Kapitel 6
Zendayas pov:
Ich streife mir einen fliederfarbenen Hoodie über den Kopf und schlüpfe in eine weite grau-verwaschene Jeanshose. Meine braunen lockigen Haare binde ich an meinem Hinterkopf zu einem lockeren Dutt zusammen und lasse vorne ein paar Strähnen raus hängen.
Auch schminke ich mich, allerdings nur ein wenig Mascara und Lidschatten.
Auf die Lippen kommt wie jeden Morgen etwas von dem wild berry lipstick. Mein lieblings Lipgloss. Er hilft total gut gegen trockene Lippen, außerdem lässt er sie schön glänzen und riecht und schmeckt zudem auch noch gut.Nicht dass ich ihn essen würde, aber ich habe doch schon ein zwei mal was davon in den Mund bekommen, wenn ich zum Beispiel über meine Lippen lecke um sie zu befeuchten.
Mit meinem grauen Rucksack, der früher mal meinem Bruder gehört hat, den er aber jetzt nicht mehr braucht, laufe ich dann die weißen Treppe runter.
Frühstücken tue ich nie, allerdings mache ich Steve sein Porridge, welches er jeden Morgen isst, und bringe es ihm ins Schlafzimmer. Dazu stelle ich ein Glas Orangensaft. Fertig damit, laufe ich die drei Stockwerke wieder nach unten, schlüpfe in meine schwarzen Converse, die auch schon ziemlich abgetragen sind, schnappe mir dann den Autoschlüssel und gehe raus. Per Knopfdruck öffne ich die Garage und mein Auto kommt zum Vorschein.
Gut, dass es heute nicht regnet, den Bus hätte ich nämlich schon wieder verpasst und auf Laufen hätte ich auch keine Lust.
Ich steige ein und fahre los. An der Schule angekommen, suche ich mir einen Parkplatz und gehe dann auf das Gelände.
Aus meinem Spint hole ich alle Bücher und Hefte, die ich benötige und im nächsten Moment befinde ich mich auch schon auf meinem Platz im Bioraum.
***
„Hey, Zendaya! Was machst du?“, begrüßt mich Tobi und setzt sich zu mir auf die Bank.
„Nichts. Du?“
„Ich wollte wissen, ob du heute Abend schon was vor hast?“
Ich überlege kurz und schüttel dann den Kopf: „Nein, wieso?“
„Hast du Lust mit mir auf eine Party zu gehen?“
Ich reiße erfreut meine Augen auf.
Natürlich habe ich Lust, mit Tobi auf eine Party zu gehen!
Mich hat noch nie jemand zu einer Party eingeladen. Ich höre immer von anderen, wie toll das ist, aber ich war noch nie auf einer.
Mein Bruder war früher auch richtig oft auf Partys und er hat es geliebt und außerdem ist er auf einer mit seiner Freundin Eve zusammen gekommen.
Aber da fällt mir Steve ein. Er wird mich nie im Leben auf die Party gehen lassen. So wie ich ihn kenne, lässt er mich nicht mal mehr raus.
Traurig schüttel ich den Kopf: „Ich kann nicht.“
„Aber du meintest doch, du hättest Zeit?“, Tobi wirkt sichtlich irritiert und ich kann es ihm nicht mal verübeln.
Ich beiße mir auf die Lippe. Wenn ich Tobi absage, wird er mich sicherlich komisch finden, aber zusagen kann ich auch nicht, das würde Steve mir nicht erlauben.
Vielleicht schaffe ich es ja, mich heimlich herauszuschleichen.
„Ich meinte, ich kann da nicht hin fahren, weil mein Bruder mein Auto hat“, lasse ich mir eine Ausrede einfallen.
„Achso. Aber bist du nicht heute morgen damit zur Schule gekommen?“
Mist!
„Ja, mein Bruder kommt heute Mittag vorbei und holt es sich ab, weil sein Auto in der Werkstatt ist.“
„Okay, das macht Sinn. Wenn du mir deine Adresse sagst, kann ich dich abholen und wir fahren zusammen zur Party“, schlägt Tobi jetzt vor.
Ich nicke: „Okay, ja. Danke. Am einfachsten ist es glaube ich, wenn wir Nummern austauschen.“
Das hätten wir eh schon viel früher machen sollen, denn unter Freunden macht man das ja.
Tobi reicht mir sein Handy und ich speichere meine Nummer ein. Kurz darauf vibriert es auch schon in meiner Hosentasche und ich bekomme eine Nachricht. Ich hole mein Handy raus und speichere die Fremde Nummer unter Tobi ein, dann schicke ich ihm meine Adresse.
„Da wohnst du?“, fragt er ungläubig.
Ich nicke nur.
„Krass, ich hätte nicht gedacht, dass ihr so viel Geld habt. Ich muss dich unbedingt mal richtig besuchen kommen. Habt ihr auch einen Pool.“
Wieder nicke ich nur.
„Oha, wie geil!“
Noch bis zum Ende der Pause schwärmt Tobi davon, wie krass geil es ist, in so einer teuren Gegend zu wohnen und was für ein Glück ich haben muss, mit so reichen Eltern aufzuwachsen.
Ich höre die ganze Zeit nur stumm zu und beobachte die anderen Schüler, die zu ohren Klassenräumen oder nach Hause wollen.
Ich weiß, dass es cool ist und ich mich glücklich schätzen kann, dass meine Eltern viel Geld haben. Aber wie man so schön sagt: Mit Geld kann man nicht alles kaufen. Wer auch immer das gesagt hat, es stimmt. Man kann sich alles mit Geld kaufen, was man will. Aber die wirklich wichtigen Dinge, wie zum Beispiel eine tolle Familie oder die Liebe, das kann man nicht kaufen.
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Shit happens
RomanceDie Tränen laufen mir über die Wangen und ehe ich mich versehe, breche ich auch schon in seinen Armen zusammen. „Ich hasse mein Leben! Ich will einfach nicht mehr! Ich kann nicht mehr! Warum muss ich noch leben? Warum kann ich nicht sterben? Warum...