Kapitel 47. Freiheit

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Said:

Tief atmete ich durch. Heute war der Tag gekommen. Ich bewegte meinen Arm ganz normal, spannte die Muskeln an. Ballte die Hand zu einer Faust und öffnete sie wieder.

Ich hatte es langsam angehen lassen genau so wie die Ärztin es mir geraten hatte.

Es fühlte sich beinahe so an wie zuvor. Nicht ganz, sie war noch ein bisschen schwächer als zuvor, aber das würde auch wieder werden. Mit genügend Zeit.

Kayl der neben mir saß war gut gelaunt, er trommelte mit den Finger auf dem Lenkrad herum, passend zur Musik die im Radio lief.

Wir waren auf den Weg in den Wald. Es war Kayls Idee gewesen. Wir würden dort ein wenig die Natur genießen und dann würde ich es versuchen. Ich wollte versuchen ob ich dem Himmel wieder ein wenig näher kam.

,,Du bist nervös, das verstehe ich. Aber du schaffst das." Dieser glaube den er in mich hatte, es überraschte mich jedes Mal. Es gab mir Kraft und Mut.

,,Danke das du mit kommst." Er blieb an meiner Seite.

,,Dafür bin ich doch da." Liebevoll blickte er mich an, bevor er den Blinker setzte und von der Hauptstraße fuhr.

Mit einem breiten Grinsen sprach er:,,Halt dich gut fest." Gerade noch rechtzeitig hielt ich mich am Sitz fest als es offroad ging. Ich wurde im Wagen hin und her geschaukelt. Als der Wagen endlich zum stehen kam. Die Steine knirschten unter den Reifen.

Ich musste erst einmal wieder zu Atem kommen.

Kaum drehte ich den Kopf zu ihm grinste er auch schon wieder.

,,Das macht Spaß." Sprach er dann mit Freude in der Stimme, bevor er sich abschnallte und aus stieg.

Mit wackeligen Knien stieg ich aus, von dem Schrecken gerade musste ich mich erst einmal erholen.

,,Kannst du mich bitte nächstes mal vorwarnen!" Mir war ein wenig flau im Magen.

,,Das hab ich doch." Dabei kam er lachend zu mir.

,,Ich meinte viel früher und nicht erst eine Sekunde zuvor." Ein wenig verärgert schlug ich mit meiner flachen Hand gegen seinen Oberkörper. Natürlich konnte er darüber nur noch mehr lachen.

,,Ich werde es das nächste mal machen." Das lachen konnte er gerade noch so zurück halten.

,,Das hoffe ich auch." Ich kniff die Augen zusammen und starrte ihn an.

,,Ok, Ok versprochen." Dabei nahm er meine Hand in seine.

,,Gut."

Nicht das ich das nächste mal einen Herzinfarkt bekam.

Kayl führte mich durch den Wald. Er hatte mir gesagt das es er einmal einen Wasserfall gefunden hatte. Und genau zu diesem wollte er mich bringen.

Doch zuerst mussten wir durch den Wald.

Es gab keinen Weg den wir folgten, sondern einfach querfeldein. Ich musste zugeben ich war nicht oft im Wald, meist sah ich ihn nur von oben. Aber hier war es schon. Sehr ruhig nur hin und wieder sang ein Vogel hoch oben in den Ästen.

Es roch nach frischem Moos, die Bäume ächzten ein wenig und schlugen aneinander als der Wind etwas zu nahm. Die Blätter raschelten über uns.

Es beruhigte mich sofort, meine Nervosität verschwand je weiter wir in den Wald gingen.

,,Gefällt es dir?" Kayl blickte auf mich herab.

,,Ja." Es war so schön hier. Jetzt wo ich hier war, wurde mir bewusst wie laut es in der Stadt war, und wie rein hier die Luft war.

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt