Kapitel 24. Spannung in den eigenen Reihen

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Kayl:

Nachdem ich Said bis in die Wohnung gebracht hatte. Und sicher war, das niemand dort war, fuhr ich mit den anderen zu seiner Wohnung. Es war für mich schwer ihn allein zu lassen.

Durch die Verbindung fühlte ich nun einmal wie er sich fühlte. Niemand sollte in diesem Zustand allein sein. Jedoch hatte ich einen Job, und dabei ging es um Said. Ich musste diesen Drecksack endlich finden und würde ihn in kleine Stücke zerlegen.

Danach würde nichts mehr von ihm übrig bleiben und Said musste nicht mehr in Angst leben, das er irgendwo auftauchte.

Da fiel mir noch etwas ein. Kurzer Hand zückte ich mein Handy und schrieb Tyson eine Nachricht.

Tyson arbeitete als Türsteher, ich würde mich sicherer fühlen wenn er daheim war.

Beinahe sofort schrieb er zurück das er gleich auf dem Weg nach Hause sei.

Erleichtert atmete ich durch und schrieb ein kurzes Danke zurück.

,,Kayl?" Fragte Jeremy der den Wagen fuhr.

,,Hier." Ich deutete auf das Haus in dem Said wohnte. Jeremy nickte und parkte davor.

Zusammen stiegen wir aus und blieben auf dem Bordstein stehen. Vorsichtig blickten wir uns um. Würde ich nicht wissen was passiert ist, was mir Said erzählt hatte, würde ich nichts ahnen.

So musste es ihm auch ergangen sein. Sonst wäre er wohl nie hinein gegangen.

,,Keine Sorgen ihm geht es gut." Jeremy klopfte mir auf den Rücken. Er hatte ja recht. Doch ich konnte das Gefühl nicht abschütteln wie knapp es gewesen war. Nur einen Moment der Unachtsamkeit und schon war es zu spät.

,,Dennoch haben wir Cole noch nicht gefunden, trotz der Fahndung." Es gab so viele Wandler hier. Irgend einer von ihnen muss ihn doch gesehen haben?

Dieser Typ war wohl kaum unsichtbar.

So jemand gefährliches frei rum laufen zu lassen. Ich wollte mir nicht ausmalen was dieser Psycho alles anrichten konnte.

,,Ich weiß, dennoch werden wir ihn finden!" Die Hartnäckigkeit von Jeremy ließ mich ruhiger werden.

Wir mussten das schaffen.

Wir traten durch das Tor hinauf zur Eingangstüre. Überraschenderweise war sie nur angelehnt. Ein Blick über meine Schulter zu den anderen, diese nickte. Cameron zog seine Waffe hervor und entsicherte sie.

Wir waren bereit.

Langsam öffnete ich die Türe. Der kleine Flur war leer, die Treppe nach oben zum Mitmieter, dort erblickte ich auch niemanden. Auf leisen Sohlen schlich ich mich an die Wohnungstüre von Said. Auch diese war ein Spalt weit offen.

Zu meiner eigenen Überraschung war ich vollkommen ruhig, ich bereitet mich auf alles vor. Wer wusste schon, ob Cole noch da war.

Ich spürte das Holz der Türe unter meinen Fingern, als ich die Türe vorsichtig und langsam öffnete.

Natürlich hatte ich gewusst, von Said, das seine Wohnung verwüstet war. Doch mir rutschte dennoch mein Herz in die Hose. Mit großen Augen starrte ich in den Flur hinein. Nur einmal hatte ich seine Wohnung betreten und wusste genau wie sie aussah.

Das hier war keine Verwüstung, das war die Zerstörung all der Dinge die einem wichtig waren. In den eigenen vier Wänden, dort wo man sich am sichersten fühlen sollte.

Das hatte diese Cole ihm hiermit genommen. Die Sicherheit.

Dabei hatte ich noch keinen Schritt in die Wohnung gemacht und es sah schon so aus.

Jeremy trat an meine Seite, laut fluchte er Worte die ich aus seinem Mund nicht kannte.

