If not now, then when?

28.

War es ein Traum? Ich denke nicht. Doch wie Realität fühlte sich dies auch nicht an.
Mein Kopf und mein Herz fingen an miteinander zu streiten, was fühlte ich? Schmerz? Trauer? Oder doch ein kleines Glücksgefühl?

Es ist egal was ich fühlte, es wäre nicht falsch wenn ich mich freuen würde und es wäre auch nicht falsch, ihn zu hassen. Trotz allem merkte ich, dass er mich noch genauso durcheinander brachte wie er es immer schon tat. Und allein durch diese Tatsache bekam mein Herz 1:0 Vorsprung zu meinem Kopf.

Was tat er hier? Diese Frage schwirrte in meinem Kopf nachdem ich aus seinem Blickfeld verschwunden war.

„Heyo" Malia legte schwankend ihre Hände um meinen Hals „ich denke wir gehen jetzt besser" bestimmte ich und zog sie ohne das sie protestieren konnte aus dem Club.

Doch bevor ich ein Taxi bestellen konnte, hörte ich stimmen. Sehr laute Stimmen, es hörte sich eher an wie ein Streit der gerade dabei war zu eskalieren.

Ich mochte die Menschen nicht, die etwas taten und sagten ohne vorher zu denken. Wahrscheinlich weil ich selber so ein Mensch war. Ohne nachzudenken ging in die Richtung woher die Stimmen kamen und schleifte Malia hinter mir her.

„Wer zuerst redet verliert, klar?" Malia nickte begeistert. Sie wie ein kleines Kind zu behandeln machte zwar nicht wirklich Spaß, doch Ärger wollte ich auch nicht wenn eine Betrunkene Malia plötzlich wegrennt oder sonst was.

Wir stellten uns an die Wand des Gebäudes und lauschten, vorsichtig schaute ich um die ecke um das Geschehnis genauer beobachten zu können.
Es waren mehrere Männer, sie standen alle auf einem Fleck. Alle dunkel gekleidet, breit gebaut, groß und angsteinflößend. Doch einer kniete vor ihnen und seine Haltung sah tatsächlich nicht mehr so gesund aus.

„Entweder sagst du uns was du weißt, oder wir bringen dich dazu. Ganz einfach." Lachte der eine Typ mit einer wirklich unangenehmen Stimme. „Ich we- weiß wirklich nichts" stotterte der ungesund kniende Kerl.

Malia's Hand die bis eben noch in meiner lag, löste sich plötzlich. Ich drehte mich zu ihr „Malia was wird das wenn es fertig-„ meine stimme versagte und meine Augen wurden riesig. „Was zum Teufel tust du hier hm?" fragte Gulio wütend.

Ich versuchte den Augenkontakt zu vermeiden und schaute hinter ihm, Malia stand mit Adriano am Auto.

Plötzlich spürte ich kalte Finger die sich unter mein Kinn legten. Ich zuckte zusammen und blickte verwirrt und zugleich erschrocken in seine Augen „rede mit mir." Sein Ton war bestimmend und ein Hauch von Wut war deutlich heraus zu hören.

Als plötzlich ein Schuss ertönte fuhr ich noch mehr zusammen. Alle Härchen die ich besaß stellten sich auf „was ist das hier?" flüsterte ich plötzlich. Gulio reagierte nicht darauf, stattdessen zog er mich grob hinter sich her und sagte kein Wort mehr.

Ich versuchte mich aus seinen Griff zu befreien doch es brachte nichts. „GULIO" kam lauter aus mir heraus als ich wollte. Plötzlich blieb er stehen und kam mir bedrohlich nah, doch sein Griff blieb an Ort und stelle. „Ich erkläre dir alles, versprochen. Doch zuerst müssen wir hier weg."

Bevor ich protestieren konnte, öffnete Gulio sein Auto, hielt mir die Tür auf und zwang mich regelrecht mit seinem stechendem Blick dazu, einzusteigen. Ich fragte mich was in den letzten 10 Minuten passiert ist, das ich jetzt in Gulio seinem Auto saß. Wie konnte es schon wieder so weit kommen?

Während ich Gedankenverloren aus dem Fenster schaute und Gulio los fuhr, bekam ich ein komisches Gefühl in meinem Bauch. Vielleicht lag es einfach daran das ich heute nicht viel gegessen hatte, allerdings denke ich das es daran liegt, dass Gulio neben mir sitz und wir seitdem nicht geredet geschweige dem auch nur irgendwas geklärt hatten.

Das ist doch total unangenehm.

Und was das eben sollte, mit den Typen und dem Schuss und vor allem das Gulio weiß, was oder wer das war, machte mir Angst. Kannte ich ihn überhaupt?

Als ich voller Gedanken auf dem Fenster schaue beginnt es zu regnen, ein Hauch von Traurigkeit überkommt mich. Ich hab mich damals ernsthaft in ihn verliebt, dies hat sich bis auch noch nicht geändert.

Trotzdem hat mit er mit meinem Herzen gespielt, und er wusste ganz genau was er tut.

Ich will gar nicht wissen wie viele andere Frauen er nach mir hatte .. obwohl? Eigentlich würde ich das schon gern wissen, und ich würde auch gern wissen wie sie aussahen.

War ich überhaupt sein Typ Frau?

Durch ein lautes Hupen werde ich zum Glück aus meinen bescheuerten Gedanken gerissen, ich zucke zusammen und schaue zu Gulio.

Ich glaube es nicht, total lässig lässt er die Hand von der Hupe ab und schaut mich mit einem arroganten grinsen an.

„Willst du mich verarschen?" fahre ich ihn zickig an, anstatt zu antworten lehnt er sich langsam zu mir und grinst noch mehr wie vorher „kam ich drin vor?" verwirrt schaue ich ihn an „was?" er lehnt sich zurück „in deinen Träumen."

Ernsthaft?

Er schaut mich abwartend an „Sprache verschlagen?" ich hebe meine Augenbraue „nein, einfach nur keine Lust deine Hoffnung zu zerstören."

Ich bekomme nichts außer ein grinsen zurück.
„Wir sind übrigens da, Träumerin" ich schaue aus dem Fenster und versuche seine Aussage einfach zu ignorieren. „Endlich" kommt arrogant von mir.

Ich steige aus und erblicke eine Villa.
Gulio, der dicht hinter mir zum stehen kommt atmet laut aus „unser neues Zuhause."

Zuhause..

„Du meinst wie das andere Zuhause was ihr ganze drei Monate hattet? bringe ich genervt und leicht verletzt von mir. Wie kann er das Zuhause nennen? Er bleibt doch sicher wieder nicht länger als drei Monate.

Er scheint meine Wut zu bemerken doch bevor er zu Wort kommt, kommen Adriano und Malia vor uns zum stehen.

„Hallöchen" sie scheint recht nüchtern. „Was hast du mit ihr gemacht?" frage ich Adriano leicht verwirrt. Er grinst „eine bestimmte Person musste sich ein paar mal während der Autofahrt übergeben" grinst er.

Immer nachdem sie sich übergeben hatte, ging es ihr so gut wie noch nie. Ich wünschte das würde bei mir auch so funktionieren. Stattdessen fühle ich mich danach wie eine überfahrene Tomate.

„Also, dann wollen wir mal" Gulio schaut mich an und läuft dann zur Tür um sie zu öffnen.

Das kann ja was werden.

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Juhu, es geht weiter 😲