escape

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Kapitel 31

Zendayas pov:

„Daya?“

Die Stimme ist weit entfernt und doch kann ich sie hören.

„Daya, bitte!“

Ich werde durchgeschüttelt, dann packt jemand meine Wangen und dreht meinen Kopf.

Ich will meine Augen öffnen, aber meine Lider sind zu schwer.

„Komm schon, wach auf“, ertönt die tiefe Stimme zum dritten Mal.

Ich strenge mich an, will endlich wissen, wer sich solche Sorgen um mich macht.

Mühsam öffne ich meine Augen und blinzel ein paar mal. Meine Sicht ist verschwommen, aber mit der Zeit wird sie klarer und ich kann erst die Umrisse eines männlichen Körpers und nach und nach sein ganzes Gesicht erkennen.

Luca schaut mich besorgt an, sieht so aus, als wäre jemand gestorben, dabei bin es nur ich, die scheinbar bewusstlos war und nun im strömenden Regen mitten auf der Straße auf seinem Schoß liegt.

„Gott, ich hatte solche Angst um dich. Ist alles in Ordnung? Tut dir etwas weh? Sollen wir ins Krankenhaus fahren?“, redet er auf mich ein.

Ich schüttel' langsam den Kopf: „Schon gut.“

Luca hilft mir, mich aufzusetzen, lässt mich dabei kein einziges Mal los.

Ich entdecke Timo, wie er an seinem Auto steht und eine Zigarette raucht. Jeffrey und David sind ein Stück entfernt und schauen neugierig zu uns rüber.

„Was ist passiert?“, frage ich etwas unbeholfen.

„Du hattest Panik und bist auf einmal umgekippt“, erklärt Luca kurz.

„Geht es dir jetzt besser?“, hakt er nach und reicht mir eine Flasche Wasser, aus der ich gierig trinke.

Ich nicke nur, fühle mich nicht bereit, viel zu sprechen.

Wir sitzen eine Weile auf der Straße. Unsere Kleidung ist schon völlig durchnässt, so als ob wir damit schwimmen waren. Mir ist kalt und ich fühle mich dreckig und unfassbar schuldig. Denn mit meinem Bewusstsein kehren auch die Erinnerungen an den Unfall zurück.

„Daya, was ist los“, kommt es von Luca.

Schnell schüttel' ich den Kopf: „Ich will einfach nach Hause.“

Luca schaut sich um und lehnt sich dann zu mir vor.

„Ich lenke die Jungs ab und du läufst um das Auto herum ins Feld rein“, flüstert er mir ins Ohr.

Dabei ist er mir so nah, dass seinen Duft einatmen kann, welcher mich ein wenig beruhigt.

„Wie? Mein Fuß ist gebrochen“, stelle ich genauso leise fest.

„Das schaffst du schon. Geb' mir mal dein Handy.“

„Weshalb?“

„Vertrau mir einfach.“

Noch etwas unsicher krame ich mein Smartphone aus der Tasche, entsperre es und reiche es ihm.

Ich beobachte Luca dabei, wie er auf meinem Handy etwas eintippt. Was genau es ist, kann ich jedoch nicht sehen.

Als er fertig ist, reicht er mir mein Handy wieder und hilft mir aufzustehen.

„Stell es auf die höchste Lautstärke und leg es auf die andere Straßenseite an den Fahrbahnrand“, erklärt er mir.

Verwundert blicke ich ihn an.

Was sollte das denn bringen?

„Du wirst es noch früh genug verstehen“, erklärt er grinsend.

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