Kapitel 1
Zendayas pov:
„Wen haben wir denn da? Die kleine Zendaya. Hast du wieder die Sachen von deinem Daddy an. Kauf dir doch endlich mal selbst was, bevor dein Daddy nackt rumlaufen muss.“
Timo schubst mich hart gegen die roten Spinde und kommt mir dann mit seinem Gesicht ganz nah: „Du weißt, dass morgen Zahltag ist. Wenn du kein Geld dabei hast, gibt's Stress!“
Er schubst mich nochmal extra hart gegen den Spind und zieht dann lachend mit seinen Kumpels ab.
Ich richte das viel zu große braun karierte Hemd von meinem Dad wieder her und gehe dann mit meinen Sachen in Richtung meiner Klasse. Nachdem ich mich auf mein Platz gesetzt habe, kommt Mrs. Bright - unsere Biologielehrerin - rein. Neben ihr ein blonder Junge, ungefähr so alt wie ich und unglaublich hübsch. Die kurzen blonden Haare und die himmelblauen Augen lassen ihn wirklich süß wirken. Durch die gute Figur, welche von einem grauen Hoodie und einer dunklen Jeans geziert wird und das freundliche Lächeln, welches sein Gesicht erhellt, sieht er fast so aus, wie einer dieser Surferboys.
„Das ist Tobi Gellon, er wird ab heute in eure Klasse gehen, also seid bitte nett zu ihm“, verkündet Mrs. Bright.
„Stellen Sie sich doch mal kurz vor“, wendet sie sich dann an den Jungen.
„Hi, also, ich bin Tobi, bin noch siebzehn, aber ich werde bald achtzehn Jahre alt und mein Hobby ist Football spielen. Ich komme aus L.A., aber wir mussten hier nach Idaho umziehen, weil mein Dad ein neues Jobangebot bekommen hat. Gibt's noch Fragen?“, er sieht in die Runde.
Pia, eines der beliebtesten Mädchen dieser Schule, meldet sich und Tobi nimmt sie dran.
„Hast du eine Freundin?“, fragt sie Augen klimpernd.
Einige stöhnen genervt auf, andere, so auch ich, verdrehen die Augen und wieder andere sehen Tobi erwartungsvoll oder neugierig an.
„Ne, ich bin Single, aber vielleicht ändert sich das ja bald.“
Er sieht sich im Raum um, bis sein Blick an mir hängen bleibt. Er grinst und zwinkert mir dann zu. Das Blut steigt mir ins Gesicht und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ich gerade so rot, wie eine Tomate bin.
„Okay, Sie können sich aussuchen, wo Sie sitzen wollen“, meint Mrs. Bright jetzt.
Tobi nickt und geht dann genau auf meinen Tisch in der letzten Reihe zu.
„Darf ich?“
Er zeigt auf den Stuhl neben mir. Ich nicke nur und ziehe meine Sachen, die ich dort hingelegt habe, rüber auf meine Seite. Er setzt sich neben mich und lächelt mich dann an, dabei bilden sich auf seinen Wangen kleine Grübchen.
Wie süß!
Ich zwinge mich zu einem kurzen Lächeln, blicke dann aber wieder nach vorne.
Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll. Die meisten aus meinen Kursen mögen mich nicht und wollen nichts mit mir zu tun haben. Ich habe nur einen Freund, Dexter, und dieser geht nicht auf meine Schule, ich sehe ihn nicht mal wirklich oft, was daran liegt, dass er in Australien lebt.
Mit Grace und Heather, zwei Freunden meines Bruders verstehe ich mich zwar auch gut, aber die beiden sind eher Bekannte, wirklich oft sehen wir uns auch nicht, da sie in Parma wohnen, was ein Stück von Wilder entfernt ist.
***
„Wie heißt du eigentlich?“, fragt Tobi mich, als wir gerade Richtung unseres Bio Raums gehen.
„Zendaya.“
„Schöner Name. Und wie alt bist du?“, fragt er weiter.
„Siebzehn.“
„Cool, ich auch. Wann hast du Geburtstag?“
Warum muss er so viel fragen? Ich hasse es, mit anderen zu reden, weil ich einfach so schlecht darin bin. Ich weiß selbst nicht wieso, aber ich bin halt einfach ein Mensch, der lieber zuhört, statt zu reden.
„Am neunten Mai. Du?“
Smalltalk ist auch so ein Ding, das ich nicht gut kann und überhaupt nicht mag.
„Dreizehnter Dezember, also nächsten Dienstag. Früher habe ich immer mit meinen Freunden eine große Party gemacht, aber die wohnen ja immer noch in Los Angeles, das geht also nicht. Und hier habe ich auch noch keine Freunde, ich glaube auch nicht, dass ich innerhalb einer Woche viele Freunde finden kann. Aber hey, vielleicht hast du ja Lust, mit mir zu feiern. Wir sind doch jetzt sowas wie Freunde, oder?“
Ich nicke nur, bin zu unfähig zu reden.
Er will mit mir befreundet sein?
Er bezeichnet uns schon als Freunde?
Er will, dass ich auf seinen Geburtstag komme?
Zu viele Fragen, die in meinem Kopf herumschwirren.
Es ist für mich einfach was Neues, dass ich so schnell Freundschaft schließe. Selbst die drei Freunde, die ich habe, waren zuerst nur mit meinem Bruder befreundet.
***
Nach Bio und Mathe hatten wir noch zusammen Kunst. Tobi hat die gleichen Fächer, wie ich, das ist ganz gut, so können wir nämlich immer zusammen dort hingehen.
Wir haben gerade Mittagspause, zuerst waren wir in der Cafeteria und haben zu Mittag gegessen, jetzt zeige ich Tobi alles von der Schule, was er noch nicht gesehen hat.
Er ist echt nett, ich denke, wir werden wirklich mal gute Freunde. Ich habe von ihm erfahren, dass er mit seinen Eltern in einem großen Haus ganz in der Nähe von mir wohnt. Geschwister hat er im Gegensatz zu mir keine, dafür aber zwei Wellensittiche: Mr. und Mrs. Peep. Witzige Namen, ich frage mich, ob sie wirklich so viel zwitschern, wie Tobi erzählt.
Außerdem habe ich erfahren, dass Tobi schon zwei Freundinnen hatte, mit der einen hat er sich getrennt, weil sie ihm zu anhänglich war und die andere wollte keine Fernbeziehung, weshalb sie kurz vor Tobis Umzug hier her Schluss gemacht haben.
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Shit happens
RomanceDie Tränen laufen mir über die Wangen und ehe ich mich versehe, breche ich auch schon in seinen Armen zusammen. „Ich hasse mein Leben! Ich will einfach nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Warum muss ich noch leben? Warum kann ich nicht sterben? Warum...