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"Ich habe Grund zu der Annahme, dass Sie beide decken."
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In dieser Nacht bekamst du kein Auge zu. Dein Bett war quälend unbequem und egal wie sehr du dich hin und her wälztest, du konntest nicht auch nur ein Gramm Müdigkeit spüren. Natürlich war dein beschissenes Bett überhaupt nicht daran schuld. Du konntest nur an das schreckliche Treffen denken, zu dem du in den Morgenstunden gerufen werden würdest. Deine Nerven waren so am Ende, dass du die Angst am ganzen Körper spüren konntest.
Das Ministerium jagte dir Angst ein. Diese Behörde war das Oberhaupt der magischen Welt und im Grunde konnte man sie auch als den obersten Vorstand von Hogwarts ansehen. Das Ministerium hatte so viel Macht, dass du es dir kaum vorstellen konntest. Der Gedanke daran, dass alles vor deinen Augen zu Schutt und Asche zerfallen könnte, wenn du deine Karten nicht bedacht ausspieltest, war entsetzlich erschreckend.
Am meisten Sorgen machtest du dir aber um Severus. Dem Klang seiner Stimme nach zu urteilen, hatten sie versucht, ihm etwas schreckliches einzureden. Sie hatten versucht, die Situation in etwas zu verwandeln, das sie nicht war. Sie hatten versucht, dich so aussehen zu lassen, als hättest du ihn nur wegen seiner Erfahrung benutzt. Es war wirklich ein widerlicher Gedanke, weil du Severus niemals auf diese oder eine andere Weise benutzen würdest. Alles was du jemals zu Severus gesagt, oder mit ihm getan hattest, war echt gewesen.
Und jetzt hattest du Angst, dass sich all das in Luft auflösen würde.
Sobald du aufgestanden warst, informierte dich Dumbledore darüber, dass er sich in einer Stunde mit dir treffen wollte. Er musste dir nicht sagen, worum es ging, denn ihm war klar, dass du bereits eine Ahnung hattest, was vor sich ging. Du spieltest mit deiner Halskette herum, während du mit Dumbledore in denselben Raum gingst, in dem Severus' Befragung abgehalten worden war. Die Stimmung auf eurem Weg dort hin war angespannt und du hattest das Gefühl, ohnmächtig zu werden.
"Professor?", fragtest du den Mann, der neben dir ging.
Er sah dich nicht an. Sein Blick war nach vorne gerichtet, sein Gesichtsausdruck wie immer. Voller Gedanken und Gelassenheit.
"Ja, [Y/N]?", antwortete er.
"Wie viel Ärger haben Sev und ich?", fragtest du kleinlaut.
Dumbledore kicherte und rückte die Halbmondbrille auf seinem Nasenrücken zurecht.
"Das Zaubereiministerium macht keine Höflichkeitsbesuche", erklärte er. "Die Wahrheit zu sagen ist oft schwer."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue drehtest du den Kopf, um den alten Zauberer anzusehen.
"Ich schäme mich nicht für Severus oder irgendetwas, das wir getan haben", stelltest du klar. "Aber es zuzugeben fühlt sich falsch an, aber... daran ist nichts falsch."
Dumbledore reagierte kaum.
"Regeln gibt es aus einem Grund. Wenn ich allen Schülern erlauben würde, mit Professoren so in Kontakt zu kommen, wie Sie und Severus es tun... wäre das kein schöner Anblick", erklärte er.
Das war sicherlich ein interessanter Gedanke. Du dachtest an die Professoren, die seit Jahrzehnten an der Schule waren. Dann fragtest du dich, ob einer von ihnen jemals mit einem Schüler oder einer Schülerin zusammen gewesen war, der schon lange seinen Abschluss gemacht hatte.
"Was macht dann Severus und mich zu einer Ausnahme für Sie?", fragtest du verwundert.
Dumbledore lächelte sanft und begegnete schließlich deinem Blick.
"Ihr liebt euch. Das reicht mir", verkündete er. "Allerdings kann ich das Ministerium nicht kontrollieren. Diese Angelegenheit liegt nicht mehr in meinen Händen."
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Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)
FanfictionSeverus Snape hat einen Ruf zu wahren, darum stellt er seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Er überarbeitet sich so sehr, dass ihm eine Assistentin zugewiesen wird. Du bist freundlich und höflich, aber du wirst keine Respektlosigkeiten toleriere...