Kapitel 3

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                               A L I V I A






Mit geweiteten Augen sah ich Adrian einfach nur an und konnte wegen der Dunkelheit nicht einmal sein Gesicht sehen. Ich war absolut froh darüber, das er mich gerettet hat, aber die Tatsache das er mich gefunden hat ließ mein Herz abrupt gegen meine Brust schlagen. Ich wollte wegrennen, soweit wie möglich, denn ich wusste das wenn Adrian hier ist, dann ist Ale nicht weit. Ich wollte in Ruhe weiter leben, ohne das dieses Drama wieder von vorne losgeht, aber da hat sich das Schicksal wohl was anderes für mich überlegt.

,,Alivia, wir gehen", bestimmte Adrian und packte mein Handgelenk. ,,Was? Nein!?", fauchte ich und zog meine Hand zurück. ,,Es ist hier gefährlich. Was machst du hier überhaupt so spät alleine draußen?", wollte er wissen. ,,Ich komme gerade von der Arbeit und wollte nur nachhause", erklärte ich ruhiger. ,,Okay ist jetzt auch egal. Du kommst heute mit zu mir", sagte er und wollte wieder gehen. ,,Adrian!", rief ich und hatte jetzt seine volle Aufmerksamkeit. ,,Ich geh jetzt nachhause okay. Es war schön dich wieder zu sehen, aber ich geh jetzt in mein Leben zurück", erklärte ich seufzend. ,,Alivia, dein Leben ist in New York bei Ale", erwiderte er.
,,Tut mir leid Adrian, aber jetzt nicht mehr", sprach ich und senkte dabei meinen Blick. ,,Er hat zwei Jahre lang nach dir gesucht Alivia, ich werde das nicht zulassen", sprach er und im nächsten Moment hing ich über der Schulter von einem seiner Männer. ,,Tragt sie in meinen Wagen", befahl er und lief vor uns. ,,Du Arsch!", schrie ich und schlug auf den Rücken des Mannes ein.

Ich wurde in den Wagen geworfen und die Tür wurde zu gemacht. ,,Hey!", fauchte ich, ehe auch Adrian einstieg. ,,Du bist nicht besser als Ale. Du hast mich gerade auch so zusagen entführt", zischte ich und wollte ihn nicht ansehen. ,,Wer hat jemals behauptet das ich besser als Ale bin", lachte er amüsiert auf. ,,Stimmt ihr seid alle kriminelle Arschlöcher", kommentierte ich beleidigt. ,,Pequeña, ich kann das meinem Bruder nicht antun", erklärte er. ,,Aber mir schon?", wollte ich wissen. Er seufzte nur und fuhr einfach los. Unsere Fahrt war ziemlich still, weder ich noch er haben ein weiteres Wort zu der Sache verloren.

Er parkte in einer Garage und stieg aus, ehe er das Auto umrundete und meine Tür aufmachte und mir auch seine Hand hin hielt. ,,Nein danke, ich passe", sagte ich und drehte mich weg von ihm. ,,Ehrlich Alivia das ist kindisch", erwiderte er belustigt. ,,Na und, ich steig trotzdem nicht aus, solange du mich nicht nachhause fährst", blieb ich stur. ,,Willst du wirklich das ich weiß wo du wohnst?", hackte er nach. Die Rodríguez Familie machte mir mein Leben schwerer als Noah es tat.
,,Fein", gab ich nach und stieg aus, ohne seine Hand anzunehmen. ,,Jetzt bin ich aber beleidigt", kommentierte Adrian belustigt hinter mir.

Wir gingen in ein Gebäude rein und stiegen in den Aufzug. ,,Alivia ich-", fing Adrian wieder an und zum glück piepte es und der Aufzug ging wieder auf, was ich nutzte und sofort ausstieg, dicht gefolgt von Adrian. Ich wollte einem weiteren Gespräch mit ihm aus dem Weg gehen, denn ich wusste er würde mich ausfragen und mir selbst auch alles erzählen, was die letzten beiden Jahre bei ihnen so passiert ist und das wollte ich nicht. Ehrlich gesagt hatte ich Angst das er mir erzählen würde, Ale wäre ohne mich glücklicher gewesen oder hätte jetzt eine neue.

Ich stand jetzt in einem riesigen Apartment mit einer atemberaubenden Aussicht auf Seattle. ,,Wow", flüsterte ich und ich dachte immer die Aussicht von meinem Büro aus wäre schon toll.
,,So genieß die Aussicht, ich brauche eine Dusche", sagte Adrian und verschwand dann auch nach oben. Ich setzte mich auf die Couch und sah mir die Aussicht noch weitere 15 Minuten an, bis Adrian wieder kam. ,,Bin wieder da", ertönte seine Stimme, was mich umdrehen ließ, ehe meine Augen sich schlagartig weiteten. ,,Adrian!", fauchte ich und drehte mich schnell wieder um. ,,Zieh dir was an", bat ich ihn verzweifelt, was ihn rau lachen ließ. Ich hab ihn erst wieder vor einer Stunde gesehen und schon läuft es schief, in dem er hier nur mit einem Handtuch vor mir steht. ,,Beruhig dich pequeña, ich geh mir ja was anziehen", sagte er und ging dann wieder hoch, was mich erleichtert ausatmen ließ.

,,Okay, was willst du trinken?", wollte er amüsiert wissen, während ich mich auf den Bar hocker in seiner Küche setzte. ,,Willst du mich abfüllen?", stellte ich eine Gegenfrage. ,,Vielleicht", gab er grinsend zurück, was mich nur lächeln ließ, denn ich hatte ihn vermisst. ,,Wein", antwortete ich knapp. ,,Dann erzähl mal, was hast du die letzten zwei Jahre so getrieben", verlangte er, was mich nachdenklich auf meiner Lippe rum kauen ließ. Ich wusste nicht, ob ich es ihm wirklich sagen sollte, aber ich vertraute ihm und da er jetzt wusste ich bin hier in Seattle, hätte er so oder so alles rausgefunden. ,,Naja ich bin erstmal nach Italien und hab dort mein Studium beendet", fing ich an, was ihn nur zuhörend nicken ließ. ,,Dann bin ich zurück in die USA und bin dann hier nach Seattle gezogen, wo ich eine Firma gegründet habe", sprach ich weiter und trank währenddessen einige schlückchen von meinem Wein. ,,Eine Firma? Dann hast du ja einiges erreicht", kommentierte er schmunzelnd. ,,Ja das hab ich und darauf bin ich wirklich stolz, deswegen verstehst du doch das ich sage, dass du es bitte nicht Ale erzählen sollst", bat ich ihn und wollte diesen Schmerz nicht nochmal erleben.

,,Alivia", seufzte er. Das fing ja schon mal super an. ,,Ich gönne dir hier alles wirklich, aber er muss es wissen", sagte er, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. ,,Bitte", flüsterte ich. ,,Er hat zwei verdammte Jahre nach dir gesucht, ist seiner trink sucht wieder fallen und war seit Monaten nicht mehr richtig draußen, weil er sich wie ein Irrer in diese Sache hinein gesteigert hat. Alivia verstehst du es denn nicht, er hat seit zwei Jahren Tag und Nacht nichts anderes gemacht als nach dir zu suchen. Wir hatten keinen Anhaltspunkt, gar nichts. Du warst ziemlich klug, aber jetzt hab ich dich und ich werde es ihm sagen", erwiderte er wütend und trank sein Glas in einem zug leer. ,,Wie geht's ihm?", wollte ich dann wissen, was seinen Kopf abrupt zu mir drehen ließ. Verwundert sah er mich und merkte anscheinend, dass es mir irgendwie raus gerutscht war. ,,Den Umständen entsprechend gut. Und falls du wissen willst ob er glücklicher ohne dich ist und ob er eine neue hat, da kann ich dich beruhigen, er hatte die letzten beiden Jahre deutlich wichtigeres zu tun und das warst du", erschrocken sah ich ihn an und fragte mich ob es tatsächlich unmöglich war Gedanken anderer zu lesen.

,,Adrian, wenn ich dir wichtig bin und du dich jemals auch nur ein Stückchen um mich gesorgt hast, dann sagst du es ihm nicht", sprach ich ruhig und erkannte das er wirklich darüber nachdachte. ,,So funktioniert das nicht", gab er zurück. ,,Ich bin noch nicht bereit ihn wieder zu sehen", gab ich zu und langsam aber sicher bildeten sich Tränen in meinen Augen. ,,Okay unter einer Bedingung", gab er seufzend nach. ,,Ja natürlich, welcher?", wollte ich wissen. ,,Du kommst dann freiwillig zurück, sobald du bereit bist und wenn nicht hole ich dich höchst persönlich. Ich kann meinen Bruder nicht mehr lange so sehen und das wird er selbst auch nicht überleben", knurrte er, was mich hart schlucken ließ, denn er verlangte viel.




Guten Abend meine chicas❣
Ich weiß bei euch ist es gerade fast 1 Uhr und bei mir ist es 19 Uhr, aber ich hab es leider nicht früher geschafft. Und ich wollte euch mitteilen, dass solange ich jetzt Band 1 überarbeite nur noch ein Kapitel pro tag kommt🤍

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