Kapitel 34. Eine Chance nutzen

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Said:

Cole entriegelte den Wagen. Ich hatte damit gerechnet das ich neben ihm sitzen würde. Doch so kam es nicht.

Er griff nach meinen Händen. Bevor ich realisierte was hier passierte holte er etwas aus seiner Hosentasche. Es knackte als der Kabelbinder einrastete. Doch einer reichte ihm nicht.

,,Meinst du ich bin blöd." Er packte mein Kin bevor er mir gefährlich nahe kam.

,,Du warst lange allein. Ich kann deinen feurigen Willen spüren. Den werde ich später im Keim ersticken." Er grinste verrückt. Mir wurde mulmig.

Er vergrub seine Nase an meinem Hals atmete tief durch, strich mit seinen Fingern über das Mal von Kayl.

,,Das werde ich dir später auch noch nehmen!" Fauchte Cole. Mir stellte es die Nackenhaare auf.

Vor Panik schnürte es mir die Kehle zu, meine Knie wurden weich.

,,Nun müssen wir aber los." Der erste Tropfen traf mich.

Hoffentlich kam Cameron schnell um Kayl zu helfen.

Cole öffnete den Kofferraum. Niemals würde ich da rein gehen.

Doch bevor ich mich dagegen wehren konnte riss Cole mich von meinen Beinen und ich landete in dem Kofferraum, schlug mir den Kopf an. Meine Zähne klapperten.

Shit, kaum blickte ich auf schlug Cole den Kofferraum mit einem breiten Lächeln zu. Vollkommene Dunkelheit umfingen mich.

Panisch blickte ich mich um, doch weiterhin war dort nichts als Dunkelheit. Vollkommen schwarz.

,,NEIN!" Schrie ich von Panik getrieben ballte ich meine Hände zu Fäusten, mit diesen schlug ich auf den Kofferraumdeckel ein.

Der Wagen ruckelte aber er blieb verschlossen. Mein Atem beschleunigte sich immer mehr, mir wurde heiß gleichzeitig lief es mir kalt den Rücken hinunter. Mir wurde schummerig, meine Hände fühlten sich pelzig und taub an.

Ich wollte doch nur hier raus!

Bevor ich das Bewusstsein verloren musste ich mich beruhigen! Langsam atmete ich durch, mein Herzschlag beruhigte sich. Eine Wärme hüllte mich ein. Mit einem Lächeln auf meinen Lippen stellte ich fest das es Kayl besser ging.

Sie hatten ihn gefunden, sehr gut.

Ich musste jetzt einen ruhigen Kopf bewahren, es würde alles gut werden. So lange ich nur fest genug daran glaubte und nicht aufgab. Meine Hände zitterten noch immer als ich mir übers Gesicht fuhr. Verwirrt runzelte ich die Stirn als ich spürte das etwas nasses mein Gesicht berührte. Da ich mich nicht auf meine Augen verlassen konnte, roch ich stattdessen an ihnen. Es roch nach metallisch.

Es war Blut.

Hatte ich mich verletzt?

Ich hatte keinen Schmerz gefühlt. Ok, denk nach. Denk nach!

Als ich ganz ruhig war nahm ich mir die Zeit, auch wenn meine Finger beinahe taub waren, weil die Kabelbinder zu eng saßen, wollte ich es versuchen.

Ich hob meine Hand, langsam strichen meine Finger über den Kofferraumdeckel. Erforschten jede Oberfläche, jede Unebenheit.

Mein Glück konnte ich kaum in Worte fassen als ich etwas spürte. Hier stand Metall weg. Es fühlte sich scharf an. Es musste gehen.

Mit aller Kraft stemmte ich meine Hände auseinander und rieb den Kabelbinder daran. Immer wieder war ich nah dran auf zu geben. Mir schliefen sogar meine Hände ein.

Den steinigen Weg hatten wir hinter uns gelassen, der Wagen wurde lauter,daher auch schneller. Cole beschleunigte.

Ich wusste was das zu bedeuten hatte.

Wir verließen die Stadt. Bis zur nächsten würde es mindestens eine Stunde dauern. Bis dahin musste ich es schaffen.

Es knackte, einer war durch. Der Erfolg trieb mich weiter an. Wendete noch mehr Kraft auf. Wieder knackte es. Den letzte durchbrach ich so.

Zuerst rieb ich mir die schmerzenden Handgelenke.

Gut das war erledigt. Wie ging es jetzt nur weiter. Mir musste schnell was einfallen. Niemals wieder wollte ich in die Situation von früher geraten.

Das war es, dabei hatte ich nur eine einzige Chance. Wenn ich die vermasseln würde...ich wollte es mir nicht vorstellen.

Ok.

Mit Schrecken spürte ich wie der Wagen langsamer wurde. Jetzt schon?

Bis er zum stehen kam. Jetzt musste ich schnell sein, den er machte den Wagen aus. Die Türe ging knarzend auf.

Schnell schälte ich mich aus meiner Hose, danach aus meinem Shirt.

Es musste draußen mittlerweile dunkel sein, es würde mich also kein Licht blenden.

Die Schritte entfernten sich vom Wagen. Komm schon mach den Kofferraum auf.

Mit klopfendem Herzen wartete ich drauf was passieren wird. Tatsächlich hatte ich recht den die festen Schritte kamen genau zu mir. Sie plätscherte eine wenig, es regnete noch immer.

Es musste ein perfektes Timing sein.

,,Na hast du dich beruhigt." Cole öffnete den Kofferraum. Genau in dem Moment als er ihn öffnete und ich den Wind spürte. Verwandelte ich mich, erschrocken trat Cole zurück. Bevor ich auch schon in der Luft war. Das Adrenalin rauschte durch meinen Köper. Einen Moment der puren Freude als ich immer höher stieg. Ich hatte es geschafft, ich würde kommen Kayl.

,,VERGISS ES!" Kreischte er außer sich. Klauen griffen in meine Federn. Schmerzhaft kreischte ich, gewaltsam holte er mich wieder zu Boden. Der Aufprall auf dem steinigen Weg war schmerzhaft.

Der gewaltige Schmerz katapultierte mich in meine menschliche Form zurück. Keuchen hielt ich mir meinen Blutenden Arm, tiefe krallen Spuren waren zu sehen.

Das reichte ihm jedoch nicht, gewaltsam packte er meinen Arm bevor er ihn überdehnte schmerzhaft drehte ich mich, die Steine bohrten sich in meinen Oberköper. Mit seinem Stiefel drückte er mein Gesicht in den Dreck. Ich schrie vor Schmerzen.

,,ICH HAB ES SATT!" er knurrte gewaltig. Cole verdrehte mir weiterhin den Arm.

,,Hör auf." Flehte ich unter den Schmerzen, Tränen liefen über mein Gesicht.

Mit ruhiger Stimme sprach er weiter:,,Vielleicht sollte ich einfach dafür sorgen das du mir nicht mehr davon fliegst!"

,,NEIN!" schrie ich was in einem Kreischen unter ging.

Cole nahm den Fuß von meinem Kopf und trat mit ganze Kraft gegen meinen Arm, der unter seiner Kraft laut knackte.

Der Schmerz durchzuckte meinen Körper.

,,Und auf Nummer sicher zu gehen." Da trat er zweites Mal nach. Noch einmal knackte es.

Bevor er meinen Arm los ließ und er einfach zu Boden fiel.

Ein dumpfer Aufprall, schwarze Punkte tauchten vor meinen Augen auf.

,,Jetzt entkommst du mir nicht mehr. Egal was du auch versuchen magst!" Cole packte meine Haare und zog mich auf die Beine. Mit der anderen Hand griff ich nach seiner. Meine Kopfhaut brannte.

,,Wir sind noch lange nicht da." Mit einem Grinsen schleifte er mir zurück zum Wagen. Vergeblich versuchte ich Fuß zu fassen. Doch der Schmerz in meinem rechten Arm war einfach zu viel.

Ein kurzer Letzter Blick, wir waren hier im nirgendwo.

Meine Chance hatte ich vertan als er mich in den Kofferraum stieß und ihn schloss.

Schluchzen schloss ich die Augen. Ich hielt mir den pochenden Arm.

Was sollte ich jetzt nur tun?

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt