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"Ich denke nicht, dass er wollte, dass Du das Gefühl hast um ihn kämpfen zu müssen, wegen jemandem, der nicht mehr da ist."
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In dieser Nacht viel es dir sehr schwer zu schlafen. Dein Verstand schien Überstunden zu machen um alles zu verstehen, was dir gesagt worden war. Alles war ein Wirrwarr von Details, die dich bis zum Äußersten verwirrten. Severus Snape, der Meister der Zaubertränke, war mit der bekanntesten Schülerin von Hogwarts auf eine Weise verbunden, die du (oder irgendjemand sonst) niemals erwartet hättest.
Es war überraschend zu hören, dass Severus jemals verliebt gewesen war, aber es war nahezu schockierend, dass die fragliche Frau Lily Evans, alias Lily Potter gewesen war. Obwohl er es nicht direkt gesagt hatte, hattest du heraus hören können, dass Severus und Lily nie ein Paar gewesen waren. Ihre Beziehung war einseitig und Severus hatte den kürzeren gezogen. Er hatte auch kein einziges Mal gesagt, dass er sie immer noch liebte. Severus hatte gesagt, dass er sie geliebt hatte (die Vergangenheitsform), was bedeutete, dass er es inzwischen nicht mehr tat. Und so sehr du das auch glauben wolltest;
Du warst nicht überzeugt.
Wenn er wirklich so für Lily empfunden hatte, wie er es dir gesagt hatte, dann warst du dir sicher, dass er auf keinen Fall über sie hinweg war. Er hatte nie die Chance gehabt, es wieder gut zu machen. Severus hatte jemanden verloren den er liebte, ohne die Möglichkeit, ein paar ungeklärte Dinge richtig zu stellen. Ihm fehlte eine Art Abschluss. Ein Ende, das wahrscheinlich das Ergebnis der besseren Hälfte seines Lebens verändert hätte.
Du warst dir nicht sicher, wie du dich bei all dem fühlen solltest. Du warst dir nicht einmal sicher, welche Gefühle in einer solchen Situation angemessen waren. Wut schien dafür keine geeignete Emotion zu sein. Zwar könntest du wütend sein, weil er es dir nicht schon früher gesagt hatte, aber das würde nichts ändern. Du könntest neidisch sein, dass sein Herz immer noch zumindest teilweise einer anderen Frau gehörte, aber hatte es einen Sinn neidisch auf jemanden zu sein, der seit über einem Jahrzehnt tot war?
So viele Fragen schwirrten in deinem Kopf herum. War deine Beziehung mit Severus sicher, wenn er immer noch an Lily dachte? War er wirklich nicht in sie verliebt, wie er behauptete? Liebte er dich wirklich genauso? Sollte er dich dich wirklich mehr lieben?
Im Moment gab es viel worüber du nachdenken musstest und du wolltest dies ohne seinen Einfluss tun.
Als sich die Zeiger der Uhr auf halb sechs bewegten schlichst du dich leise aus dem Bett. Du würdest ohnehin so schnell nicht gut schlafen können und du wolltest dich jetzt nicht in seiner Gegenwart aalen. Leise zogst du dich an und verließt dann seine Zimmer, ehe er aufwachte. Der Unterricht würde erst in drei Stunden beginnen, aber du musstest jetzt einfach mit jemandem sprechen.
Du sagtest der Fetten Dame das Passwort und schlichst in den Gryffindor-Turm um dann auf Zehenspitzen die Treppe zum Mädchenschlafsaal hochzuklettern. Du warst schon oft in Alicias Schlafsaal gewesen, aber noch nie so früh am Morgen. Als du mit leisen schritten in den Schlafsaal gingst war alles friedlich und ruhig. Alicia war völlig ausgeknockt. Sie hatte schon immer einen tiefen Schlaf, also würde es sicherlich eine Herausforderung werden sie aufzuwecken, ohne ihre Mitbewohnerinnen gleich mit zu wecken.
Die Laken und Decken auf ihrem Bett waren zu einem Knäuel in der Mitte ihrer Matratze zusammengeworfen. Hättest du Alicia nicht gekannt, wärst du davon ausgegangen, dass sie gar nicht in ihrem Bett war. Aber du kanntest sie und wusstest, dass sie irgendwo in diesem Haufen versteckt war. Du nähertest dich der Seite ihres Bettes und schobst die Laken zurück, um ihre schlafende Gestalt zu enthüllen. Ihr lockiges Haar klebte an ihrem Gesicht und bedeckte ihre Augen vollständig. Du unterdrücktest ein Lachen und rütteltest sie dann vorsichtig an der Schulter.
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Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanfictionSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...