𓆩 James 𓆪

117 13 0
                                    

Zuhause ist alles wie immer. Ich brauche ein paar Tage um mich daran zu gewöhnen, das Amelie nicht mehr da ist. Vater sagt, sie hat einen familiären Notfall und musste deshalb weg. Die neue die ihren Job jetzt besetzt ist etwa in Vaters Alter und bei weitem nicht so freundlich und herzlich wie Amelie, aber da ich wenig mit ihr zutun habe macht mir das nichts aus.

Jen liegt nackt quer auf meinem Bett. Vor wenigen Stunden überraschte sie mich mit ihrem Besuch, nur mit einem Mantel und Highheels bekleidet.
Nachdem Sex sieht sie mich immer so an, als hätte sie irgendwelche Erwartungen an mich. Sie spricht sie aber nie aus.

"Ich finde du solltest mich einladen." sagt sie schließlich, dreht sich so das ich ihre prallen Titten sehen kann und öffnet die Beine. Ich stehe am Fenster, mit dem Rücken zum Schreibtisch der mich abstützt. Mit lediglich einer Jogginghose bekleidet genieße ich die Sonnenstrahlen die meine Brust durch das Fenster treffen.

"Ich weiß nicht wovon du redest." etwas gelangweilt blicke ich wieder auf den Garten hinaus. Die Rosenbeete meiner Mutter blühen besonders schön. Aber ein seltsames Gefühl, welches mich schon die ganze Zeit über verfolgt, plagt mich als ich sie betrachte.

"Der Maskenball?"

Da fällt der Groschen. Der Maskenball ist eine alljährlich wiederkehrende Veranstaltung meines Vaters um neue Kontakte zu knüpfen, alte Verbindungen zu festigen und Deals ab zu schließen. Die Unterwelt schläft schließlich nie.
Für mich ist es eine Pflicht an diesem Event teilzunehmen, auch wenn mir absolut jede Motivation fehlt.

"Es wird langweilig. Du verpasst nichts." sage ich schließlich.

Jen springt auf, kommt schmollend auf mich zu.
"Oh na komm schon. Ich glaube es wird lustig. Und wenn nicht, können wir dafür sorgen trotzdem einen netten Abend zu haben."

Ihre Hand gleitet an meiner Hose herunter, bis sie meinen Schritt erreicht. Sie streichelt meinen Schwanz bis er hart wird und fällt auf die Knie.

Ehe sie es schafft meine Hose zu öffnen halte ich sie auf. Zornig und erschrocken starrt sie mich an, kommt wieder auf die Beine und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.

"Sag mal, was zum Teufel ist eigentlich dein scheiß Problem?" faucht sie mich an.
Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen und wende mich ab, laufe um den Schreibtisch herum an und steuere auf meinen Schrank zu. Wütend stampft sie mir hinterher.

"Es ist ja nicht so als seist du vorher sehr viel herzlicher gewesen. Aber seit geraumer Zeit bist du echt unerträglich. Ich frage mich noch heute was ich dir getan habe!" jetzt schreit sie, hat beide Hände auf ihren Hüften abgelegt und funkelt mich wütend an.

Als ich ihr nicht antworte, läuft sie zum Sessel, wirft sich ihren Mantel um und geht zur Tür. Ich halte sie nicht auf.

Mit der Hand am Türgriff bleibt sie stehen. Sie dreht sich nicht um.

"Du bist genauso ein Mistkerl wie dein Vater, weißt du das?"

Bei den Worten erstarre ich. Ich hab sie schon einmal gehört, kann aber nicht zuordnen wo oder wer sie sagte..
Jen verlässt mein Zimmer, knallt die Tür zu. Ich stehe eine gefühlte Ewigkeit mit einer Hand an meinen Shirts da, lasse ihren Satz immer wieder Revue passieren.

'Du bist genauso ein Mistkerl wie dein Vater....' nuschle ich vor mich hin.
Mein Kopf sucht fieberhaft nach einer Erinnerung. Immer wieder wiederhole ich den Satz in der Hoffnung etwas zu finden, das mir hilft. Doch es kommt nichts.

Viel zu spät bemerke ich Eugen, den neuen Wachmann meines Vaters, der im Türrahmen steht. Er mag mich nicht und lässt es mich immer spüren, ist aber meinem Vater gegenüber loyal genug nicht zu erläutern was sein Problem ist.

"Was?" frage ich, greife eines der weißen Shirts und streife es mir über.

"Dein Vater erwartet dich." Ohne ein weiteres Wort geht er wieder.
Als ich die letzte Stufe erreiche, steht mein Vater im riesigen Foyer. Alles wird schon zurecht gemacht für den Maskenball, geschäftiges treiben und stimmengewirr erfüllt den Raum.

Mein Vater dirigiert die Blumen Arrangements und Kerzen, geht sehr akribisch dabei vor, wie die Tische in einem Halbkreis zu stehen haben, damit ein wenig Platz für die Tanzfläche übrig bleibt. Er sieht Mich nicht an, weiß aber das ich da bin.

"Gibt es Probleme mit deiner kleinen Freundin?" fragt er, den Blick stur auf die Angestellten gerichtet.
Ich verneine, stecke meine Hände in die Hosentaschen und bleibe neben ihm stehen.

"Nun wie dem auch sei. Dieses Jahr soll der Maskenball DAS Highlight des Jahres werden. Die Einladungen sind bereits versendet und eine Familie hat bereits zugesagt. Der Moreno Clan wird anwesend sein und du weißt wie wichtig das für unsere Geschäfte ist. Also solltest du dich bemühen sie ins Boot zu holen."

Er beachtet mich immer noch nicht, dirigiert weiter die Angestellten also nicke ich, wohlwissend das er es im Augenwinkel wahr nimmt.

Die Morenos sind eine Groß Familie die schon seit Generationen ihr Geld damit verdient, den Drogenhandel im Land voran zu treiben und sich mit Frauenhandel ein zusätzliches Budget zu erwirtschaften. Eine Zusammenarbeit mit dem Clan U würde unser Ansehen in der Unterwelt um ein vielfaches steigern, vom finanziellen einmal abgesehen.

"Und noch was. Wenn nötig, wirst Du Dich auch um seine einzige Tochter kümmern. Kein One Night F*ck versteht sich. Umwerbe sie, schmier ihr Honig ums Maul. So wie du aussiehst, wird sie Wachs in deinen Händen."

Ich weiß nichts über die Tochter von Moreno, einzig ihren Namen. Also beschließe ich zu recherchieren, damit ich jedes noch so schmutzige Detail über sie weiß und notfalls etwas in der Hand habe.

Doch es kommt mir nicht richtig vor. Irgendetwas in mir regt sich, ein stiller Widerstand gegen den Befehl meines Vaters.

Ich schaue ihn an und als er es bemerkt, verändert sich sein Gesichtsausdruck.

"Passt dir etwas nicht? Ist die Kleine dir nicht gut genug?" Sein Blick verspottet mich. Ohne ihm zu antworten gehe ich, will raus.

"Du wirst es tun. Das ist ein gottverdammter Befehl! Zwing mich nicht, dir eine Lektion zu erteilen!" bellt er.

'Du bist genauso ein Mistkerl wie dein Vater' denke ich wieder, da trifft mich eine Erinnerung. Eine Frau. Ihre blauen Augen auf mich gerichtet.

"Du bist genauso ein sadistischer Mistkerl wie dein Vater." flüstere ich, als die Erinnerung sich manifestiert.

Dark Temptation - Im Schicksal vereint Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt