no time

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Kapitel 25

Zendayas pov:

„Viel Spaß“, ruft mir meine Mom zum Abschied zu.

Sie kam an Silvester doch noch.

Nachdem mich Luca zurückgebracht hatte, war sie da und hat sich ziemlich Sorgen um mich gemacht. Sie und mein Bruder wollten gerade losfahren, um mich zu suchen.

Sie wollte eigentlich schon früher kommen, allerdings war in New York ein starkes Unwetter, weshalb vorübergehend alle Flüge gestrichen wurden. Also musste sie warten, bis das nächste Flugzeug losfliegen durfte.

Und sie kam nicht allein, sie brachte einen süßen Welpen mit. Ein schwarzer Terrier. Sie hat ihn aus einem Tierheim adoptiert, um ihn mir zu Weihnachten zu schenken. Sie meinte, Racer - so haben wir ihn genannt - soll für mich da sein, wenn ich mich allein fühle. Und das ist er auch.

In den restlichen Ferientagen habe ich mich häufiger einsam gefühlt. Denn nicht nur meine Mom hat mehr Zeit mit Steve als mit mir verbracht, auch Tobi hatte scheinbar keine Lust auf mich. Jedes Mal, wenn ich ihn gefragt habe, ob wir uns mal treffen wollen, hat er abgesagt, mit der Ausrede, er hätte keine Zeit. Doch wenn ich seine Storys bei Instagram angeschaut habe, war er immer auf Partys hier in der Nähe oder hing zu Hause herum.

***

In der Schule begebe ich mich zum ersten Klassenraum, wo ich nun Bio habe.

Timo und seine Jungs verschonen mich wohl heute. Muss daran liegen, dass es der erste Schultag ist. Oder sie schwänzen die ersten Stunden und kommen erst später.

„Hey, wie geht's?“, begrüßt mich Tobi fröhlich.

Eigentlich hatte ich beschlossen, auf beleidigt zu tun, aber er war mein einziger Freund, weshalb ich jetzt meine Meinung änderte und einfach schweigen wollte.

„Gut. Wie geht es dir?“, stelle ich die Gegenfrage.

„Ich bin müde, aber sonst super.“

Ich nicke und packe meine Bücher aus.

„Was hast du in den Ferien gemacht?“, hakt Tobi nach.

„Nicht sehr viel. Meine Mom hat mir einen Hund geschenkt, mit dem war ich oft draußen. Und du so?“

„Über Weihnachten war ich in Los Angeles und hab dort alte Freunde besucht. Die zweite Woche war ich zu Hause und hab bisschen gechillt.“

„Ich dachte, du hättest keine Zeit“, traue ich mich nun doch zu sagen.

Er schweigt kurz, scheint zu überlegen, bevor er mir antwortet: „Ich hatte auch nicht viel Zeit. An Silvester kam unsere Familie, da musste ich zu Hause sein und danach habe ich mich mit ein paar Freunden getroffen. Tut mir leid, dass ich keine Zeit für dich hatte.“

„Schon okay“, ich zwinge mir ein Lächeln auf und hole dann einen Stift aus meinem Mäppchen, da unsere Lehrerin, die soeben hineingekommen ist, etwas an die Tafel geschrieben hat.

Natürlich macht es mich traurig, dass Tobi sich nicht mal einen Tag für mich nehmen konnte, aber ich finde es schlimmer, dass nur ich mich gemeldet habe. Er hätte wenigstens mal fragen können, wie es mir geht oder was ich mache, aber es kam nichts. Nichtmal als ich ihn angeschrieben habe.

Aber ich denke, ich sollte mir da keine Gedanken drüber machen. Vielleicht hat er es einfach nicht für nötig gehalten, weil wir uns ja jetzt wiedersehen.

Shit happensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt