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𝐌 𝐈 𝐀  𝐁 𝐄 𝐋 𝐋 𝐀

Nach dem Frühstück bei Gulio, hat er mich direkt nachhause gefahren und verabschiedet mit den Worten ≫bis morgen, mi amore seitdem bekomme ich keine klaren Gedanken mehr beisammen.
Natürlich weiß ich, dass zwischen Gulio und mir nie was ernstes werden könnte aber trotzdem schaffe ich es nicht, mich von ihm fernzuhalten.
Abgesehen davon, weiß ich auch nicht was er meinte mit ≫bis morgen... ob er wegen mir kommt?

„Welche schmutzigen Gedanken schwirren dir jetzt schon wieder in deinem kleinen Kopf herum?" Matteo setzt sich grinsend neben mich, ich verdrehe übertrieben meine Augen und drehe mich zu ihm „Gar keine. Und selbst wenn ich welche hätte, würde ich sie nicht mit dir teilen." Matteo macht einen Schmollmund „Schade, ich würde gerne wissen was meine Schwester für Fetische hat." ich boxe ihm gegen die Schulter „Hey, hey, hey. Bekomm deine Aggressionsprobleme in den Griff."

Geschwisterliebe..

„Wenn du so weiter machst, bekomm ich gleich mal Aggressionsprobleme" er grinst „du kleiner Kampfzwerg" sein grinsen verschwinden und ein Hauch von Ernsthaftigkeit schleicht sich über sein Gesicht. „Mutter und Vater wollen heute Abend mit uns sprechen" ach wirklich? „Schön. Ich wusste nichts davon, mal wieder" Matteo legt seinen Kopf leicht schief „ich sollte es dir sagen da sie es nicht geschafft haben" ich schnaube, denn ich weiß das dies nur eine Ausrede ist „natürlich, wie immer."

Argh...

Sie haben nie Zeit, nie! Ich bin mal wieder verdammt enttäuscht von meinen Eltern, vor allem von meiner Mutter. „Weiß du denn über was sie mit uns sprechen wollen?" Matteo schüttelt zaghaft den Kopf, ich lege meinen Kopf schief und mustere ihn.
Er lügt. Noch schlechter als ich.

Ich belasse es dabei und Matteo verabschiedet sich von mir. „Bis nachher cuore di sorella" ich schmunzle. „Bis später Fratello caro" und somit verlässt er das Haus und lässt mich mal wieder allein.

Nicht mal Amanda ist da, Malia hat in letzter Zeit auch keine Zeit mehr für mich und über meine Eltern brauche ich gar nicht erst anfangen.
Ich meine, ich liebe meine Eltern. Aber sie haben halt nie Zeit für uns..

Ich atme tief ein und genieße für einen Augenblick die Stille. Es ist 16:51 Uhr, ich liege in meinem Bett und weiß nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich vergrabe mein Gesicht tief in mein Kissen.

Wenn ich niemanden habe, wende ich mich an meine Großmutter. Ich warte bis sie mir ein Zeichen gibt und die Sonne aufgehen lässt, ich warte auf die schönen Farben die den Himmel schmücken.
Ich suche nach einem Zeichen der Hoffnung, denn sicher werden mich ihre Farben trösten, begleiten mich auf eine Weise, die kein anderer kann.
Aber heute ist der Himmel bewölkt die Sommer hinter der Wolkendecke.

Ein Finger streichelt meine Wange, ich öffne meine Augen und erblicke Matteo, ich lächle.
„Guten Morgen" grinst er, ich erhebe mich „wie spät ist es?" er schaut auf seine teure Armbanduhr und antwortet mir „19:17 Uhr" wow, ich habe ganz schön lang geschlafen. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mal wie das überhaupt geschah..

„Kommst du in das Wohnzimmer? Mutter und Vater warten schon." Ich nicke, Matteo erhebt sich, verlässt mein Zimmer und schließt die Tür.

Irgendwas läuft hier doch..?

Ich tapse barfuß die Treppen runter und höre nichts, nichts außer stille. Als ich im Wohnzimmer ankomme, landen ernste und teilhaft traurige Gesichter auf mir, wobei ich sagen muss, dass Matteo meine Mutter hier gerade am traurigsten schauen... Hab ich irgendwas verpasst?

If not now, then when?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt