Kapitel 8. In der Luft

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Said:

Die ganze Nacht lag ich wach. Mir war kalt, den nach nur einer einzigen Nacht die wir miteinander verbracht hatten, hatte ich mich an seine Wärme gewöhnt. Nur eine Nacht!

Ich raufte mir meine braunen Haare. Wie konnte das nur sein. Wieso ging mir sein leidender Blick nicht aus dem Kopf?

Wie hoch war wohl die Chance das er vielleicht recht hatte?

Ich konnte nicht länger hier liegen ich musste mit jemanden darüber reden. Also schlug ich die Decke beiseite und stand auf.

Legte meine Kleidung ab und trat an das Küchenfenster. Kurz blickte ich hinaus in die Dunkelheit, und hoffte das sie noch wach war. Ich öffnete einen Spalt weit das Fenster und nun war es soweit.

Tief atmete ich durch, entspannte meinen Köper. Bevor ich die Verwandlung zu ließ.

Dabei landete ich auf der Arbeitsplatte, aufgeregt flatterte ich mit den Flügeln, die Federn raschelten. Es war lange her das ich in dieser Form war. Auf einmal war alles so viel schärfer als zuvor. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Die Krallen klackten als ich zu dem Fenster lief und hinaus schlüpfte. Ich öffnete meine gewaltigen Flügel, schlug mit ihnen ein paarmal auf und ab.

Da hob ich auch schon von der Fensterbank ab. Hinauf in die Luft. Ein paar wenig kräftige Flügelschläge später war ich hoch oben in der Luft.

Der Wind zerrte an meinen Federn. Dieses Gefühl hatte ich so vermisst.

Dabei blickte ich auf die Stadt hinab, die hellen Lichter. Die Menschen so klein. Es waren nur wenige noch auf den Straßen unterwegs. Der Lärm war hier oben kaum zu hören. Ich konnte es nicht mehr unterdrücken und stieß einen gewaltigen Schrei aus.

Nun orientierte ich mich kurz bevor ich durch die Luft glitt. Kräftige Flügelschläge und ich glitt mit dem Wind durch die Stadt. Als ich sah, wohin ich wollte.

Dabei legte ich die Flügel an und es ging im Sturzflug nach unten. Kurz davor breitete ich meine Flügel aus und landete gezielt auf dem Balkon. Meine Krallen umfassten das Metallgeländer.

Es war klar das sie mich sofort bemerken würde.

Da ging auch schon die Balkontüre auf und Lydia trat zu mir hinaus. Sie war also noch wach.

Sie wohnte in der kleinen Wohnung über der Bar. Dort hatte ich ein paar Wochen gelebt bevor ich etwas eigenes bekommen hatte.

,,Said was machst du hier?" Besorgt blickte sie sich um, sie war eindeutig angespannt. Es kam auch nicht oft vor das ich uneingeladen  hier auftauchte.

Wild schlug ich mit den Flügeln, dabei wehten ihre blonden Haare umher.

,,Warte kurz." Sie verschwand wieder in der Wohnung. Ich sprang von dem Geländer, landete auf dem Boden und verwandelte mich wieder.

Da war sie auch schon da und warf mir den Bademantel zu, den ich immer anzog. Wenn ich mal auf diese Weise bei ihr vorbei kam.

Dankend zog ich ihn mir an und schloss ihn. Er war sehr weich auf meiner Haut.

,,Setzt dich ich hol uns was zu trinken." Es gab einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen hier auf dem Balkon. Ein wenig erschöpft ließ ich mich darauf nieder. Meine Arme fühlten sich schwer an. Es war anstrengend da ich schon lange nicht mehr geflogen bin. Sollte ich vielleicht wieder öfters tun.

,,Also was ist los." Sprach Lydia als sie sich zum mir setzte und mir ein Glas zu schob, das sehr stark nach Alkohol roch.

,,Ich glaube nicht das..."

,,Oh doch so wie du aussiehst hast du es nötig, also trink." Zusammen stießen wir an, das Glas klierte. Bevor wir es aus tranken. Der Alkohol brannte meinen Hals hinunter. Das war ich wirklich nicht gewohnt, ich räusperte mich.

