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"Hoffentlich jemand so wunderbaren wie Dich."
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Es waren genau fünf Monate vergangen, seit du deinen Abschluss in Hogwarts gemacht hattest und bei Severus eingezogen warst.
Sein Haus lag praktisch im Nirgendwo und sein nächster Nachbar war durchaus mehr als nur einen Steinwurf entfernt. Das Haus war größer, als du erwartet hattest. Es hatte zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, eine große Küche, ein Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer.
Trotz des vielen Platzes den Severus hatte, waren die einzigen Räume, die regelmäßig benutzt wurden, sein Arbeitszimmer und sein Schlafzimmer. Zuerst kam es dir seltsam vor, dann aber wurde dir klar, dass er bis jetzt nie jemanden gehabt hatte, mit dem er sein Haus hatte teilen können. Also war es nur natürlich, dass das Haus so ungenutzt wirkte. Severus war etwas verlegen geworden, als er dich durch das Haus geführt hatte und zugeben musste, dass es angesichts der fast leeren Räume kaum etwas zum Anschauen gab. Aber es kümmerte dich kein bisschen, dass es nicht gerade schick eingerichtet war.
Es war zu Hause.
Inzwischen war es Mitte Mai, der Frühling war in vollem Gange und der Sommer würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Du und Severus wart seit anderthalb Jahren zusammen und nun hattet ihr euch offiziell dazu verpflichtet, den Rest eures Lebens miteinander zu verbringen.
Musik klang durch das Haus, die Melodie schwebte durch die Luft und erfüllte den Raum mit süßen Klängen. Severus' linke Hand lag auf deinem Rücken, das kühle Metall seines Eherings war durch den Stoff deines Kleides zu spüren. Seine andere Hand lag auf deiner Hüfte und rieb sanfte Kreise, während seine Fingerspitzen zu den Noten des Liedes tanzten. Severus sah immer gut aus, aber heute Abend sah er noch umwerfender aus als sonst. Er trug seinen besten Anzug (natürlich ganz in schwarz) und er war perfekt zurecht gemacht.
Deine Füße bewegten sich synchron mit seinen und jeder Schritt war so beeindruckend wie der vorangegangene.
"Weißt Du, vor all den Leuten zu tanzen ist gar nicht so seltsam, wie ich es mir vorgestellt habe", sagtest du leise zu deinem Mann.
Severus lachte leise in sich hinein, dann sprach er mit genauso leiser Stimme wie du.
"Das will ich doch hoffen. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass wir das tun", stellte er fest.
"Schon, aber damals haben auch alle anderen getanzt. Falls Du es nicht bemerkt hast, jetzt sind wir die Einzigen", grinstest du.
Du musstest zugeben, dass du bei dieser ganzen "erster Tanz als Ehemann und Ehefrau"-Sache etwas gezögert hattest. Es erschien dir ein wenig absurd, auf einer leeren Tanzfläche tanzen zu müssen, während alle anderen zusahen, aber jetzt fühlte es sich wie das normalste auf der Welt an. Severus warf einen kurzen blick auf die eher kleine Menge.
Keiner von euch beiden hatte eine große Hochzeit gewollt. Ihr hattet nur eure engsten Freunde und Menschen, die ihr liebtet dabei haben wollen. Da du in Hogwarts durchaus beliebt gewesen warst, hättest du vermutlich die ganze Schule auf eurer Hochzeit gehabt, wenn du jeden eingeladen hättest, mit dem du befreundet warst. McGonagall konnte sich während der Hochzeitszeremonie die eine oder andere Träne nicht verkneifen. Es erfüllte ihr Herz mit Freude, als sie ihrem lieben Freund dabei zusah, wie er endlich sein Glück fand. Sprout und Flitwick standen Severus nicht so nahe wie McGonagall, aber wie immer freuten auch sie sich für ihn.
Selbstverständlich hattest du dein Versprechen gegenüber Alicia gehalten. Sie war die erste Person gewesen, die eine Einladung erhalten hatte, und sie war mehr als begeistert gewesen, deine Trauzeugin zu sein. Sie hatte alles getan, sich in ihrem vollen Quidditch-Zeitplan Zeit für diesen wichtigen Tag zu nehmen, um für dich da zu sein. Alicia hatte von dem Tag geträumt, an dem sie dich bei deiner Hochzeit sehen würde, und jetzt, da es Wirklichkeit wurde, war es alles, was sie sich für dich erhofft hatte.
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Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanfictionSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...