Pov. Raven:
Als ich wieder zu mir komme, dringen laute Geräusche an mein Ohr. Es hört sich an wie Metall, das auf Metall schlägt. Mein Kopf pocht schrecklich, doch meine schnelle Selbstheilung kümmert sich auch so gleich darum, so dass ich wieder klare Gedanken fassen kann. Der Schlag eines vermutlich weiter über einer Tonne schweren Roboters war wohl doch etwas zu viel für meinen sterblichen Körper und hat mich vorübergehend ausser Gefecht gesetzt.
«Ich wusste nicht, ob du aufwachen würdest. Ich hatte gehofft. Ich wollte dir etwas zeigen – ich habe ja sonst niemanden...», erklingt Ultrons Stimme. Als ich mich aufrichte, erkenne ich, dass wir uns in einer Art riesigem Loch befinden, in dem ich hunderte von Tonys Legion Roboter erblicke, welche repariert und neu zusammengebaut werden. Ultron steht ein paar Meter von mir entfernt und bastelt selbst etwas an ein paar Metallteilen herum. Mit seiner ruhigen und ich muss zugeben, auch recht angenehmen Stimme, fährt er fort: «Ich denke sehr oft über Meteoriten nach und wie einzigartig sie sind.
Bumm.
Ende.
Neuanfang.
Eine leere Welt, damit der neue Mensch sie wieder aufbauen kann. Ich bin dazu bestimmt neu zu sein. Ich bin dazu bestimmt schön zu sein. Die Welt sollte zum Himmel aufschauen und Hoffnung sehen. Und Gnade. Stattdessen blickt sie voller Entsetzten auf. Euretwegen... Ihr habt mich verwundet – meinen tiefsten Respekt dafür. Aber wie sagen die Menschen so schön, was mich nicht tötet...» Etwas trifft seinen Kopf und lässt ihn zersplittern. Dasselbe hätte ich auch gleichgetan, denn er kam während seiner Rede immer weiter auf mich zu und ich habe keine grosse Lust dazu nochmals nähere Bekanntschaft mit Tonys rebellischem Roboter zu machen. Jedoch muss ich erschrocken feststellen, dass es Ultron selbst war, der sich gerade zerfetzt hat und die Metallteile, an denen er vorhin herumgebastelt hat, eigentlich ein noch stärkerer Körper waren.
Rückwärts rutsche ich von ihm weg, da ich gerade nicht wirklich etwas habe, womit ich mich gegen ihn hätte verteidigen können und noch zu erschöpft bin, um meine Kräfte einzusetzen oder einsetzten zu wollen. «...Macht mich nur stärker», vollendet er noch seinen angefangenen Satz von vorhin und schliesst dann die Tür zu der Zelle, in der ich sitze. «Du redest zu viel...», murmle ich leise, was er jedoch einfach ignoriert.
Kurz lehne ich mich mutlos zurück, bevor ich ein altes Funkgerät entdecke. Mit einem kurzen Blick versichere ich mich, dass Ultron auch wirklich weg ist, bevor ich daran herumzuschrauben beginne und es wieder einigermassen instand bringe. Eine kurze Zeit versuche ich eine Verbindung aufzubauen, was ich dann auch tatsächlich schaffe. «Danke Bucky...», murmle ich leise, denn er hat mir einmal erklärt, wie man das macht und ich bin gerade richtig froh, mich noch daran erinnern zu können. Sofort beginne ich Nachrichten an ihn zu versenden und hoffen, dass er sie auch bekommt. Erst geschieht nichts und ich habe bereits Angst, es habe niemand mein Signal empfangen, als dann doch noch etwas zurückkommt. Wo bist du?, will die Person, bei der es sich definitiv um Bucky handelt, wissen. Eilig sende ich ihm die Koordinaten zu und dann heisst es warten.
Ich könnte die Gitterstäbe meiner Zelle natürlich schmelzen, um zu fliehen, doch ich spare mir meine Kräfte lieber für den kommenden Kampf. Es vergehen einige Stunden, in denen nichts passiert und so langsam gebe ich die Hoffnung schon auf, dass sie sich überhaupt die Mühe machen, mich zu finden... Kurz bevor ich jedoch ganz aufgebe, höre ich eine bekannte Stimme rufen: «Raven? Raven!» Sofort stehe ich auf und rufe mit neuer Hoffnung zurück: «Bruce?»
Gleich darauf steht er vor meiner Zelle und schiesst das Schloss auf, nachdem er mich bat, zurückzutreten. Besorgt fragt er mich: «Alles in Ordnung?» Ich nicke und frage auch sogleich: «Wo sind die anderen?» «Sie sind in der Stadt und wollen Ultron aufhalten», erklärt er mir, woraufhin ich voller Tatendrang nachhacke: «Was ist der Plan?» Ruhig antwortet mir Bruce: «Ich bringe dich in Sicherheit. Ich darf nicht kämpfen, wenn Menschen dabei sind und du hast schon genug getan. Unser Kampf ist zu Ende.» Entsetzt starre ich ihn an und frage dann: «Dann hauen wir einfach ab und lassen die anderen alleine gegen Ultron kämpfen?» Er nickt, doch ich schüttle bloss ungläubig den Kopf.
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Shadow and Ice: Die Vergangenheit als Begleiter (Loki ff)
FanfictionRaven ist 14 Jahre alt und lebt, seit sie sich erinnern kann auf der Strasse. Jedoch nimmt ihr Leben eine tragische Wendung, als sie von Hydra entführt wird und deren Experimenten zum Opfer fällt. Damit jedoch noch nicht genug... Plötzlich kommen au...