,,Ach jetzt komm." Und schon schenkte sie mir nach, bevor sie mich mit einem Blick durchlöcherte und darauf wartete das ich anfing zu sprechen.

,,Ich brauche deinen Rat." Da machte sie wirklich große Augen.

,,Dann schieß mal los." Und exte ihr nächstes Glas.

Nervös drehte ich das Glas in meiner Hand hin und her, es war kühl und ein wenig nass.

,,Ich hab da diesen Kerl kennen gelernt..."

,,Ah ja lass mich raten den großen gut aussehenden der mit dir als letztens die Bar verlassen hat?" Sie grinste breit mit ihren roten Lippen.

,,Woher weißt du das?" Ich war wirklich überrascht weil an dem Tag so viel los war und sie die meiste Zeit im Büro hinten zu tun hatte.

,,Ganz einfach zu Teil hat mir Jenna etwas erzählt, das du den ganzen Abend diesen Typen im Blick hattest und mir ist auf gefallen das du die letzten Tage nicht du selbst warst und dann tauchte er auch nochmal auf und fragte nach dir da hab ich einfach eins und eins zusammen gezählt."

Shit, sie hatte es also bemerkt.

Seufzend nahm ich mein Glas und schüttete es hinunter. Etwas zu fest stellte ich das Glas wieder ab, legte den Kopf in den Nacken und blickte hinauf in den klaren Sternenhimmel.

,,Was ist an dem Kerl so anders als bei den anderen?" Stellte sie mir die Frage. Genau das hatte ich mich auch schon gefragt.

,,Gute Frage Lydia." Dabei wich ich ihrem Blick aus.

Sie schenke und nochmal nach. ,,Ich denke du weißt es ganz genau." Bitte was?

,,Was willst du damit sagen?" Wollte ich von ihr wissen.

,,Du hast schon viele anderen Alphas kennen gelernt und viele Nächte verbracht. Wieso also dieser Kerl." Sie grinste mich schief an.

Dabei wurde ich ein wenig rot. ,,Es ist nicht deswegen." Winkte ich schnell an, obwohl ich zugeben muss das der Sex mit ihm wirklich unglaublich war.

Er war der erste Alpha der mich die Führung überlassen hatte. Zum ersten musste ich mich nicht verstellen.

,,Er sagte ich wäre sein Gefährte." Kaum sprach ich die Worte aus kippte ich das Glas hinunter. Noch immer hallten die Worte in meinem Kopf wieder, und die Hoffnung die ich in seinen Augen gesehen habe.

Wieso war es nur so als würde mir selbst dieses Gefühle gehören? Wieso fühlte ich sie nur?

Ich kannte Kayl nicht.

Wieso also interessierte es mich so sehr wie es ihm ging.

,,Echt das hat er gesagt." Sie war wirklich überrascht, genauso wie ich es gewesen war.

,,Ja." Ich seufzte laut. So war das ganze nicht geplant gewesen als ich die Nacht mit ihm verbringen wollte.

,,Wenn ich dich so ansehe frage ich mich worin das Problem liegt." Das fragte sie mich wirklich?

,,Wirklich? Nachdem....."Ich spürte wieder die Narbe deutlich unter meinen Auge. ,,Nachdem das mit Cole war. Ich kann das nicht mehr und will auch keine Beziehung mehr. Und Kayl wird das nicht ändern."

,,Said, immer mal mit der Ruhe. Ich kann wirklich verstehen wieso du so fühlst. Aber willst du wirklich dein restliches Leben allein bleiben? Du bist erst 25 Jahre alt. Das wäre verdammt lange um allein zu sein." Genervt biss ich die Zähne zusammen. Wieso musste sie nur recht haben. Aber wie sollte ich je wieder jemanden vertrauen?

,,Ich hab nicht gesagt das du Hals über Kopf da rein springen sollst. Aber wenn er wirklich dein Gefährte ist, finde es raus. Lass es langsam angehen oder sprich Klartext mit ihm." Gab sie mir ihren Rat.

Es langsam angehen lassen? Oder Klartext reden?

,,Du hast recht, danke." Gab ich klein bei weil sie recht hatte.

,,Gerne." Dabei schenkte sie uns wieder nach.

Für eins von beiden musste ich mich entscheiden.

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt