Das Bordell liegt weit außerhalb von Redfield. Ava wirkt geschockt, als wir durch ihre alte Heimat fahren, versucht es aber zu überspielen.
Wir passieren ein langes Waldstück welches schwach beleuchtet ist, ehe das riesige Gebäude sich vor uns erstreckt.
Ein bißchen erinnert es mich an alte Bauernhäuser aus der Toskana, hat es doch diesen absoluten Charme und schlichte Eleganz.An der Vordertür stehen zwei in schwarz gekleidete und mit Sonnenbrillen bestückte Männer. Security.
Alan schnauft, dann sehen wir uns an. Wir denken das selbe. Es wird unmöglich Ava an ihnen vorbei zu schmuggeln.Als ich mich zu ihr drehe, sitzt sie mit verschränkten Armen da und starrt mich an.
"Vergiss es. Das kannst du dir abschminken!" wütet sie.
Ich greife nach ihrer Hand und sehe ihr in die Augen, versuche ihr zu erklären, daß sie im Wagen bleiben muss. Alan pflichtet mir bei, nur Bob sagt nichts. Er sondiert die Lage, sucht Schwachstellen, eventuelle Fluchtwege.
Während wir ihr versuchen es ihr zu erklären, hält ein Wagen ein paar Meter neben uns. Der junge Kerl steigt aus seinem Maserati und geht auf die Security zu, die ihn erst hinein lässt, nachdem er abgetastet wurde.
"Mist, verdammt. Sie werden auch uns abtasten. Wir müssen da also ohne Waffen rein." murmelt Alan. Also legen sie ihre Waffen ab und verschließen sie im Handschuhfach.
Ich sehe meine Pistole an, dann Ava. Sie versteht den Wink und nimmt sie wortlos entgegen.
"Wenn irgendwer ans Auto kommt der nicht einer von uns ist.... Wenn du sie benutzen musst... Tu es, verstanden?" sage ich und sie nickt. Ich küsse sie, lege eine Hand um ihre Wange und schließe die Augen.
Alan ist der erste, er aussteigt. Dann folgt Bob. Bevor auch ich mich auf machen kann, hält Ava mich am Arm fest.
"Pass auf dich auf, bitte...." flüstert sie. Ich versichere ihr, bald wieder bei ihr zu sein.
Zu dritt marschieren wir auf die Security zu. Ich bin total angespannt, weiß nicht was uns drinnen erwarten wird und ob wir dieses Schwein direkt finden. Alan und Bob unterhalten sich als würden sie zu einem verdammten Kaffeekranz gehen.
Nachdem die Security uns durchsucht und logischerweise nichts gefunden hat, wünschen sie uns viel Spaß und öffnen die schweren Doppeltüren.
Drinnen ist es fast vollkommen dunkel. Nur hier und da leuchten spärlich gedimmte Lichter und Kerzen. Trotzdem erkennt man die Gäste und die Mädchen, die sogenannten Subs. Auch einige der dominanteren Sorte sind dabei, lassen sie sich doch an ihrer Lack und Leder Kluft und den Peitschen in ihren Händen erkennen.
Es ist lange her das ich in so einem Establisment war.
Alan und Bob mischen sich unter die Menschen, führen Gespräche bei einem Glas Sekt, den alle Gäste frei Haus bekommen und der die Leute hemmungsloser machen soll.
Die junge Frau neben mir bemerke ich erst gar nicht, doch dann kniet sie sich hin und hält mir ihre Leine entgegen. Sie trägt ein Halsband, was typisch für eine Sub ist, aber offensichtlich ist sie kein Eigentum von jemandem, denn sonst würde sie sich mir nicht anbieten.
Alan beobachtet mich, nippt an seinem Glas und schüttelt dezent den Kopf. Der Hinweis, daß der Mistkerl nicht hier unten bei den Gästen verweilt.
Um meine Tarnung aufrecht zu halten, nehme ich die Leine entgegen und führe die junge Frau in den zweiten Stock. Viele der Zimmer haben keine Türen, man kann ungehindert zusehen wie sich Frauen wie Männer auspeitschen, fesseln und knebeln lassen. Ich laufe langsamer, scanne jeden einzelnen Kerl. Und dann höre ich es. Das Geräusch eines Schockers.
Meine Schritte werden schneller, doch die junge Frau begreift wo ich hin will und wehrt sich.
"Bitte,... Bitte nicht..." flüstert sie.
Sie scheint noch nicht lange als Sub tätig zu sein, denn sonst wüsste sie das sie nicht widersprechen darf. Da ich aber kein Sadist bin, löse ich die Leine vom Halsband und sehe sie an.
"Das ist nicht der richtige Ort für dich. Geh!" versuche ich ihr eindringlich zu zu flüstern. Sie macht keine Anstalten dagegen zu protestieren, sondern läuft schnellen Schrittes richtung Treppe.
Dann gehe ich weiter auf das Geräusch zu. Leises wimmern zerschneidet die Luft, ich kann es deutlich hören.
Erinnerungen an Ava, wie sie weinte und wimmerte schieben sich vor mein geistiges Auge. Sie verblassen nicht, sondern werden immer klarer. Ein schlechter Moment für einen Flashback, denke ich, und doch könnte der Zeitpunkt nicht treffender sein.Wut verzehrt mich.
Als ich an dem Raum ankomme, sehe ich ein wirklich abartiges Szenario vor mir.
Die junge Frau, an beiden Armen festgebunden als wolle man sie kreuzigen, trägt eine Augenbinde. Ansonsten ist sie vollkommen nackt. Überall an ihrem Körper sind Narben sichtbar, einige davon rot entzündet, als seien sie frisch. Das Schwein bemerkt mich nicht, weil er mit dem Rücken zur Tür steht. Er schwingt seinen Stab und gleitet damit zwischen ihre Beine. Der Geruch von verbranntem Fleisch lässt die Übelkeit in mir aufsteigen.
Sie schreit nicht, sie wimmert bloß. Aber selbst das macht ihn furchtbar an.Ich trete ein, schließe die Tür leise und versuche meinen Hass wenigstens noch für ein paar Minuten zu bändigen, ehe ich mich an ihm austobe. Zur Sicherheit schließe ich ab.
Nachdem er Sie genug geschockt hat, lässt er die Hose sinken und legt seinen Stab achtlos zur Seite.
Das ist meine Chance. Leise und vorsichtig taste ich danach.
Als die junge Frau bettelt, er solle sie gehen lassen durchfährt mich ein brennender Schmerz.
Das schluchzen von ihr verstärkt dieses Gefühl nur noch und bevor er sein widerliches Minischwänzchen in sie rein stecken kann, hole ich mit dem Schocker aus und ramme es ihm in den Rücken.Er fällt auf den Boden und bleibt liegen. Die junge Frau versucht sich mit wilden hin und her Bewegungen des Kopfes die Augenbinde irgendwie runter zu ziehen, damit sie sehen kann was vor sich geht.
Ich gehe auf sie zu, befreie ihre Arme, befehle ihr jedoch, die Augenbinde auf zu lassen. Ich helfe ihr ein paar Schritte zu gehen, schnappe mir den Morgenmantel der nahe der Tür auf dem Boden liegt und lege ihn ihr um die Schultern.
"Wenn du draußen bist, kannst du die Binde abnehmen, ok?" sage ich zu ihr und sie erwidert es mit einem hektischen nicken.
Ich schiebe sie aus dem Raum, schließe wieder ab und drehe mich um. Mir bleibt nicht viel Zeit, aber ich will ihn leiden lassen.
Genauso wie Ava hat leiden müssen.
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Dark Temptation - Im Schicksal vereint
Misteri / ThrillerAva Sheera erfährt an ihrem 20. Geburtstag von dem dunklen Geheimnis ihrer Familie und flüchtet. Doch schon kurze Zeit später wird ihr bewusst das die Flucht womöglich umsonst gewesen ist und sie nicht unbeschadet aus der Sache heraus kommen wird. D...