Macken

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Schon wieder war ein neuer Tag heran gebrochen. 

Ich hatte der Sonne beim aufgehen zugesehen, seit längerem weigerte ich mich, zu schlafen. Da waren immer diese Stimmen, sobald ich meine Augen schloss.

Der kleine Raum, indem ich lebte war für viele beengend, jedoch konnte ich so in mein innerstes einkehren und meine Ruhe finden. 

Seit Jahren war ich eine Vollwaise, meine Mutter wurde von einem Schurken umgebracht, meinen Vater kannte ich nicht. Fest steht, das ich wohl seine Macke geerbt haben muss, da ich nicht wusste, ob meine Mutter eine hatte. 

Nur einer meiner beiden Fähigkeit wurde als Macke eingestuft, da die andere auf einer anderen Basis besteht. Auf einer seelischen, was da hieße, das sie meinen Körper nicht beeinträchtige. Die Ärzte, bei denen ich war, ja selbst die Heimbetreuer waren damals außer Häuschen, immerhin gab es sowas noch nie. 

Weshalb das jetzt auch schon seit zehn Jahren so registriert wurde. Mir war das ziemlich egal, solange ich meine Ruhe vor den sogenannten Helden hatte. Ich verabscheute das allgemeine Rechtssystem dieser Welt, in der es nur um Macht und Ruhm ging.

Traurig aufseufzend erhob ich mich von der Fensterbank, streckte mich einmal kurz durch und schnappte mir meine Schuluniform. Ich musste so schnell es ging in unser Mädchengemeinschaftsbad, ehe die anderen aufstehen würden.

Denn in einer Welt, in der achtzig Prozent der Weltbevölkerung eine sogenannte Macke besaß, war es nicht leicht zu überleben. Viele dieser Macken waren mehr physisch, auch wenn viele sowas wie Telekinese und so konnten. Da war meine Kraft ein komplettes Wunder, da mich ihre Anwendung nicht Energie kostete. 

Angefangen hatte das ganze, als ich ca. vier Jahre alt war, das war der Zeitpunkt, indem alle ihre Macken bekamen. Bei mir war das wohl schon immer anders. 

Ich wusste es noch ganz genau, immerhin war das einer der seltsamsten Tage meines Lebens. Mein bester Freund, Izuku Midoriya war einer der engeren Freunde von Katsuki Bakugo gewesen, doch als dieser herausgefunden hatte, das Izuku keinerlei Macke hatte, begann er ihn zu mobben.

Ein ebenfalls mackenloses Kind, welches von Katsukis Explosions-Macke bedroht worden war, lag auf dem Boden. Der kleine Izuku hatte sich vor diesen gestellt und war bereit, für den Jungen eine Faust zu kassieren.

In diesem einen Moment war ich so voller Zorn und Hass auf Katsuki, das ich wohl die Beherrschung verloren haben musste. Mir fehlte nämlich ein Bruchteil meiner Erinnerung, jedoch hatte mir Izuku die Geschichte erzählt. Meine sonst strahlend blauen Augen hatten zu glühen begonnen, der Boden riss auf und die Luft sammelte sich um meinen Körper. Damit hatte ich den Vollarsch von den beiden Jungs geschuckt, welche daraufhin abgehauen waren.

Wenn ich mich richtig erinnerte, war ich dann im Krankenhaus wieder aufgewacht, in welchem meine zweite Macke erwacht war. Es war ein seltsames Gefühl, als würden sich all deine Knochen neu zusammen setzen und deine Haut ziehen.

Daraufhin hatte ich unbeabsichtig das Bett zerstört, auf welchem ich lag. Die Ärzte meinten, dass das nicht schlimm war, das würden den Kindern in meinem Alter wohl andauernd passieren.

Daraufhin wurde ich von den Leiterinnen des Heimes trainiert, meine Macken unter Kontrolle zu halten. Der Arzt hatte mir bezüglich der anderen Fähigkeiten Meditation empfohlen, damit ich eben diese perfetkionieren konnte.

Auch wenn ich erst nach und nach die einzelnen Elemente beherrschen musste, war es doch ein riesen Erfolg. Die Stärke-Macke hatte ich nur langsam unter Kontrolle, zwar tut es nicht weh, sie zu benutzen, jedoch würde es noch eine Zeit lang dauern, sie vollkommen unter Kontrolle zu bekommen.

Ich hoffte einfach nur, das sowas wie an meinem vierten Geburtstag nie wieder passieren würde...

Not Like The OthersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt