Die verzweifelte Suche nach Yuna zog sich jetzt schon etwa eine Woche lang so hin. Es fehlte jede Spur von ihr.
Man hatte der Klasse 1-A nur mitgeteilt, dass sie sich zurückgezogen habe und wieder zu den Semesterprüfungen wieder anwesend sei. Jedoch glaubten die Lehrer nicht daran, sie bis dahin wieder unter ihnen zu haben.
Und der, der sich am meisten Vorwürfe machte, war Aizawa. Er hatte ihre Veränderungen bemerkt, gesehen, wie schnell sie von allem und jedem gereizt war. Auch die roten Iriden waren ihm nicht unbekannt.
Er konnte sie sehen, während einer praktischen Übung, bei der sie gegen Bakugo hatte kämpfen müssen.
Jetzt war sie verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.
Das Gefühl in seiner Brustgegen trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. Eine Schülerin, die unter seinem Schutz stand, wurde so sehr von ihren negativen Gefühlen beeinflusst, dass sie keinen anderen Weg sah, als zu flüchten.
Aber erklären konnte er sich die blutroten Augen nicht.
Es passte nicht ins Bild. Wäre sie allein wegen ihrem Vater abgehauen, dann wäre es nicht so schlimm gewesen, dass sich gleich ihre Iriden einfärbten.
In Gedanken versunken sah er auf die Unterlagen vor sich. In zwei Tagen standen die Prüfungen an und er musste sich für den praktischen Teil überlegen, wer mit wem in welchem Team zusammenarbeitet.
Konzentrieren konnte er sich aber nicht.
Die meisten der Lehrer hatten ein kleines Päckchen mit sich zu tragen, seitdem Yuna verschwunden war. Midnight scheint es am schlimmsten getroffen zu haben, schließlich hatte man dem Mädchen Gespräche mit ihr aufgedrückt, in der sie irgendwann ehrlich über ihre Gefühle gesprochen hatte.
Sie saß mit dem Kopf auf ihrem Tisch und dachte nach.
Allerdings wurde die Tür des Lehrerzimmers aufgeknallt und Izuku Midoriya trat ein.
"Sie haben uns angelogen, Aizawa-Sensei." meinte dieser, während er sein Smartphone in der Hand hielt.
Von was sprach der Bengel?
"Yuna wurde bei einer Messerstecherei verwundet und liegt im Krankenhaus." erklärte er sich und reichte dem perplexen Lehrer sein Handy.
Auf dem Bildschirm war das Titelblatt der Zeitung zu sehen, auf der ganz groß das Gesicht des Mädchens abgebildet war.
Besorgt las Aizawa den Artikel durch und atmete erleichtert durch.
Die anderen Lehrer sammelten sich um die beiden, um einen Blick auf das Smartphone zu erhaschen. "Shouta, was steht da?" fragte schließlich Present Mic und sah seinem Kollegen und langjährigen Freund dabei ins Gesicht. "Yuna hat sich bei einer Messerstecherei eingemischt und wollte wohl schlichten, wurde dabei aber selbst angegriffen und hat wohl mehrere Stiche abbekommen." seufzte Aizawa und gab dem Schüler das Handy zurück.
Hoffentlich war sie nicht allzu sehr verletzt.
"Holt bitte Toshinori. Er muss seine Tochter abholen." meine Midnight und schickte dann Midoriya raus, um sich dann erleichtert auf den Stuhl neben sich zu setzen.
Aizawa beschloss kurzerhand seinen Kollegen zu begleiten, da er sich Gedanken um die Beziehung der beiden zueinander machte. Er spürte, dass wenn Yagi alleine gehen würde, dass das Mädchen abhaut.
Kurze Zeit später stürmte Yagi hinein, schnappte sich seine Jacke und rannte, mit Begleitung von Aizawa, aus dem Schulgebäude hinaus und direkt auf seinen Wagen zu.
Man hatte ihn angerufen und mitgeteilt, wo seine Tochter lag und wie ihr Zustand war.
Es schien wohl kurz kritisch um sie zu stehen, jetzt geht es ihr aber wieder besser, aufgewacht war sie noch nicht.
Das mussten die beiden Lehrer ausnutzen, solange es geht.
Im Krankenhaus angekommen wurden sie direkt zur Intensivstation gebracht, zu der Aizawa aber keinen Zutritt mehr hatte. Deshalb stand er jetzt vor dem Zimmer des Mädchens und beobachtete seinen Kollegen mit Argusaugen.
Er durfte sich keinen Fehler erlauben.
Kurze Zeit später öffnete das Mädchen die Augen, wobei sich ein Auge wieder in das leuchtende blau gefärbt hatte.
"Hey kleine." meinte Yagi nur besorgt und hielt in beiden Händen die rechte Hand des Mädchens.
Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen.
"Was ist passiert?" hauchte sie nur und schien dann tief einzuatmen. "Kannst du dich nicht mehr erinnern?" fragte der blonde, zermürbt aussehende Vater besorgt und versuchte sich seine Gefühle nicht allzu sehr ansehen zu lassen. "Nein... da ist absolute Dunkelheit in meinem Kopf." meinte sie leise und wurde mit jedem einzelnen Wort leiser.
Die Schmerzmittel benebelten ihren Kopf. "Alles ist gut, mein kleines Mädchen. Bald geht es dir wieder besser." drückte der Held seine Lippen auf ihren Kopf und blieb, bis sie eingeschlafen war, was nur wenige Minuten dauerte.
Schließlich verließ er das Zimmer und seufzte tief. "Sie erinnert sich an nichts. Hoffentlich liegt das nicht an den Schmerzmitteln, die man ihr gegeben hat." meinte er zu seinem Kollegen und lehnte sich dabei an die Wand im Flur.
Aizawa sagte nichts. Sein Blick lag auf dem friedlich aussehenden Mädchen. "Jemand muss bei ihr bleiben. Toshinori, verbau es dir nicht." klopfte er schließlich auf die Schulter des gebrechlichen Kerls, ehe er sich abwandte und das Gebäude schließlich verließ.
Er würde seinen Schülern Rede und Antwort stehen müssen.
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Not Like The Others
Fiksi PenggemarSchon immer war ich anders als sie. Meine Fähigkeit, mein Talent, meine Macken. All das brachte viele Menschen dazu, sich vor mir zu fürchten. Und das nur, weil ich alleine war. Ohne Eltern aufgewachsen, in einem Waisenheim abgegeben und von allen g...