und nimmt Ava anschließend in die Arme.
"Lass nicht zu das sie mich sucht." flüstere ich, sehe ihn dabei aber nicht an.
Dann entferne ich mich langsam und gehe auf meinen Vater zu, der diabolisch grinst.
"Leider werd ich den Kunden das Geld für deine Schlampe zurück geben müssen aber ich habe eine neue Idee. Und die betrifft dich." pfeift er fröhlich, als er mich zwingt die Tür des Vans zu öffnen.
Ich schaue ein letztes Mal zurück, sehe Alan aus dem inneren des Hauses heraus kriechen, sehe Bob, der Ava hält, sehe die Leute die Bob umgeben. Der Lauf der Waffe bohrt sich in meine Seite. Mein Vater steht neben mir, schaut mich ungeduldig an.
"Den Sadisten unter meinen Kontakten werden sich freuen zu hören das du offiziell als begehrtes Objekt verfügbar bist. Los, steig ein!"
Widerwillig steige ich ein, Vater schließt die Tür. Dann passiert es.
Der Schuss fällt, schneller als ich reagieren kann. Ava kommt, schwach auf den Beinen, auf meinen Vater und mich zu.
Er quengelt, hält sich das Bein, welches sie getroffen hat."Du weißt ich hätte dich leicht töten können. Eine kleine Klugel, die dein perverses Hirn durchbohrt. Aber ich bin noch nicht fertig mit dir. Und du wirst mir zuhören." speit sie als sie schließlich vor ihm kniet.
"Du hast mir alles genommen. Meine Eltern. Mein Selbstbewusstsein. Meinen Stolz. Aber etwas hast du mir nie nehmen können. Meinen Willen zum Leben. Und die Liebe zu deinem Sohn, der Gott sei Dank nicht so missgebildet ist wie du. Viel zu lange habe ich eine solche Angst vor dir gehabt. Als seist du unsterblich, unverwundbar. Unverwüstlich. Doch du blutest genauso wie ich auch."
Sie zielt auf ihn. Spricht weiter.
"Du hast ihm seine Mutter genommen und ihn angelogen. Jahrzehnte lang. Du hast versucht ihn zu töten und als er es knapp überlebte, hast du ihn beeinflusst, manipuliert und ihn wieder belogen. Damit ist jetzt Schluss."
Als sie auf seinen Kopf zielt und ab drückt ist es, als hätte ich gerade einen Film gesehen. Ich empfinde keinen Schmerz über den Toten Mann, der nun vor ihr liegt.
Ava sackt auf den Boden, lässt die Waffe los. Das Blut meines Vaters verteilt sich auf dem steinernen Weg unter ihm.
Alan kommt langsam auf uns zu, sieht schlimm zugerichtet aus aber er lebt, das ist die Hauptsache.Als ich wieder richtig bei mir bin sehe ich zu Bob und seinem Gefolge. Er nickt mir zu und ich tue es ihm gleich. Es ist vorbei. Wir haben ihn besiegt.
"Wir sollten weg. Etwas weiter oben ist unser Wagen. Wenn jemand mitfahren möchte, sollte er das jetzt tun." sagt Bob, macht kehrt und seine Leute folgen ihm.
Ich steige aus, helfe Ava in den Van und steige wieder ein. Alan geht mit Bob.
Als der Van neben Bob's zum stehen kommt gebe ich ein Zeichen ihm zu folgen.Wohin unser Weg uns nun führt weiß ich nicht, aber ich bin froh das Ava lebt und mein Vater uns nicht mehr jagen kann.
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Dark Temptation - Im Schicksal vereint
Mystery / ThrillerAva Sheera erfährt an ihrem 20. Geburtstag von dem dunklen Geheimnis ihrer Familie und flüchtet. Doch schon kurze Zeit später wird ihr bewusst das die Flucht womöglich umsonst gewesen ist und sie nicht unbeschadet aus der Sache heraus kommen wird. D...