Da kam auch Cameron näher.

,,Er kann von Glück reden das er früh genug bemerkt hat das Cole noch da war." Sprach Cameron meine Gedanken aus.

Mir wurde so langsam richtig bewusst was das für ein Alpha war.

Sachte schritt ich voran, die Scherben knackten unter meinen Schuhen, das Holz ächzte unter meinem Gewicht. Es war wirklich alles zerstört worden. Die Bilder von den Wänden gefegt. Die Blumen wurden aus den Töpfen gerissen, selbst der Topf lag zerbrochen auf dem Boden. Das Sofa wurde umgestoßen und man sah sehr genau die Gewaltigen Krallen Spuren, das Polster aufgeschlitzt. Das innere Futter heraus gerissen. Cole war zornig gewesen.

Wahrscheinlich weil er nicht das bekam was er wollte. Said.

Als wir zum Schlafzimmer kamen, dachte ich schlimmer konnte es nicht werden. Doch das konnte es.

Der Kleiderschrank war nur ein Trümmerhaufen aus Holzteile und zerrissener Kleidung. Selbst das Bett war zerlegt worden. Dabei musste er sich selbst verletzt haben. Denn ich sah Blut am Holz kleben.

,,Wir brauchen die Spurensicherung und schick mir bitte Jam her." Ich drehte mich um weil ich dachte er spricht mit mir, jedoch telefonierte Jeremy.

Wenn er Jam holt, nimmt er das ganze wirklich ernst.

Als Jeremy aufgelegt hatte drehte er sich zu mir um, blickte mich einen Moment in die Augen. Ein kleines Nicken.

Zusammen würden wir auch das schaffen!

Mit neuem Mut nickte ich zurück. Manchmal braucht es keine Worte.

,,Das ganze wird jetzt wirklich gefährlich Kayl." Cameron stieß zu uns.

,,Ja." Ein wenig zu gefährlich für meinen Geschmack.

,,Ich denke wir sollten es so machen wie damals bei Cassiel, rund um die Uhr Bewachung. Somit ist Said geschützt und vielleicht kommen wir so auch an Cole ran." Sprach Cameron seine Gedanken aus.

,,Das entscheidest nicht du. Und erst recht überlasse ich dir nicht meinen Gefährten!" Brummte ich wütend.

Cameron hatte hier nichts zu entscheiden!

Jeremy starrte mich mit großen Augen an, und mir wurde erst bewusst was ich da gerade gesagt hatte als ich  Camerons Blick sah.

Sein Gesicht wie versteinert. Es wurde regelrecht ausdruckslos bis auf das sich sein Kiefer verspannte. Seine Fingerknöchel wurden weiß und knackten.

,,So ist das also. Wieso dachte ich nur es wäre hier anders." Dabei konnte er das fauchen kaum unterdrücken und auch seine Zähne wurden länger.

,,Cam so ist..."griff Jeremy ein.

,,Wie du willst Kayl. Ich bin raus hier!" Und bevor ich wusste was los war, legte er seine Waffe und seine Marke ab und verschwand. Die Haustüre fiel scheppernd ins Schloss, die Wände erzitterten.

,,Kayl!" Fuhr Jeremy mich an.

,,Das wollte ich nicht!" Was hatte ich da schon wieder getan?

,,Dann bieg das wieder gerade! Cameron ist einer der besten wir brauchen ihn im Team!"

Frustriert fuhr ich mir übers Gesicht. Man ich wollte ihn doch nicht darauf runter reduzieren das er ein Beta war. Das wollte ich wirklich nicht.

Wenn ich Cameron ein wenig besser kennen würde, hätte ich meine Worte anders gewählt.

Ich meinte damit nur, das ich Said begleiten werde. Sonst keiner. Und wir erst einmal mit Said sprechen sollten bevor wir was entscheiden er hat immerhin noch ein Mitsprache recht. Shit!
Der Tag wurde einfach nicht besser.

Ich musste das morgen klären!

Ein BÄR für SaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt