Kapitel 26
Zendayas pov:
„Weißt du was? Wir treffen uns einfach heute. Ich habe gehört, es gibt hier eine Schlittschuhbahn. Wie wäre es, wenn wir dort nach der Schule hingehen?“, grinst mich Tobi überzeugt an.
Wir sitzen in der überfüllten Cafeteria, jeder mit einem blauen Tablett vor der Nase.
„Hört sich gut an“, stimme ich zu.
Denn auch wenn ich noch ein wenig wütend auf Tobi bin, ist es immer noch besser etwas zu unternehmen, statt alleine zu Hause zu sein. Zumal ich ja nicht ewig sauer auf ihn sein kann.
Nach der Schule sitzen wir also in seinem Auto und fahren in die Innenstadt, wo die Eisbahn sein soll.
Scheinbar war ich die Einzige, die nichts von dem Ganzen mitbekommen hat, denn es ist unfassbar voll. Nur mit Glück finde ich einen Parkplatz.
Wir lassen unsere Schulsachen im Auto und stellen uns in die Schlange der Kasse.
Als wir uns jeder ein Ticket und Schlittschuhe geholt haben, begeben wir uns auf die Bahn.
Da ich nicht die beste Läuferin bin, halte ich mich überwiegend am Rand fest, doch mit der Zeit wird es immer besser und ich kann sogar ein Stück freihändig fahren.
Tobi ist viel besser als ich. Er skatet immer wieder vor und kommt rückwärts wieder zu mir gefahren. Ab und zu macht er auch mal eine Drehung oder Sprünge.
Ich bewundere ihn wirklich für sein Können.
„Hey, schau mal dort drüben!“, ruft er plötzlich und zeigt auf die andere Seite.
Ich folge seinem Blick, erkenne allerdings nur den riesigen Fernseher, auf dem Musikvideos abgespielt werden, sowie mehrere Personen, die genauso wie wir hier ihren Spaß haben.
„Da ist Jeffrey“, erklärt er mir.
Oh nein!
Wenn Jeffrey da ist, sind Timo und David auch hier.
Und tatsächlich.
Als die Gruppe Frauen weiterfährt, kann ich die drei Jungs erkennen.
Sie werfen sich mit dem Schnee, der an den Seiten liegt, ab und scheinen dabei mächtig Spaß zu haben.
„Komm, wir fahren zu ihnen“, schlägt Tobi vor.
„Wollen wir nicht lieber hier bleiben? Ich mag die drei nicht so gerne“, erkläre ich ihm und hoffe, dass es für ihn in Ordnung ist.
„Natürlich. Das wusste ich nicht. Aber hast du was dagegen, wenn ich ihnen kurz Hallo sage?“
„Nein, alles gut. Geh ruhig.“
Zwar möchte ich nicht so gerne alleine sein, aber Tobi wird ja sofort wieder zurückkommen.
Der blonde Junge lächelt mich dankbar an und skatet dann einmal quer über die bunt beleuchtete Eisbahn auf die drei Jungs zu.
Ich bleibe hier stehen, um auf ihn zu warten und lasse in der Zeit meinen Blick über die Bahn schweifen.
Sie ist ziemlich groß für unsere kleine Stadt, aber wirklich schön.
An dem äußeren Gerüst befinden sich überall Scheinwerfer, die buntes Licht auf das Eis werfen. An jeder Ecke ist ein Lautsprecher, aus denen die Musik der Videos ertönt. Außerhalb der Schlittschuhbahn sind verschiedene Stände, wo es Essen und Trinken gibt, außerdem der Schlittschuhverleih und Schließfächer, wo man seine Wertsachen deponieren kann.
Alles in allem ist es wirklich schön.
Ich blicke wieder zu Tobi, da er schon länger weg ist.
Er unterhält sich immer noch mit den anderen, wobei sie viel Spaß zu haben scheinen.
Sollte ich mal zu ihm fahren?
Ich könnte mich ja in die Nähe stellen und dort warten. Ich komme mir sowieso dämlich vor, wie ich hier alleine stehe und nichts mache.
Also laufe ich auf die andere Seite und stelle mich ein Stück von den Jungs entfernt hin.
„Das ist wirklich bescheuert“, lacht David.
Ich drehe mich weg, da ich die vier nicht belauschen möchte.
„Sie war voll sauer, weil ich in den Ferien keine Zeit für sie hatte“, erzählt Tobi jetzt.
Nun wende ich mich doch zu ihnen.
„Warum hängst du auch mit der ab?“, fragt Jeffrey und streicht sich währenddessen durch die schwarzen Haare.
Tobi zuckt mit den Schultern.
„Sie ist einfach nur dumm. Ich weiß echt nicht, was bei der schiefgelaufen ist, aber scheinbar haben ihre Eltern bei ihrer Erziehung versagt“, meint Timo.
Das trifft mich härter, als es sollte, denn meine Eltern sind ein wunder Punkt, den man in meiner Gegenwart nicht unbedingt ansprechen sollte.
„Und du warst mal mit ihr zusammen“, macht sich Jeffrey über den braunhaarigen Footballer lustig.
„Du warst mit Zendaya zusammen?“, hakt Tobi verwirrt nach.
Sie reden also wirklich über mich.
Bei Timo, Jeffrey und David ist es nichts
Neues. Ich habe nichts anderes von ihnen erwartet. Aber bei Tobi macht es mich wirklich traurig.
Ich dachte, wir wären Freunde, aber er sieht es wohl doch anders.
Wahrscheinlich war es auch Absicht, dass er in den Ferien keine Zeit hatte. Er wollte nichts mit mir unternehmen.
Ich fühle mich wirklich mies, weil ich ihm vertraut habe. Vielleicht habe ich ihm nicht viel aus meinem Leben erzählt - was im Endeffekt wohl auch gut war - aber ich dachte, dass er mich mögen würde, so wie ich ihn.
Enttäuscht von Tobi und mir selbst fahre ich einfach weg, ohne zu sehen, wohin überhaupt.
In meinen Augen haben sich schon Tränen gebildet und ich kann alles nur noch verschwommen wahrnehmen.
Aber ich werde jetzt definitiv nicht weinen. Nicht hier, nicht jetzt und nicht wegen sowas.
Mühsam versuche ich die Tränen wegzublinzeln und wieder klar sehen zu können, aber es funktioniert nicht.
Und so kann ich auch nicht rechtzeitig reagieren, als plötzlich jemand auf mich zugerast kommt.
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Shit happens
Storie d'amoreDie Tränen laufen mir über die Wangen und ehe ich mich versehe, breche ich auch schon in seinen Armen zusammen. „Ich hasse mein Leben! Ich will einfach nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Warum muss ich noch leben? Warum kann ich nicht sterben? Warum...