Kapitel 15: Unterm Radar

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"Ich bin zuversichtlich, dass unsere gemeinsame Zeit über dieses Halbjahr hinausgehen wird."

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Das Quidditch-Training am nächsten Morgen war alles andere als angenehm. Nach deiner langen Nacht mit Severus überhörtest du am nächsten Morgen das Klingeln deines Weckers, was dazu führte, dass du fast zehn Minuten zu spät zum Training kamst. Als du aufwachtest, sprangst du aus dem Bett, bereutest dies aber augenblicklich, da sich zwischen deinen Beinen alles wund anfühlte. Der Schmerz strahlte bis zu deinen Füßen aus und verlangsamte dich nicht unerheblich.

Um es kurz zu machen, du hattest dich in deinem ganzen Leben noch nie so unwohl gefühlt, während du auf einem Besen gesessen warst.

Es war ein schmerzhaft langes Training und es hatte dich ausgezehrt. Nie warst du glücklicher darüber, für den Rest des Tages zurück in dein Bett kriechen zu können. Und so gerne du dich noch für einen weiteren Tag in deinem Schlafsaal verkrochen hättest, der Montag kam schnell und läutete den Beginn einer neuen Woche ein.

Inzwischen war die erste Novemberwoche. Die Halloween-Stimmung war genauso schnell verflogen, wie sie gekommen war. Der Ball war nun eine längst vergessene Erinnerung in den wankelmütigen Köpfen der Hogwarts-Schüler, darum liefen die Dinge wieder wie gewohnt. Während alle anderen das Fest bereits in ihren Hinterkopf gedrängt hatten, fühlte sich der Abend für dich immer noch sehr präsent an. Den ganzen letzten Tag über hatte dich diese Nacht schwer beschäftigt.

Du konntest nicht aufhören daran zu denken. Du konntest nicht aufhören an ihn zu denken.

Die Art, wie sich seine Hände auf deinem Körper anfühlten und wie seine Stimme so köstlich in deinen Ohren klang, war berauschend. Diese Gedanken schickten ein Feuer über deinen Körper, das nur er löschen konnte. In den letzten zwei Monaten war dir eine Sache klar geworden.

Du warst verrückt nach Severus Snape.

Zaubertränke war jetzt aus einem ganz anderen Grund als früher dein Lieblingsfach. Du konntest nun an die Grenzen gehen und austesten, wie weit du Severus an seine Grenze bringen konntest. Bei mehr als nur einer Gelegenheit warst du in deiner freizügigsten Bluse erschienen und hattest deine Robe gerade so weit geöffnet, dass er einen Blick erhaschen konnte. Immer wieder schimpfte er dich dafür, dass du die Unterrichtszeit nutztest, um ihn zu reizen, aber nichts schien dich davon abhalten zu können. Dir war klar, dass er es tief im Inneren liebte.

Heute jedoch hattest du nicht die Energie, dich mit ihm anzulegen. Zwischen dem anstrengenden Wochenende und dem harten Quidditch-Training brauchtest du noch eine weitere Nacht guten Schlafs, ehe du wieder ganz du selbst warst. Zaubertränke war deine letzte Stunde an diesem Tag, aber Severus hatte eine Liste mit Dingen, die du erledigen musstest.

"Auf Seite 143 sehen Sie eine detaillierte Beschreibung des Trunk des Friedens und wie er verwendet wird. Bis zu unserer nächsten Stunde erwarte ich einen zwei-seitigen Aufsatz", befahl er und beendete damit den Unterricht.

Vereinzeltes Stöhnen und Grunzen war im ganzen Raum zu hören, während Snape die Hausaufgabe aufgab. Was für ein großartiger Start in die Woche. Alle verließen das Klassenzimmer für Zaubertränke, wobei im Grunde beinahe jeder über den anderen kletterte, um als erster herauszukommen. Severus' strenges Verhalten wurde weicher, sobald ihr allein wart.

"Du warst heute ruhig", stellte er fest und streckte dir eine Hand entgegen.

"Ich bin müde", erklärtest du und nahmst die dir angebotene Hand. "Langes Wochenende."

Er grinste. Das wusste er nur zu gut. Er zog dich von deinem Stuhl und schmiegte dich an ihn. Unter deinen Fingerspitzen konntest du den Stoff seiner schwarzen Robe fühlen. Sein Umhang war überraschen weich und roch nach frischen, sauberen Laken. Du fühltest dich so wohl bei ihm.

Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt