Kapitel 28. Verbindung zu Kayl

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Said:

Das war also der Boss der WPD der, der alles leitete. Sehr freundlich dieser Handrick.

Nur hatte das Ganze für mich einen bitteren Nachgeschmack weil er ein Löwe war. Aber ich erinnerte mich an meine eigenen Worte, nicht alle Löwen waren so wie Cole. Genauso wie Lydia sie war auch eine Löwin, und war kein bisschen so wie Cole.

Jedoch weckte es immer wieder Erinnerungen, die ich nicht wollte. Das war vergangen! Es war schwer, leichter gesagt.

Vieles war leichter gesagt als getan. Jetzt musste ich erst einmal tief durch atmen. Es musste doch etwas geben, irgendwas musste mir einfallen. Hatte ich etwas übersehen?

,,Said?" Es war wohl nicht das erste mal das Handrick meinen Namen gesagt hatte.

,,Ja?" Ich blickte zu ihm. Da reichte er mir eine Visitenkarte. ,,Dort sind alle Nummern der Einheit M13 darauf sollte etwas sein, ruf bitte an."

Danken nahm ich sie und nickte, bevor ich mich abschnallte und die Türe öffnete.

,,Danke." Handrick nickte bevor ich ausstieg und wartete noch bis er fort war.

Mit schweren Schritten lief ich durch den Eingangsbereich. Ungeduldig wartete ich auf den Aufzug, dabei blickte ich zu Boden darin spiegelt ich mich in dem hellen Marmor selbst wieder. Er glänzte wie immer. Diesmal war es  jedoch nicht beeindruckend, den neben mir fehlte jemand.

Erschrocken zuckte ich zusammen als ich dieses Ping hörte. War es schon immer so laut gewesen?

Oder war die Welt um mich herum einfach nur leiser geworden?

Die Fahrt nach oben ins 14 Stockwerk fühlte sich an wie eine Weltreise. War sie schon immer so lang gewesen?

Die Aufzugtüre öffneten sich, der Flur war dunkel. Nur die kleinen Lichter brannten an den Wänden.

Auf der rechten Seite blieb ich vor der Wohnungstüre 58 stehen, suchte in meiner Hosentasche nach dem Schlüssel den mir Kayl gegeben hatte, nachdem wir ausgemacht hatten das ich bei ihm bleiben würde.

Ich drehte den Schlüssel zweimal um und trat in die Wohnung ein. Suchte einen Moment nach dem Lichtschalter, über die rau verputzte Wand bis ich glatte Oberfläche spürte.

Das Licht ging an. Es war vollkommen still. Vor der Garderobe zog ich mir meine Schuhe aus und bemerkte das ich wohl allein war. Den die Schuhe und Jacke die Tyson immer in den letzten Tagen an hatte, war weg.

Musste er so spät noch arbeiten?

Eigentlich war es mir egal ob ich allein war oder nicht.

Deswegen fühlte ich mich auch nicht besser, weil jemand hier bei mir war. Es war nicht Kayl. Ich brauchte sonst niemanden außer ihn.

Jeder andere war mir egal.

Mit schnellen Schritten ging ich in die den Wohnraum. Dort ging ich zu einem kleinen Schrank und öffnete ihn. Hier hatte Kayl allerlei leckere Sachen die ein wenig die Nerven beruhigten.

Ich nahm mir ein Glas aus der Bar und schüttete mir eine braune Flüssigkeit ein. Bevor ich es in einem zug leerte. Das Zeug war echt stark, mein Gesicht verzog sich als es meinen Hals hinunter brannte. Nur einen Moment bis mir danach warm wurde.

Dann schenkte ich nach. Mit dem Glas in der Hand durchschritt ich den Raum bis zu diesem Ausblick den ich immer so genossen hatte. Der Ausblick war wie immer, ein Traum. Nur war es diesmal anders.

Das Wetter spiegelte meine Gefühle wieder denn dunkle Wolken zogen über die Stadt die ich sogar in der Dunkelheit aus machen konnte.

Der erste Blitz zuckte über den Himmel, über die hohen Gebäuden hinweg.

Bevor der Donner folgte, er war so stark das die Fenster erzitterten. Bevor der Himmel seinen Schleusen öffnete und der Regen zu Boden fiel. Er prasselte stark gegen die Fenster.

Ich schloss die Augen und lauschte dem prasseln. Hin und wieder nahm ich einen Schluck von meinem Glas. So lange bis mein Herz ruhiger wurde.

Bis ich meine Gedanken stumm wurden.

Alles um mich herum wurde still, es war als würde alles stehen bleiben.

Meine Finger fuhren denn Biss nach, der noch immer gut sichtbar war. Dabei fühlte ich ganz tief in mich hinein. Ich wollte nach der Verbindung zu Kayl greifen. Wenn ich es konnte würde ich wissen wo er ist. Wir würden ihn holen und dann wäre er wieder an meiner Seite. Vor meinem inneren Auge sah ich ihn. Wie damals als ich ihn in der Bar das erste mal gesehen hatte.

Da gab es keine Zweifel, zwischen uns hatte es sofort gepasst. Und ich bereute es nicht eine Verbindung mit ihm eingegangen zu sein. Seine Sorgen waren vollkommen umsonst gewesen.

Ich konzentrierte mich weiter. Erleichtert atmete ich aus. Kayl lebte noch. Das war mir das wichtigste gewesen. Cole hatte ihn also nicht getötet.

Ich war wirklich erleichtert.

,,Verdammt!" Fluchte ich laut in die Stille hinein.

Ich wusste das Kayl lebte,  nicht sehr weit entfernt. Jedoch konnte ich nicht genau sagen wo.

War er vielleicht bewusstlos? Deswegen war die Verbindung so undeutlich?

Ich wusste das sie bei jedem Paar anders war. Es gab einige die fühlten beinahe alles, andere wiederum kaum etwas. Zuvor als er jedoch an meiner Seite war konnte ich ihn fühlen, sehr deutlich sogar. Unsere Verbindung war noch frisch aber schon stark genug. Wenn er wieder bei Bewusstsein war würde es es leichter werden. Morgen wenn der Regen nach gelassen hatte, würde ich in den Himmel steigen und nach ihm suchen.

Solange bis ich ihn finden würde. Kayl würde ich niemals alleine lassen.

Mit neuem Mut und Entschlossenheit trank ich das Glas aus und räumte es auf.

Danach ging ich erst einmal ins Bad. Die Kleidung landete in der Wäsche.

Und das warme Wasser beruhigte mich, ich hatte wirklich das Gefühl das ich es schaffen würde. Ich würde Kayl finden, sie würden Cole fest nehmen und das ganze war endlich vorbei.

Ohne das jemand richtig verletzt wurde. Das es ihn erwischt hatte, konnte ich immer noch nicht glauben. Vieles konnte ich mir vorstellen, doch nicht sowas.

Nach der Dusche legte ich mir ein Handtuch um die Hüfte und lief zum Schlafzimmer. Es würde schwer werden allein in seinem Zimmer zu sein ohne ihn. Langsam betrat ich den Raum, suchte nach dem Lichtschalter. Das Licht ging an und offenbarte mir eine Blutige Botschaft.

Schockiert was ich dort sah stolperte ich aus dem Raum, fiel dabei über meine eigenen Füße und landete hart auf dem Boden. Den Blick immer noch auf das Schlafzimmer gerichtet.

Und ich dachte es konnte nun nicht mehr schlimmer kommen.

Ich hatte mich geirrt.

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt