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"Wann? Seit wann weißt Du davon?"
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Es war die zweite Februarwoche, der erste Monat des Jahres hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt und alle waren froh, dass er nun vorüber war. Ein ganzer Monat war seit deiner Rückkehr von den Weihnachtsferien, deinem Quidditch-Unfall, deinem Aufenthalt im Krankenflügel und deiner inoffiziellen Verlobung vergangen. Es war wirklich ein ereignisreicher Januar gewesen, und du hattest die leise Hoffnung, dass der Februar (und vielleicht sogar der Rest des Schuljahres) friedlich verlaufen würde.
Aber du hättest nicht falscher liegen können.
Während die ersten beiden Februarwochen ruhig und ereignislos blieben, konntest du trotz allem dieses düstere Gefühl in deiner Magengrube nicht abschütteln. Es war ein wirklich unangenehmes Gefühl, das du nur als einen falsch gebrauten Trank beschreiben konntest, der bereit war, jeden Moment los zu brodeln und überzusprudeln. Du konntest dieses Gefühl zwar erfolgreich beiseite schieben, wenn du etwas zu tun hattest, aber es schien zurückzukommen, sobald du nicht mehr durch etwas anderes abgelenkt wurdest.
Langsam fing es an, an dir zu nagen und die Tatsache, dass du nicht genau sagen konntest, was dieses Gefühl auslöste, war ziemlich ärgerlich. Du hattest deinen Nachhilfeunterricht wieder aufgenommen und es lief bei allen gut, du warst im Unterricht ausgezeichnet, die Dinge mit Severus hätten nicht besser laufen können und du hattest sogar noch ein paar Schokofrösche von deinem Ausflug nach Hogsmeade übrig. Alles lief reibungslos und glatt. Aber du hattest immer noch dieses Gefühl, als ob etwas schrecklich schief gelaufen wäre oder als ob noch etwas schiefgehen WÜRDE.
Seit Anfang des Monats hattest du nicht viel von Alicia gesehen. Die Quidditch-Scouts waren derzeit in Hogwarts und suchten nach möglichen Spielern, die sich für ein Profiteam verpflichten würden, um nach dem Abschluss als Profis zu spielen. Im Moment war deine beste Freundin damit beschäftigt, die Feinheiten der verschiedenen Verträge durchzugehen. Zuerst dachtest du, du wärst nur etwas fertig, weil all das nicht mehr für dich in Frage kam, aber auch dieser Erklärungsansatz schien deinen Geist nicht beruhigen zu können.
George und Fred hatten sich von all dem Quidditch-Troubel ferngehalten, hatten aber eine andere Karriereidee, an der sie arbeiteten. Jeder schien mit anderen Dingen beschäftigt zu sein, selbst Draco Malfoy, den du in letzter Zeit nicht oft gesehen hattest. Dummerweise stecktest du gerade in diesem nörgelnden Stimmungstief, das jeden Tag noch ein wenig tiefer zu werden schien. Du versuchtest, es zu ignorieren, indem du für Severus arbeitetest und deutlich mehr Aufsätze und Arbeiten korrigiertest, als du es gewöhnlich tatst. Du warst im Lehrerzimmer angekommen und wartetest auf die Ankunft des Meisters der Zaubertränke. Um die Wartezeit zu überbrücken hattest du bereits angefangen, falsche Antworten mit deiner roten Feder aus Severus' Federkiste, die du ihm geschenkt hattest, durchzustreichen.
Hin und wieder verabredetet ihr euch im Lehrerzimmer, um die Umgebung ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten, aber nur, wenn sonst niemand anwesend war. Das Lehrerzimmer war sehr gemütlich und es war größer als alle Gemeinschaftsräume der vier Hogwarts-Häuser. Du kamst dir hier immer etwas fehl am Platz vor, da du dir sicher warst, dass noch kein anderer Schüler jemals wirklich hier drin gewesen war. Aber Severus hatte dir versichert, dass es in Ordnung war und dass die meisten Professoren das Lehrerzimmer nur selten nutzten.
Als er endlich eintrat, waren seine Schritte schwer wie immer und er grinste vor sich hin, als er dich bereits hart arbeiten sah.
"Hallo, meine Liebe", grüßte er, beugte sich herunter und gab dir einen schnellen Kuss.
Du erwidertest den Kuss nicht wirklich, zu sehr in deiner seltsamen Stimmung gefangen, um dir etwas Mühe zu geben. Er schien es nicht bemerkt zu haben, aber er bemerkte durchaus, das etwas nicht stimmte.
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Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanfictionSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...