no happy christmas?

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Kapitel 15

Zendayas pov:

Als ich gegen halb vier aus der Schule nach Hause komme, ist das Erste, was ich tue, mir ein kleines Müsli zu machen und damit in mein Zimmer zu gehen, um endlich das Bild für meinen Bruder und Eve fertig zu bekommen. Ich sitze schon seit Wochen daran und bekomme es einfach nicht hin. Die Gesichter sind unfassbar schwer und auch Leons Hand an Eves Taille will mir nicht wirklich gelingen. Egal wie oft ich es versuche, es klappt einfach nicht und das regt mich unfassbar auf.

Plötzlich höre ich, wie unten das Telefon klingelt, was mich allerdings nicht wirklich interessiert. Wahrscheinlich sind es sowieso nur Kunden meiner Mom, die ihre Handynummer nicht haben. Mein Bruder ruft nur auf meinem Handy an und meine Mom meldet sich nie bei uns. Sie schreibt höchstens mal eine Nachricht.

Auch Steve scheint es nicht für nötig zu halten mal seinen Film zu stoppen, um ans Telefon zu gehen, dabei sitzt er direkt daneben.

Da niemand ran geht, hört das Klingeln auf, ertönt ein paar Minuten später jedoch erneut.

„Zendaya! Geh doch mal an das verdammte Ding ran, meine Fresse! Es nervt.“

Seufzend stehe ich auf und laufe durch den weiß gestrichenen Flur, die steinernen Treppen nach unten und zu unserem Telefon, welches im Büro auf einer der weißen Kommoden steht.

Mit einem Blick auf das Display stelle ich fest, dass es doch meine Mom ist, also gehe ich mit einem riesigen Lächeln auf den Lippen ran. Zwar bin ich schon ein wenig sauer, dass sie nie da ist, aber um so mehr freue ich mich, wenn sie sich mal bei mir meldet.

„Hey Mom! Wie geht's dir?“

„Hallo mein Schatz. Mir geht's gut, nur die Arbeit stresst mich mal wieder. Wie geht's euch?“

„Mir geht's auch gut“, lüge ich sie an, so wie immer.

„Und Steve?“, fragt sie weiter.

Augenverdrehend blicke ich zu dem braunhaarigen Mann in dem schwarzen Bürostuhl, welcher sich gerade grinsend näher an den Bildschirm lehnt. Da ich mir das definitiv nicht länger anschauen möchte, verlasse ich den dunklen Raum und setze mich im Wohnzimmer auf die cremefarbene Ledercouch.

„Dem geht's super. Mom, ich vermisse dich.“

„Oh, ich weiß, mein Schatz. Ich euch doch auch, aber wir müssen uns leider noch etwas gedulden.“

Was soll das denn heißen?

„Gedulden? Ich dachte, du kommst am Samstag.“

„Nein Schatz. Mein Chef will, dass ich noch länger bleibe. Einer der Kollegen ist krank geworden und es gibt niemanden, der sich sonst in diesem Gebiet auskennt. Ich bleibe noch länger hier in New York und komme erst am Dreißigsten zurück. Tut mir leid“, teilt sie mir mit.

Fassungslos schüttel' ich den Kopf.

Das kann doch nicht wahr sein. Ständig ist sie unterwegs und lässt mich alleine zu Hause und dann kann sie nicht mal an Weihnachten kommen? Ich verstehe es einfach nicht.

„Und Weihnachten soll ich alleine verbringen oder was?“, frage ich jetzt aufgebracht.

„Du bist nicht alleine, Steve ist bei dir und ich verspreche dir, dass ich euch morgens anrufe.“

Shit happensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt