Kapitel 23. Auf der Wache

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Said:

Aufgeregt flatterte ich mit den Flügeln, endlich war ich bei ihm. Ich war froh, den endlich fühlte ich mich sicher. Lange musste ich nicht warten. Auf seinem Arm blieb ich sitzen. Hoffentlich tat ich ihm nicht zu sehr weh. Etwas anderes blieb mir jedoch nicht übrig.

Kayl und dieser andere Kerl gingen mit mir hinein. Drinnen sah ich viele andere, in der selben Uniform wie Kayl. Keiner schenkte uns Beachtung. Es waren wirklich viele. Mehr als ich je gedacht hätte. Alles Alphas, wie ich mit staunen fest stellte.

,,Hier." Der andere Typ der auch draußen war, reichte Kayl ein Stapel Kleidung.

,,Danke."

Der Typ nickte und ging davon.

Kayl blickte sich um bevor er in einem Raum verschwand. Er legte die Kleidung auf den Tisch.

,,Kannst du dich verwandeln, Said?" Fragte mein Gefährte.

Zustimmend ließ ich mich zu Boden gleiten. Einmal tief durch atmen. Dann war es auch schon geschehen.

Zuerst streckte ich mich, ein paar Knochen knackten noch. Bevor ich auch schon an eine warme Brust gedrückt wurde. Seine Kleidung kratzte noch ein wenig unangenehm auf meiner Haut. Doch diese Umarmung war mir lieber. Ich brauchte sie, gerade nach diesem Schreck.

Mir lief es immer noch eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich daran zurück dachte wie knapp es gewesen war.

Auch wenn ich nicht gesehen hatte wer es gewesen war. So wusste ich das es nur Cole sein konnte.

Ich erwiderte die Umarmung. Immer wieder atmete ich tief durch und genoss einfach seine Nähe.

Seine kräftigen Arme boten mir den Schutz den ich im Moment brauche.

,,Was ist passiert? Wir wollten uns doch im Bistro treffen." Dabei löste er sich von mir.

,,Ja wollten wir." Stieß ich hervor. Jetzt wo ich wieder daran zurück dachte. Würde mir so richtig klar wie knapp es gewesen war.

Dieser Irre war in meiner Wohnung gewesen. Vielleicht nur ein paar Meter weit weg von mir.

,,Zieh das erst einmal an." Dabei deutete Kayl auf die Kleidung.

Sie waren sehr bequem und natürlich viel zu groß. Der schwarze Pullover hatte die Marke der WPD eingestickt.

Vielleicht ließ ich mir dabei ein wenig mehr Zeit als sonst.

Der Schreck steckte mir noch immer in den Knochen. Ich hatte genügend Zeit zum nachdenken gehabt und mir war endlich klar geworden wieso Cole in der Bar war.

,,Was ist los?" Kayl trat näher und ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Ein Finger legte sich unter mein Kin, ich sah auf. In seine hellen braunen Augen.

Lange konnte ich seinem Blick nicht stand halten.

,,Ich war auf dem Weg zu mir nach Hause. Eigentlich wollte ich nur ein paar Sachen holen, die ich bei dir brauchen würde. Jedoch als ich nach Hause kam..." meine Stimme versagte und zitterte zu sehr, genau wie meine Knie.

,,Was ist passiert?" Hörte ich da ein wütendes Brummen?

,,Ähmm... ich weiß jetzt was Cole gesucht hatte in der Bar." Da blickte ich endlich wieder auf. Kayl kniff die Augen zusammen, seine Lippen zu einem Strich verzogen.

,,Deine Adresse?!" Fluchte Kayl.

,,Er war da als ich nach Hause kam." Meine Lippe zitterte, die Vergangenheit die ich endlich beinahe vergessen konnte. Es kam alles wieder hoch. Der Zorn von ihm, jeder Schlag, die Demütigung.

Starke Arme um meinen Körper, eine warme Brust. Meine Finger krallten sich in sein Hemd.

,,Es ist alles zerstört." Alles was ich je besessen hatte. Ausgerechnet jetzt wo ich wieder Licht fand. Wo ich Kayl kennen gelernt hatte, tauchte er auf.

,,Ich kümmere mich darum." Etwas fester drückte er mich an sich.

Durch meine Gefühle brannte sich der Zorn hindurch. Der nicht zu mir gehörte. Dort war so viel Zorn.

,,Danke." Allein würde ich das nicht noch einmal durchstehen.

,,Ich bringe dich zu mir, Ok?"

Auch wenn ich jetzt nicht allein sein wollte. Musste er immer noch seiner Arbeit nach gehen.

,,Dort bist du in Sicherheit." Ich nickte.

,,Du bist also hier her geflogen?" Fragte er dann.

,,Ja ich war in der Wohnung, als ich ein Geräusch hörte. Ich hatte nicht mit bekommen das noch einer in der Wohnung war. Also flüchtete ich aus der Wohnung und drehte mich noch einmal um. Dort stand eine schwarz gekleidete Person, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Er folgte mir, als ich los rannte. In der nächsten Gasse lief ich rein und verwandelte mich dort. Den er war mir gefolgt." Mein Herz raste und mir schnürte es die Kehle zu. Es war so knapp gewesen.

Hätte ich nur einen Moment zu spät gemerkt das er da war...

,,Ich werde mit Cameron vorbei fahren, noch mehr Spuren finden. Ich werde diesen Kerl finden!" Versprach Kayl mir.

Daran hatte ich keinen Zweifel. Nur wusste ich genauso gut wie Cole war. Er war ein Irrer, ein Psychopath. Das machte ihn nur umso gefährlicher.

Ich machte mir auch Sorgen um Kayl.

,,Keine Sorge." Kayl trat ein wenig zurück und griff nach meiner Hand, unsere Finger verschränkten sich miteinander.

Ich folgte ihm aus dem Raum, dort lehnte dieser Typ gegenüber an der Wand. Seine Arme vor der Brust verschränkt. Zu meiner Verwunderung war er ein Beta. Den ersten den ich hier gesehen habe. Doch als er auf blickte, seine blauen mich anblickten stellten sich mir meine Nackenhaare auf. Am liebsten wäre ich zurück getreten.

,,Ich hol den Wagen." Er stieß sich von der Wand ab und lief an uns vorbei.

Wieso war mir so unwohl in seiner Nähe?

Kayl neben mir schüttelte nur den Kopf.

,,Wer war das?" Fragte ich Kayl.

,,Cameron mein Kollege." So wie er es aussprach, ließ mich zu ihm auf sehen.

,,Was..." Kayl fiel mir ins Wort.

,,Keine Ahnung, mir ist irgendwie unwohl in seiner Nähe. Sonst war er immer noch so grün hinter den Ohren, wenn ich mit ihm zu tun hatte. Doch nun, es ist nicht wie bei Jam. Einfach unangenehm."

,,Ist mir auch schon aufgefallen." Noch nie hatte ich so viele unterschiedliche Wandler getroffen, als hier auf der Wache.

Kayl führte mich durch die Wache. Da sprang uns beinahe einer über den Haufen.

,,Da bist du Kayl." Ein breites Grinsen in seinem Gesicht.

,,Jeremy bist du schon wieder zurück aus dem Urlaub?" Kayl war wirklich überrascht.

,,Ja, hab gehört das Cameron schon den Wagen holt, ist was passierten?" Dabei huschte sein Blick zu mir. Dieser Typ war das genau Gegenteil von Cameron. Beinahe zu freundlich.

,,Ja ich erkläre dir alles weitere wenn wir unterwegs sind." Da blickte er zu mir hinab.

,,Das ist Said mein Gefährte." Stellte er mich vor. ,,Das ist Jeremy er leitet die Einheit wenn Jam nicht da ist." Und schon wieder war ich überrascht. So jemanden als Anführer? Hätte ich nicht gedacht.

,,Schön dich kennen zu lernen." Ich nahm seine Hand entgegen. Ich nickte nur.

,,Es freut mich Kayl."

,,Danke." Jeremy begleitete uns hinaus zum Wagen. Zusammen stiegen wir in den großen Wagen ein.

Zu meinem Glück saß ich hinten mit Kayl. Ich griff nach seiner Hand und genoss den Augenblick der Nähe, bevor er wieder seiner Arbeit nach gehen würde.

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt