--"Ja, aber Du und ich wissen beide, dass Du das gemeint hast."
--
Du folgtest Dumbledore aus dem Klassenzimmer, hieltst deinen Kopf gesenkt und deine Augen beim Gehen auf deine Füße gerichtet. Er schien es nicht eilig zu haben, denn er ging sehr langsam. Er war ganz anders als Severus, der sich normalerweise wie ein Mann mit einem Ziel bewegte, wohin er auch ging. Deine Hände waren in die Taschen deiner Schulrobe geschoben, deine Schultern angespannt und steif. Der Korridor war leer und nur die Augen der Porträts an den Wänden folgten euch beiden, während ihr gingt.
Du wolltest nicht die erste sein, die Spricht. Dumbledore war einer dieser Menschen, mit denen man nur sprach, wenn er einen als erstes ansprach. Obwohl du wusstest, dass es nicht deine Schuld war, dass Ron und Harry auf Draco losgegangen waren, hattest du immer noch das Gefühl in Schwierigkeiten zu stecken. Du fragtest dich, ob Draco zu Severus die selben Dinge sagte wie zu dir. Er war zwar ein mutiger Junge, aber du warst dir nicht sicher, ob er es wagen würde auch nur den Versuch zu starten, Snape dazu zu bringen, etwas zu sagen. Die Chancen standen jedoch gut, denn Draco schrie vermutlich Zeter und Mordio darüber, wie er seinem Vater sagen würde, dass er von Harry Potter und Ron Weasley angegriffen wurde.
Ron und Harry saßen vermutlich in Dumbledores Büro, stolz auf sich selbst, dass sie es mit Malfoy aufgenommen hatten, aber sicherlich auch verängstigt, was ihre Bestrafung sein würde. Du fragtest dich, ob du die Kinder nach diesem Vorfall immer noch unterrichten könntest.
Nun konntest du die Stille nicht mehr ertragen.
"Professor Dumbledore, Neville und Seamus werden es ohne meine Hilfe nicht durch das dritte Jahr Zaubertränke schaffen. Sie brauchen-"
"Ich beende Ihre Pflichten nicht, [Y/N]", schnitt dir Dumbledore das Wort ab.
"Das tun Sie nicht?", sagtest du und hieltst verblüfft inne.
Er schüttelte den Kopf.
"Natürlich nicht", antwortete er. "Das war nicht die erste Auseinandersetzung zwischen diesen dreien. Die Professoren Snape und McGonagall werden sich darum kümmern."
Du atmetest erleichtert auf und spürtest plötzlich den stechenden Schmerz an deiner Wange, wo du einen Schlag abbekommen hattest. Vermutlich würdest du einen blauen Fleck bekommen. Du warst noch immer mit Dumbledore unterwegs, was dich zu der Frage führte, worum es wirklich ging.
"Wissen Sie, was an den Porträts an den Wänden so besonders ist, [Y/N]?", erklang Dumbledores Stimme erneut.
Du sahst den alten Zauberer an, wobei du Angst hattest, seinem Blick zu lange zu begegnen.
"Sie sind lebendig?", fragtest du und kamst dir dumm vor, etwas so Offensichtliches gesagt zu haben.
"Nun ja. Das stimmt", sagte er. "Sie sehen auch dann Dinge, wenn man der Meinung ist, dass sie gerade nicht hinsehen."
Dir war klar, dass er auf dich und Snape anspielte.
"Ich verstehe nicht", logst du nur halb.
Obwohl du wusstest, dass er dich und Snape meinte, warst du dir nicht sicher, warum Dumbledore sich so verhielt, als wäre das ein großes Geheimnis. Severus hatte Dumbledore von euch beiden erzählt... oder zumindest dachtest du das.
"Es ist sehr lange her, dass Severus jemanden so angesehen hat, wie er Sie ansieht. Ich kenne ihn lange genug, um das mit Sicherheit sagen zu können", verkündete der Schulleiter, wobei er weiterhin langsame Schritte machte.
Allein diese beiden Sätze warfen ungefähr fünfzig Fragen in deinem Kopf auf. Was meinte er mit "es ist lange her"? Hatte es vor dir jemand anderen gegeben?
DU LIEST GERADE
Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanfictionSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...