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"Was soll ich jetzt machen?"
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Der nächste Morgen brach an und so sehr er es hasste weckte dich Severus früh auf. Du hattest die ganze Nacht durchgeschlafen und sahst so zufrieden aus, dass er dich schon beinahe in Ruhe lassen wollte. Er wusste aber, dass du dir Sorgen machtest, dass Madam Pomfrey herausfand, dass du weg warst, also rüttelte er vorsichtig an deiner Schulter um dich zu wecken. Du wachtest auf und wurdest sofort mit den schlimmsten Schmerzen deines Lebens konfrontiert. Dein Knie tat so viel schlimmer weh als am Abend zuvor und war fast um das dreifache angeschwollen.
Severus beugte sich vor und hinterließ einen sanften Kuss auf deiner Stirn. Als er sprach war seine Stimme vom Schlaf noch ganz benommen.
"Es ist Zeit aufzustehen", sagte er. "Es ist halb sieben."
Du nicktest und gabst dabei ein missbilligendes grollen von dir. Wie du wusstest, tauchte Madam Pomfrey immer gegen sieben Uhr im Krankenflügel auf, also musstest du dich beeilen, wenn du vor ihr dort sein wolltest. Als du Severus dabei zusahst, wie er sich seine Roben anzog konntest du das Grinsen, das auf deinem Gesicht erschien, als du beobachtetest, wie er sein Hemd zuknöpfte, nicht unterdrücken. Er bemerkte deinen Blick und lachte leise in sich hinein.
"Deine Gedanken sind immer in der Gosse", bemerkte er.
Du lachtest, während du dich in seinem Bett aufsetztest und dich nicht besonders darauf freutest, zurück in dein Krankenhausbett zu gehen. Du glittst vorsichtig aus dem Bett und hieltst dein Bein so ruhig wie möglich, damit es nicht noch schlimmer wurde. Du verlagertest ein winziges Bisschen deines Gewichts auf dein verletztes Bein, aber das Ergebnis war ein jämmerliches aufheulen. Innerhalb von Sekunden war Severus an deiner Seite.
"Versuche nicht, dein Bein zu belasten", wies er dich an, hob dich vom Boden auf und trug dich in seinen Armen. Severus war um einiges stärker als du erwartet hattest, denn er trug dich mit einer Leichtigkeit, die kaum vorstellbar war. Als er zur Tür ging wandst du dich in seinen Armen und protestiertest.
"Warte, Sev, was ist, wenn uns jemand sieht?", fragtest du besorgt, denn du wolltest keinesfalls erwischt werden.
"Keine Sorge. Die Schüler werden in der nächsten Stunde noch nicht unterwegs sein und ich versichere Dir, dass auch kein anderer Professor in der Nähe sein wird", sagte er und stieß die Tür mit seinem Fuß auf.
Du nicktest erleichter und lauschtest Severus' Schritten und wie sie von den Wänden widerhallten. Du beobachtetest, wie die Augen der Menschen auf den Porträts rund um das Schloss euch beiden folgten, während Severus mit dir durch die Korridore schritt. Du hattest dich schon oft gefragt, was sie im Laufe der Jahre alles gesehen hatten.
"Hast Du gut geschlafen?", fragte Severus und blickte auf deinen Körper hinunter, der in seinen Armen lag.
"Ja. Danke, dass ich letzte Nacht bleiben durfte", sagtest du dankbar. Du warst dir nicht sicher, wie du die Nacht allein im Krankenflügel überstanden hättest.
Deine Fingerspitzen streiften den Stoff seiner Robe und du konntest seine feste Brust durch seine Kleidung spüren. Du bemerktest für einen Moment, wie Severus' Robe beim Gehen dramatisch hinter ihm her wehte. Er bewegte sich immer wie ein Mann auf einer Mission. Du und Alicia hattet immer einen Insider-Witz, dass er wie ein Model auf einem Laufsteg stolzierte.
"Jederzeit. Ich bin froh, dass Du geblieben bist", entgegnete er. "Du brauchst in den nächsten Wochen viel Ruhe."
Das erinnerte dich einmal mehr an den langen Weg den du vor dir hattest. Du würdest mindestens zwei Wochen im Krankenflügel bleiben und es würde vermutlich einen Monat dauern, bis du wieder halbwegs normal gehen könntest. Im Moment lag noch so vieles im ungewissen. Du wusstest nicht, wie schnell du wieder auf die Beine kommen würdest und du hattest keine Ahnung wie weit du in all deinen Klassen zurückfallen würdest. Außerdem warst du dir nicht sicher, ob du dauerhaft hinken würdest. Jedoch gab es eine Sache, die du sicher wusstest.
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Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanficSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...