Kapitel 33
Zendayas pov:
„Hier ist es“, teile ich Luca mit und deute auf den Juwelierladen.
„Zum Glück“, murmelt der Lockenkopf neben mir.
Es hat mittlerweile aufgehört zu schütten und tröpfelt nur noch leicht, doch das würde keinen Unterschied machen. Unsere Kleidung ist völlig durchnässt und es ist unglaublich kalt.
Wir betreten den kleinen Laden, in dem sich nur zwei Personen befinden. Ein älterer Herr, vermutlich ein Kunde, und Mr. Elton.
Er schaut zu uns rüber und als er mich erkennt, verändert sich sein Blick. Besorgt kommt er auf uns zu.
„Zendaya, schön dich mal wieder zu sehen! Warum läufst du denn im Regen herum? Du wirst noch krank.“
„Wir sind mitten in das Unwetter geraten und haben kein Auto, um nach Hause zu kommen. Ich dachte, wir könnten bei euch abwarten, bis der Regen vorbei ist und uns etwas aufwärmen“, erkläre ich dem grauhaarigen Mann.
„Natürlich. Geht nur noch. Grace und Heather haben bestimmt trockene Klamotten und vielleicht macht euch Ilvie einen Tee.“
Ich lächel' dankbar und nehme Luca mit nach oben in die Wohnung der Familie.
„Hey Zen! Lange nicht gesehen“, begrüßt mich Grace.Das schwarzhaarige Mädchen lächelt mich fröhlich an.
„Ach du Scheiße! Wie siehst du denn aus?“, kommt es von Heather.
„Es regnet draußen“, kommt die knappe Erklärung von mir.
„Sei nicht so unfreundlich, sondern geb dem Jungen trockene Klamotten“, meint Grace zu ihrem Bruder und zieht mich dann an der Hand hinter sich her in ihr Zimmer.
Sie kramt in dem schwarzen Schrank, bevor sie mir einen dunkelblauen Longsleeve und eine hellblaue Jeans in die Hand drückt.
Aus dem Bad gegenüber bringt sie mir ein Handtuch und lässt mich dann alleine, damit ich mich umziehen kann.
Kurz darauf begebe ich mich in das kleine Esszimmer der Eltons.Luca sitzt bereits am Esstisch. Seine Haare sind noch leicht nass und fallen ihm in süßen Locken ins Gesicht. Und der große Hoodie von Heather steht ihm perfekt. Aber vermutlich würde er sogar in einem pinken Kleid gut aussehen.
Neben ihm entdecke ich Grace in ihrem hübschen weißen Oberteil und Heather in seiner Tenniskleidung.Ich setze mich zu den Dreien an den Tisch und unterhalte mich mit ihnen, bis Mrs. Elton mit einer Kanne Tee hineinkommt.
Luca und ich begrüßen die Frau, greifen dann jedoch sofort zum Tee. Trotz der warmen und vor allem trockenen Kleidung ist mir immer noch kalt und Luca scheint es nicht anders zu gehen.
„Ich gehe dann mal wieder runter. Sollte irgendwas sein, kommt ihr einfach“, teilt uns Mrs. Elton mit und verlässt die Wohnung.
„Der Regen wird wohl noch eine Weile andauern“, meint Grace mit Blick aus dem Fenster gegenüber von uns.
„Dann müssen die beiden eben noch hier bleiben. Wir haben ja sowieso nichts anderes zu tun“, bestimmt Heather.
Er richtet seine hellbraunen Haare und steht auf, um zum Fernseher zu gehen und aus einer Schublade vier Controller zu holen.
Wir setzen uns auf die weiße Couch und starten eins dieser Videospiele, in denen ich unfassbar schlecht bin, weil ich keine spiele.
„Ach Zendaya“, kommt es schmunzelnd von Heather, als ich mal wieder einen Zug verpasse und Grace und Luca, welche in einem Team sind, einen Punkt bekommen.
„Tut mir leid. Ich kann sowas nicht“, entschuldige ich mich, muss aber selbst grinsen.
„Ich bringe es dir bei.“
Er steht auf, streicht sein Oberteil glatt, richtet die Hose und fährt sich durch die Haare.
„Sieh genau zu!“
Heather stellt sich mit einem Bein nach vorne, das andere ist etwas weiter hinten. Dann macht er einen Schlag.
Ich komme neben ihn und will ihm nach machen, doch mein Schlag endet damit, dass der Ball an meinem Spieler vorbeifliegt.Die anderen lachen mich aus.
„Komm her, ich helfe dir“, meint Heather und stellt sich hinter mich.
Er legt seine rechte Hand an meinen hinteren Arm und die linke an den vorderen Arm, dann machen wir zusammen den nächsten Schlag.
Und tatsächlich, es funktioniert.Glücklich bedanke ich mich bei ihm und versuche den nächsten Schlag selbst.
Zwar mache ich keinen Punkt, aber immerhin treffe ich den Ball.***
„Und du und Heather?“, hakt Luca nach.
„Wir sind Freunde“, erkläre ich, während wir unsere nasse Kleidung aufhängen.
„Freundschaft plus oder was?“
Entsetzt schüttel' ich den Kopf: „Nein! Oh Gott, wie kommst du denn darauf? Heather ist schon seit Jahren in einer Beziehung.“
Luca nickt und folgt mir aus dem Bad in mein Zimmer.
„Er hat dich aber anders angesehen“, murmelt er.
„Wie denn?“
Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen. Luca setzt sich mir gegenüber auf den Schreibtischstuhl und verschränkt die Arme vor der Brust.
„So wie man eben jemanden anschaut, auf den man steht.“
Ich schüttel' den Kopf. Das kann er doch nicht ernst meinen.
Heather und ich verstehen uns schon immer gut. Aber er ist nicht mehr als ein Freund für mich. Und andersrum ist es genauso. Er ist in einer glücklichen Beziehung, schon seit über drei Jahren. Er schwärmt von ihr, als wäre sie ein Engel und das ist sie wirklich. Ich kenne Billie nur flüchtig, aber was ich mitbekommen habe, war nur Positives.
„Warum interessiert dich das überhaupt?“, will ich wissen.Luca zuckt nur mit den Schultern: „Er hat dich berührt, als wollte er jederzeit mit dir ins Bett steigen.“
„Wie fasst man denn jemanden an, den man ins Bett bekommen möchte?“, frage ich provozierend nach.
Was mir den Mut dazu gibt, weiß ich selbst nicht, aber es fühlt sich gut an.
Er mustert mich eine Weile, bevor er entschlossen aufsteht und mir die Hand reicht. Ich nehme sie an, lasse mich von ihm auf die Beine ziehen und halte mich an seinen Schultern fest.„Ich kann dir nur sagen, was ich tun würde“, flüstert er.
„Dann zeig es mir“, hauche ich zurück.
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Shit happens
RomanceDie Tränen laufen mir über die Wangen und ehe ich mich versehe, breche ich auch schon in seinen Armen zusammen. „Ich hasse mein Leben! Ich will einfach nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Warum muss ich noch leben? Warum kann ich nicht sterben? Warum...