Ich fahre hinter Mikael und Ava her, versuche mich zu konzentrieren, schweife aber jedes Mal ab. Das mein Vater einen meiner Männer schickt um die Sache zu erledigen ist untypisch für ihn, aber auch untypisch für mich denn ich bin ein verlässlicher Mensch. Ich hätte sie schon längst ausliefern sollen.
Ava dreht sich im Wagen vor mir zu herum und sieht mich an. Stumm betet sie um Hilfe, die ich ihr nicht geben kann.
Wir durchqueren die Allee die kurz vor Vaters Anwesen ist und mit jeder Minute die vergeht, kommen wir Ava's Hölle näher. Ich drossle die Geschwindigkeit bis mein Wagen zum Stehen kommt. Mikael fährt weiter.
Im letzten Moment bemerkt Ava das ich stehen geblieben bin, sie sieht mich nochmal an, lässt ihren Kopf dann sinken. Sie ist verloren.Und ich bin es auch.
Ich öffne die Tür meines Wagens, steige aus und atme die frische Luft ein. Einen Moment lang schließe ich meine Augen, denke an meine Mutter und frage mich was sie zu all dem sagen würde. Meine Wut auf sie ist verraucht, auch wenn sie uns einfach verließ.
Ich klettere wieder in den Wagen und gebe Vollgas. Ich kann Ava nicht vor dem bewahren was ihr bevorsteht, aber ich kann versuchen dafür zu sorgen, daß es ihr an nichts fehlen wird..
Wenig später halte Ich hinter Mikaels SUV und sehe wie er auf die hinteren Sitzplätze mit einer Waffe zielt. Direkt auf Ava's Kopf. Sie weigert sich auszusteigen.
"Schon gut, Mikael. Nimm die Waffe runter, ich erledige das." sage ich als ich auf ihn zu laufe. Genervt nickt er, senkt die Waffe und geht zum Kofferraum um ihre Tasche zu holen.
Er läuft die Stein Treppen zur Haustür hoch, bleibt dann stehen und schaut mich an. Er nickt kaum merklich und verschwindet ins Innere.
Mein Blick fällt auf Ava, beide Hände schützend um ihren Kopf geschlungen. Ich klopfe ans Glas der Tür und warte. Langsam hebt sie den Kopf, sieht mich direkt an.
"Warum tust du das?" fragt sie anklagend. "Du hättest mich gehen lassen können und ich würde jetzt nicht den größten Alptraum erleben..."
Ich weise sie an, die Verriegelung der Tür zu öffnen, die sie manuell eingerichtet hat. Sie tut was ich sage.
"Du weißt schon das Mikael imstande gewesen wäre, die Tür ohne Probleme zu öffnen. Aber es macht ihnen mehr Spaß dir Angst zu machen." sage ich, und lasse mich auf den Sitz neben sie fallen.
Sie sieht mich an. Total verweint und verzweifelt.
"Bitte, tu das nicht." flüstert sie.
Ich steige aus, höre auf das unvermeidliche weiter hinaus zu zögern und öffne ihre Tür. Ich halte ihr die Hand hin um ihr beim aussteigen zu helfen.
Kapitulierend ergreift sie sie, hebt aber nicht den Kopf, sieht mich nicht mehr an. Ich greife ihren Arm und gehe mit ihr die Stein Treppen hinauf.
Ehe ich etwas tun oder sagen kann, öffnet sich die Tür und mein Vater beäugt Ava und mich misstrauisch.
"Wurde aber auch Zeit. Was hat da so lange gedauert?" keift er.
Ich erzähle ihm in knappen Worten von Mike. Eine bessere Ausrede für die Verspätung habe ich nicht. Er nickt und verschränkt die Arme.
"Ich habe unsere Hausmädchen angewiesen die Kleine ins Bad zu bringen. Sie soll duschen und wird zurecht gemacht.
Später am Abend kommen Gäste, die sie begutachten wollen."Ich weiß was das heißt. Sie wird wie Schlachtvieh vorgeführt. Aber ein Detail weiß mein Vater nicht. Er weiß nicht das sie längst keine Jungfrau mehr ist.
Amelie, eines unserer Mädchen, kommt und sieht Ava mitleidig an. Auch wenn Vater stets diskret war, weiß sie, daß Ava nicht freiwillig hier ist und das nichts von dem was noch mit ihr geschehen wird einvernehmlich geschieht.
Sie sieht mich böse an, daß hat sie noch nie getan. Dann nimmt sie Ava's Hand und führt sie weg."Du bist hier fertig, James." sagt mein Vater schließlich und ich nicke. Ich hole meine Tasche aus dem Wagen und gehe in mein Zimmer.
Als ich die Tür schließe, schließen sich meine Augen und ich atme tief ein und aus. Versuche mich abzulenken. Dann nehme ich die Gestalt in meinem Bett wahr."Ich hab so lange auf dich gewartet."
Es ist Jen. Nur mit einem Höschen bekleidet liegt sie da, spielt an ihren Nippeln. Nichts regt sich bei mir als ich sie anschaue. Nicht einmal mein Schwanz.
"Hat die Arbeit dich etwa vereinnahmt?" spricht sie, kriecht aus dem Bett und kommt auf mich zu. Ihr Gang strotzt von Sexappeal und ich weiß wenn ich ihr jetzt zwischen die Beine greifen würde, wäre sie feucht.
"Ich bin nicht in Stimmung." presse ich heraus und Jen bleibt geschockt wenige Meter vor mir stehen. Noch nie habe ich sie abgewiesen, noch nie war ich nicht in Stimmung. Fuck!
Sie greift nach ihrem Mantel und streift ihn über. Zornig beeilt sie sich ihre High-heels anzuziehen und als sie an mir vorüber geht, streift sie meinen Arm und flüstert...
"Vergiss die andere. Am besten geht es dir bei mir. Ruf mich an wenn du das kapiert hast."
Dann verläßt sie mein Zimmer und kurz darauf kann ich sehen wie sie die Stein Treppen hinunter läuft.
Mikael klopft an und öffnet dann die Tür.
"Du hast sie weg geschickt?" fragt er lachend. Offenbar hat sie ihrem Unmut Luft gemacht als sie ging.
Ich antworte nicht, gehe zum Schreibtisch und öffne eine Schublade. Meine Waffe lasse ich in die Schublade fallen ehe ich sie wieder verschließe.
"Was gibt's Mikael?" frage ich nonchalant.
"Heute Abend findet ein Dinner statt aber das weißt du ja schon. Wir brauchen dich um die Machtpräsenz deines Vaters zu festigen. Es herrscht Anzug Pflicht."
Was er mir eigentlich damit sagen will...
Ich muss Teil der Veranstaltung sein, bei der Ava "vermietet" wird. Und ich sollte meine Waffe tragen.
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Dark Temptation - Im Schicksal vereint
Mystère / ThrillerAva Sheera erfährt an ihrem 20. Geburtstag von dem dunklen Geheimnis ihrer Familie und flüchtet. Doch schon kurze Zeit später wird ihr bewusst das die Flucht womöglich umsonst gewesen ist und sie nicht unbeschadet aus der Sache heraus kommen wird. D...